Egal ob ein Landwirt in Spanien Gemüse anbaut, oder eine Landwirtin in Deutschland Schweine züchtet. Alle Landwirtinnen und Landwirte, die in Ländern arbeiten, die zur Europäischen Union (kurz EU) gehören, bekommen von der EU Subventionen. Subventionen sind so etwas wie eine Unterstützung mit Geld. Wie viel jeder bekommt, ist genau geregelt. Die Landwirtschaftsministerinnen und -minister aus den Mitgliedsländern haben sich diese Woche getroffen und über neue Regeln für diese Unterstützung diskutiert.
Mega lang diskutiert
Es hat lange gedauert bis sich die Ministerinnen und Minister einigen konnten: 40 Stunden haben sie verhandelt. Am Mittwoch konnten sie erste Ergebnisse verkünden.
- Ein Teil der Subventionen soll ausschließlich an Betriebe gehen, die umwelt- und klimafreundlich arbeiten. Also zum Beispiel weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel einsetzen, Platz für insektenfreundliche Pflanzen an ihren Feldrändern lassen oder sogar auf ihrem Acker Pflanzen wachsen lassen, die wichtig für Insekten sind.
- Der größere Teil der Subventionen wird auch weiterhin nach der Regel vergeben: Je größer der landwirtschaftliche Betrieb ist, desto mehr Subventionen bekommt er auch. Das führt dazu, dass es immer mehr Großbetriebe gibt und immer weniger kleine.
- Landwirtschaftsbetriebe, die noch mehr für den Umweltschutz tun, sollen mit extra Subventionen belohnt werden.
Kritik von Umweltschützern
Umweltverbände und einige Politiker finden es nicht gut, dass nur ein kleiner Teil der Subventionen mit umwelt- und klimafreundliche Maßnahmen verbunden ist. Sie finden, dass Subventionen grundsätzlich davon abhängig sein sollten, wie viel ein Betrieb für Umwelt- und Klimaschutz macht. Denn nur so würde die Landwirtschaft wirklich neu gestaltet werden.
Quelle: Reuters
Deutschland hat gerade den Vorsitz der EU-Ratspräsidentschaft. Deshalb hat auch die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Glöckner die Verhandlungen geleitet. Am Ende der langen Sitzungen war sie froh, dass es eine erste Einigung gibt. Schließlich mussten die unterschiedlichen Meinungen der 27 Mitgliedsländer unter einen Hut gebracht werden.
Die Regeln gelten übrigens nicht ab sofort. Nachdem sich nun die Landwirtschaftsministerinnen und -minister aus den EU-Ländern geeinigt haben, müssen noch die Politikerinnen und Politiker aus dem EU-Parlament den neuen Regeln zustimmen. Außerdem soll jedes Land nun einen eigenen Plan machen, wie es die Regeln umsetzen will.
Diesen Text hat Hannes geschrieben.