In Nordkorea gibt es keine unabhängigen Journalistinnen und Journalisten - und auch keine Meinungsfreiheit. Es ist zum Beispiel verboten, schlecht über die Regierung zu berichten. Wie es den Menschen in dem Land wirklich geht, lässt sich deshalb nur schwer sagen. Denn auch die meisten ausländischen Hilfsorganisationen haben wegen der Corona-Pandemie das Land verlassen.
"Beschwerlicher Marsch"
Quelle: KCNA/dpa
Jetzt hat aber der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un selbst gesagt, dass eine Hungersnot bevorsteht. Allerdings nicht ganz so deutlich. Er hat von einem "beschwerlichen Marsch" für sein Land gesprochen. Mit diesem Ausdruck vergleicht er die Situation mit einer schweren Hungersnot, die es schon mal in der Vergangenheit gegeben hat. Dass Kim Jong Un so etwas öffentlich sagt, ist sehr ungewöhnlich, denn normalerweise stellt er sein Land gerne so dar, als wäre alles ziemlich toll.
Dass er jetzt also so etwas gesagt hat, lässt vermuten, dass die Versorgung der Menschen mit Essen wirklich sehr schwierig ist.
3 Gründe, warum die Menschen hungern:
- Geschlossene Grenzen: Um sich vor dem Coronavirus zu schützen, hat Nordkorea im vergangenen Jahr seine Grenzen fast komplett geschlossen. Das hatte große Auswirkungen auf den Handel, vor allem mit dem Nachbarland China: Von dort kommen normalerweise viele Lebensmittel ins Land, im Moment aber kaum noch.
- Zerstörte Ernten: Im vergangenen Sommer wurden viele Felder und damit große Teile der Ernte zerstört. Unter anderem hatte es Stürme und Überschwemmungen gegeben. Hilfe von außen wollte die Regierung von Nordkorea damals nicht annehmen.
- Sanktionen: Weil Nordkorea verbotenerweise gefährliche Waffen entwickelt, haben die Vereinten Nationen das Land mit Sanktionen - also Strafen - belegt. Das bedeutet, dass viele andere Länder nicht mehr mit Nordkorea Handel treiben. Das verschärft das Versorgungsproblem.
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Diesen Text hat Katrin geschrieben.