Immer mehr junge Menschen sind in den letzten Jahren zu viel im Internet unterwegs und verbringen zum Beispiel mehr Zeit mit Computerspielen. Das hat eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung herausgefunden. Dazu wurden 7.000 Menschen im Alter zwischen 12 und 25 Jahren befragt. Die Ergebnisse der Studie beziehen sich aber auf das Jahr 2019. Wie die Lage während des Corona-Jahres 2020 war, ist also nicht mit in der Studie abgebildet.
Probleme bei der Internetnutzung
Quelle: clipdealer
2019 hatte fast jeder Dritte der 12- bis 17-Jährigen ein problematisches Mediennutzungsverhalten. Das heißt zum Beispiel, dass man nicht auf das Handy oder den Computer verzichten kann. Man sitzt also so viel vor den Geräten, dass es schwierig wird, den Computer auszuschalten oder das Smartphone einfach mal wegzulegen. Und die Gedanken kreisen immer wieder um das Internet oder die Geräte. Bei den 18- bis 25-Jährigen war 2019 jeder Vierte betroffen. 2015 waren es weniger. Im Klartext heißt das: Immer mehr junge Leute haben ein Problem mit ihrer Internetnutzung. Viele Jugendliche werden sogar internetsüchtig.
Internetsüchtig sein: Was heißt das eigentlich?
So eine problematische Medien- oder Internetnutzung kann sogar in einer Sucht oder einer Störung enden. Die Studie zeigt deutlich, dass auch die Zahl der Jugendlichen, die wegen ihrer Internetnutzung süchtig sind oder eine Störung haben, gestiegen ist.
Hier könnt ihr noch einmal nachschauen, was die Probleme bei der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen sein können und wann man internetsüchtig ist:
Das Internet als Droge der Zukunft
Laut der Studie nutzen Jugendliche das Internet am meisten zur Kommunikation - gefolgt von Unterhaltungs- und Informationsangeboten und Computerspielen. Die 12- bis 17-Jährigen verbringen in der Woche im Durchschnitt 22,8 Stunden mit Computerspielen und dem Internet. Und das privat - also nicht für die Schule. Pro Tag sind das immerhin etwa drei Stunden. Bei den 18- bis 25-Jährigen ist es mit 23,6 Stunden in der Woche sogar noch etwas mehr.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig, meint, dass es wichtig ist, auch mal "offline" zu sein und die Geräte wegzulegen.
Übrigens zeigt die Studie auch, dass Mädchen etwas häufiger Probleme damit haben, ihre Internetnutzung zu kontrollieren als Jungs.
Hier sind einige Beispiele, an denen man merkt, dass man internetsüchtig ist:
- Man kann seine Internetnutzung (Umfang, Start, Ende) nicht mehr kontrollieren.
- Man vernachlässigt seine Freunde und Hobbys.
- Auch wenn man offline ist, drehen sich die Gedanken um das Internet und digitale Medien.
- Man hat das starke Bedürfnis, immer mehr Zeit im Internet zu verbringen.
- Man ist unruhig, aggressiv oder schnell gereizt.
Wenn ihr einige oder alle dieser Sachen bei euch bemerkt, dann scheut euch nicht und holt euch Hilfe! Internet- oder Mediensucht kann jeden treffen - besonders in Corona-Zeiten ist die Gefahr noch größer, dass man zu viel Zeit im Internet und mit digitalen Medien, wie zum Beispiel dem Handy oder dem Computer, verbringt.
Wo man sich Hilfe holen kann
- Im Informationsportal für Jugendliche gibt es einen Online-Selbsttest, in dem man testen kann, on man internetsüchtig ist. Außerdem gibt es dort Beschäftigungsideen für die Freizeit in Corona-Zeiten: www.ins-netz-gehen.de
- Es gibt auch eine Telefonberatung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur Suchtvorbeugung: 0221 - 89 20 31
- Im Informationsportal für Eltern, Lehrkräfte und Fachkräfte wird eine Beratung per Email angeboten und es gibt Tipps für Eltern, wie sie eine gesunde Mediennutzung ihres Kindes fördern können: www.multiplikatoren.ins-netz-gehen.de
- Und hier bieten Mediencoaches ihre Tipps und Hilfe für Eltern und Erziehende an: https://www.schau-hin.info/service/mediencoaches/
Diesen Text hat Lisa geschrieben.