Das Land im Norden von Südamerika verbinden viele mit Drogenanbau und Gewalt. Doch es hat auch eine vielfältige Landschaft und eine reiche Tier- und Pflanzenwelt zu bieten.
Kolumbien grenzt an den Pazifischen Ozean und an das Karibische Meer. Kolumbiens Nachbarländer sind Panama, Venezuela, Ecuador, Brasilien und Peru. In Kolumbien leben rund 50 Millionen Menschen, viel weniger als in Deutschland. Das Land selbst ist aber drei Mal größer als Deutschland. Die meisten Menschen in Kolumbien sprechen Spanisch. Die Hauptstadt heißt Bogotá und liegt 2.600 Meter hoch in den Bergen.
Außergewöhnliche Landschaft
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Kolumbien hat viele verschiedene Landschaften und Klimazonen. Es gibt zum Beispiel im Osten des Landes weite Graslandschaften, in denen es sehr heiß ist. Durch den Westen von Kolumbien ziehen sich mehrere Ausläufer des Gebirgszugs der Anden. Je weiter man die Berge hinauf fährt, desto kälter wird es. Auf den höchsten Gipfeln der Berge liegt das ganze Jahr über Schnee. Weiter südlich, in der Nähe des Amazonas, wächst tropischer Regenwald.
Die meisten Menschen leben in den höheren Gebieten im Westen des Landes, in denen es nicht zu heiß, aber auch nicht zu kalt ist. In den verschiedenen Landschaften leben auch viele unterschiedliche Tierarten. Im Regenwald leben zum Beispiel Faultiere und Riesenschlangen, in einigen trockenen Gebieten gibt es Gürteltiere und an der Küste legen Meeresschildkröten ihre Eier. Außerdem gibt es in Kolumbien mehr als 1.700 verschiedene Vogelarten.
Wertvolle Pflanzenwelt
Doch das ist nichts gegen die Vielfalt der Pflanzen: Davon gibt es ungefähr 55.000 verschiedene Arten - darunter auch einige, die sehr selten sind. Eine besondere Bedeutung für Kolumbien hat der Kaffeestrauch: Er gedeiht in dem Land besonders gut. Kaffee aus Kolumbien wird in die ganze Welt verkauft. Viele Menschen in Kolumbien leben vom Anbau oder vom Handel mit Kaffee.
Eine andere Pflanze hat dem Land dagegen viele Probleme gebracht: der Kokastrauch. Aus den Blättern des Kokastrauchs wird die Droge Kokain hergestellt. Der Anbau der Pflanze ist verboten. Einige Menschen bauen sie trotzdem an, da sie darin die einzige Möglichkeit sehen, Geld zu verdienen. Der Drogenhandel wird von einigen reichen und mächtigen Menschen kontrolliert. Immer wieder gibt es wegen der Koka-Felder und des Drogenhandels Streit und Gewalt.
Flucht vor der Gewalt
Seit vielen Jahren kämpfen in Kolumbien verschiedene Gruppen gegeneinander und gegen die Armee der Regierung. Vor allem auf dem Land leiden darunter auch viele Unbeteiligte. Aus Angst vor der Gewalt haben Tausende ihre Dörfer verlassen und sind in die Städte geflohen.
Auch für Touristen kann es in Kolumbien gefährlich werden: Bewaffnete Gruppen haben in der Vergangenheit immer wieder Menschen entführt, um Lösegeld zu erpressen. Die meisten Menschen in Kolumbien wünschen sich, dass die Gewalt endlich aufhört und alle in Frieden leben können.
Viele Volksgruppen, viele Rhythmen
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Es gibt mehr als 80 verschiedene Volksgruppen mit unterschiedlichen Traditionen, Tänzen und Liedern. Musik spielt in Kolumbien eine große Rolle: Ob im Bus, in Geschäften oder auf der Straße - Musik ist fast immer zu hören.
Die bekannteste kolumbianische Musikerin ist Shakira. Sie wurde in Barranquilla geboren und engagiert sich für soziale Projekte in ihrem Heimatland. Besonders setzt sie sich für die Straßenkinder in Kolumbien ein.