So ist die Situation für LKW-Fahrer
Heute die neue Ladung Erdbeeren in Spanien abholen, die morgen in Hamburg sein soll. LKW-Fahrer stehen häufig unter Zeitdruck, legen täglich weite Strecken zurück und verbringen viele Stunden auf der Autobahn. Durch die Arbeit sind die Fahrerinnen und Fahrer häufig am Ende des Tages weit weg von zu Hause. Meist übernachten sie deshalb in ihren LKW's oder schlafen sogar unter dem Fahrzeug. Sie verbringen dann die Nacht auf verlassenen Autobahnrastplätzen, während die Autos an ihnen vorbeirauschen. Am frühen Morgen geht’s dann weiter. So sind LKW-Fahrerinnen und LKW-Fahrer oft Monate lang in der ganzen EU unterwegs - weit weg von ihren Familien und ihrem eigenen Bett.
Bessere Arbeitsbedingungen beschlossen
Das soll sich nun ändern. Das EU-Parlament hat einigen neuen Regeln zugestimmt, die die Situation von LKW-Fahrern in der Europäischen Union verbessern sollen. Unter anderem soll dafür gesorgt werden, dass sie mehr Zeit Zuhause verbringen können und nicht mehr so viel im LKW schlafen.
Das soll sich zum Beispiel ändern:
- LKW-Fahrer dürfen während ihrer vorgeschriebenen Pause am Wochenende nicht mehr im Fahrzeug übernachten. Wenn sie zu weit Weg von Zuhause sind, müssen ihre Chefs ihnen eine Unterkunft, zum Beispiel ein Hotel, bezahlen.
- Spätestens nach drei bis vier Wochen Arbeit sollen sie nach Hause fahren können.
- Alle acht Wochen müssen sie zum Sitz der LKW-Firma zurückkehren.
Nicht alle finden das gut
Bevor diese neuen Regelungen beschlossen wurden, hat es jahrelang Streit gegeben. Einige Länder im Westen der EU fordern noch strengere Vorgaben, um die LKW-Fahrer zu schützen. Aus Osteuropa gibt es dagegen ziemliche Kritik: Die Regeln würden ihrer Wirtschaft schaden und seien kaum umsetzbar. Zum Beispiel gäbe es nicht genug Hotels und außerdem seien sie für die Firmen viel zu teuer.
Kritik gibt es auch für die Regel, nach acht Wochen wieder zum Firmensitz zurückzukehren. Manche finden, das sei eine unnötige Belastung für die Umwelt. Die EU-Kommission will prüfen, ob das stimmt. Es ist auch noch nicht klar, ob wirklich alle Regeln überall so umgesetzt werden. Denn es ist möglich, dass einige unzufriedene Länder gegen die neuen Regeln klagen wollen.