Als das Urteil bekannt wurde, feierten viele Menschen in der Stadt Minneapolis in den USA und organisierten sogar einen Freudenmarsch. Dass nach einem Gerichtsurteil Menschen feiern, ist eigentlich nicht üblich. Doch der Fall rund um den getöteten Schwarzen George Floyd ist alles andere als normal. Für viele Menschen ging es dabei nämlich um eine ganz andere Frage. Kann man Rassismus und Polizeigewalt in den USA in den Griff bekommen?
Was ist damals passiert?
Im Mai 2020 wollten Polizisten in der Stadt Minneapolis den 46-jährigen George Floyd festnehmen. Denn er wurde verdächtigt, in einem Supermarkt mit Falschgeld bezahlt zu haben. Während der Festnahme wurde er von einem der Polizisten brutal zu Boden gedrückt. Obwohl Floyd keine Luft mehr bekam und dies auch sagte, hörte der Polizist nicht damit auf. Schließlich starb Floyd.
George Floyd war schwarz, der Polizist weiß. Und solche gewaltsamen Polizeieinsätze gegenüber Schwarzen gibt es in den USA immer wieder. Viele Schwarze haben Angst, dass auch sie Opfer solcher Gewalt werden könnten - nur aufgrund ihrer Hautfarbe. Ein Video von dem Polizeieinsatz verbreitete sich über das Internet sehr schnell weiter. So bekamen viele Menschen davon mit.
Gegen Rassismus auf die Straße
Quelle: Reuters
Hunderttausende demonstrierten daraufhin und gingen gegen Polizeigewalt und Rassismus auf die Straße. Das Motto der Proteste lautete "Black Lives Matter" - übersetzt: "Schwarze Leben zählen". Bis heute gibt es immer wieder Proteste unter diesem Motto. Die Demonstrantinnen und Demonstranten fordern, dass schwarze Menschen endlich gleichberechtigt, also genauso wie weiße Menschen, behandelt werden sollen. Denn Rassismus ist ein großes Problem: Nicht nur bei Polizeikontrollen erleben Schwarze in den USA Gewalt und Benachteiligungen - sondern auch immer wieder im ganz normalen Alltag.
Warum ist das Urteil so besonders?
Viele Menschen hatten befürchtet, dass der Mann, der George Floyd getötet hat, nicht oder nicht hart genug bestraft wird. Denn in vielen ähnlichen Fällen, waren Polizisten nur sehr mild oder gar nicht bestraft worden. Dieses Mal ist das anders. 22,5 Jahre muss der ehemalige Polizist nun ins Gefängnis. Das ist die längste Gefängnisstrafe, die je ein Polizist in dem US-Bundesstaat bekommen hat. Deshalb feiern viele Menschen das Urteil. Sie hoffen, dass es eine Signalwirkung hat – dass also in Zukunft weniger Schwarze von weißen Polizisten schlecht behandelt werden und dass sie bestraft werden, wenn sie es tun.
Diesen Text hat Felix geschrieben