Wenn man in Frankfurt am Main ins Flugzeug steigt und in Richtung Südosten fliegt, kommt man ungefähr vier Stunden später in das Land Libanon. Der Libanon liegt in Asien und ist etwa halb so groß wie das deutsche Bundesland Hessen. Er hat zwei Nachbarländer: Im Norden und im Osten grenzt er an das Land Syrien. Im Süden schließt sich Israel an. Im Westen des Libanon liegt das Mittelmeer.
Von der Küste ins Gebirge
Landschaftlich lässt sich der Libanon von Westen nach Osten in vier Gebiete einteilen: der 225 Kilometer lange Küstenstreifen, das über 3.000 Meter hohe Libanongebirge, die fruchtbare Bekaa-Ebene und im Osten das Anti-Libanongebirge. Es kann im Libanon sehr trocken und heiß oder sehr kalt sein – das kommt auf die Region an.
Zuhause für viele Tierarten
In den Gebirgen sind verschiedene Greifvögel wie Adler, Bussarde oder Falken zuhause. Im Küstenbereich leben zum Beispiel Flamingos und Pelikane. Außerdem durchstreifen auf ihrer Suche nach Futter Wildesel, Gazellen und Schakale den Libanon.
Einheimische und Geflüchtete
Die meisten der etwa 6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner des Libanon leben in Städten. Die größte Stadt heißt Beirut. Sie ist gleichzeitig auch die Hauptstadt des Landes. Im Libanon leben auch viele Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind. Sie kommen zum Beispiel aus dem Nachbarland Syrien, in dem seit Jahren Bürgerkrieg herrscht. In beiden Ländern wird Arabisch gesprochen. Deswegen können sich Menschen aus beiden Ländern meist gut miteinander verständigen.
Viele Probleme
Ein großer Teil der Menschen im Libanon sind also Geflüchtete - ungefähr 1,5 Millionen von den insgesamt 6 Millionen - mehr als in vielen anderen Ländern. Dabei hat der Libanon selbst noch mit den Folgen von zahlreichen Kriegen zu kämpfen: zum Beispiel sind Häuser und Straßen zerstört und der Strom funktioniert nicht immer. Das alles hat zur Folge, dass es vielen Menschen im Libanon nicht so gut geht. Viele Kinder müssen arbeiten statt zur Schule zu gehen.
Viele Religionen
Dass es im Libanon und mit den Nachbarländern immer wieder zu Kämpfen kommt, liegt auch daran, dass hier Gruppen verschiedener Religionen zusammenleben. Im Libanon herrscht zwar Religionsfreiheit. Jeder darf also die Religion wählen, die er möchte. Und jede Religion ist gleich wichtig. Wenn sich alle daran halten würden, wäre das ein Schritt in Richtung Frieden. Insgesamt gibt es 18 verschiedene Religionsgemeinschaften im Libanon. Die vier wichtigsten Gruppen sind die Maroniten, die Sunniten, die Schiiten und die Drusen.
Die Maronitische Kirche ist eine Form der Religion Christentum. Sunniten und Schiiten sind unterschiedliche Glaubensgruppen der Religion Islam. Gläubige beider Gruppen sind also Muslime. Trotzdem gibt es zwischen Sunniten und Schiiten immer wieder Streit – nicht nur im Libanon, sondern in vielen Ländern. Die Drusen haben eine eigene Religion.
Alle diese Gruppen mischen in der Politik mit und wollen ihre Macht im Land sichern. Dafür greifen sie auch zu den Waffen, wie etwa die schiitische Gruppe Hisbollah. Das Misstrauen ist groß.