Uruguay liegt an der Ostküste von Südamerika, etwa in der Mitte des Kontinents. Es grenzt nur an zwei andere Länder, nämlich an Argentinien und an Brasilien. In Uruguay leben ungefähr 3,5 Millionen Menschen. Zum Vergleich: Deutschland hat 83 Millionen Einwohner - das sind etwa 24 Mal so viele! Die meisten Menschen in Uruguay sprechen Spanisch. Es ist das kleinste spanischsprachige Land in Südamerika. Die Hauptstadt heißt Montevideo und liegt im Süden des Landes am Atlantischen Ozean und am Río de la Plata.
Das Land am Silberfluss
Río ist spanisch und bedeutet eigentlich Fluss. Doch der Río de la Plata ist kein Fluss, sondern ein sogenannter Mündungstrichter. Dort münden, also fließen, die beiden Flüsse Río Paraná und Río Uruguay in den Atlantik. Río de la Plata bedeutet "Silberfluss", weil früher abgebautes Silber aus Silberminen über ihn verschifft wurde. Das Land Uruguay wurde nach dem Fluss Uruguay benannt. Der offizielle Name des Landes ist noch etwas länger und lautet "Republik östlich des Uruguay".
Was gibt es in der Pampa?
Die Grassteppe, die sich über große Teile Uruguays erstreckt, nennt man Pampa. Kommt euch der Begriff bekannt vor? Bei uns in Deutschland benutzt man dieses Wort in der Umgangssprache, um eine abgelegene Gegend zu beschreiben. Uruguay ist insgesamt sehr flach und grün. Es gibt zwar kleinere Hügelketten, doch sie sind mit ungefähr 500 Metern nicht sehr hoch. Selbst der höchste Berg des Landes, der Cerro Catedral, ist bloß 514 Meter hoch. Weil die Landschaft in Uruguay sehr flach ist, gibt es manchmal heftigen Wind.
Das Klima in Uruguay ist ähnlich wie in Europa: Die Sommer sind warm bis heiß und die Winter können kalt werden. An den Küsten sind die Temperaturen vergleichbar mit denen von Südfrankreich oder Nordspanien. Der große Unterschied: Wenn bei uns Sommer ist, ist in Uruguay Winter. Die Jahreszeiten sind also getauscht. Das liegt daran, dass Uruguay auf der Südhalbkugel der Erde liegt. Deshalb ist es dort in den Monaten von Dezember bis Februar am wärmsten.
Was ist was in Amerika?
-
-
-
-
-
-
Tiere in Uruguay
Im Landesinneren weiden viele Schafe und Rinder, die typischen Tiere Uruguays. Rund elf Millionen Rinder und sieben Millionen Schafe leben in Uruguay. Gehütet werden sie von den Gauchos. So nennt man die Cowboys in Südamerika.
Rindfleisch und Wolle waren über Jahrzehnte die wichtigsten Waren, die ins Ausland verkauft wurden. Auf dem Land lernen Kinder oft schon früh, die Tiere zu hüten. Manchmal verirrt sich auch der Pampashirsch auf die Weiden. Während der Paarungszeit herrscht ein Wettstreit um die Weibchen. Dabei kann man die großen Hirsche schon von Weitem riechen, denn sie sondern einen starken Geruch ab, der nach Knoblauch riecht.
Wenig Gewalt
Uruguay gilt als relativ sicheres Land. Verglichen mit anderen Ländern in Südamerika gibt es ziemlich wenig Gewalt. Außerdem ist der Unterschied zwischen armen und reichen Menschen nicht so groß wie in anderen Ländern. Die Menschen in Uruguay haben insgesamt eine hohe Lebenserwartung, das heißt, sie werden ziemlich alt. Vielleicht liegt das auch am Mate-Tee, den die Menschen dort trinken. Der Kräutertee wird aus speziellen Bechern mit einem Strohhalm getrunken.
Die meisten Menschen in Uruguay stammen von europäischen Einwanderern ab. Ihre Vorfahren kommen vor allem aus Spanien und Italien, aber auch aus Frankreich, Deutschland, Portugal und anderen Ländern. Uruguay und Deutschland haben eine sehr gute Beziehung miteinander. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben deutsche Einwanderer bei der Entwicklung Uruguays geholfen. Heute leben in Uruguay etwa 10.000 Deutsche. In der Hauptstadt Montevideo gibt es sogar eine Schule, die neben dem uruguayischen auch das deutsche Abitur anbietet.
Erste Fußballweltmeisterschaft
Fußball ist in Uruguay sehr beliebt. Im Juli 1930 wurde dort die allererste Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen. Nur vier Mannschaften aus Europa reisten damals nach Uruguay, sie waren drei Wochen lang mit dem Schiff unterwegs. Das erste WM-Spiel hatte nur 500 Zuschauer. Im Finale spielte Uruguay gegen den Nachbarn Argentinien, und gewann mit 4:2 die Weltmeisterschaft. Damit gingen sie als erster Fußballweltmeister in die Geschichte ein. 1950 schafften sie es noch einmal.
Tango und Candombe
Uruguay und sein Nachbarland Argentinien lieben den Tango – und streiten sich bis heute darüber, woher der Tanz ursprünglich kommt. Eins ist jedoch sicher: "La Cumparsita", der vielleicht berühmteste Tango von allen, hat der Uruguayer Gerardo Matos Rodríguez geschrieben - in Montevideo.
In der Hauptstadt kann man fast an jedem Wochenende Candombe-Trommeln hören. Zu ihrem Rhythmus wird zum Beispiel auch im Karneval getanzt.