Quelle: Boris Herrmann/Team-Malizia.com/dpa
Er ist 39 Jahre alt und schon vier Mal um die ganze Welt gesegelt. Beim berühmten Segelrennen Vendée Globe in diesem Winter war er fast drei Monate allein unterwegs. Boris Herrmann verbringt bereits sein ganzes Leben Zeit auf dem Wasser. Seine Eltern nahmen ihn schon als Baby mit an Bord. Als sich seine Eltern früh trennten, blieb er bei seinem segelverrückten Vater. In den Ferien ging es dann immer von Oldenburg in Niedersachsen ans Meer und direkt auf's Boot.
Vom Mini-Boot zur Weltumsegelung
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Nur in Küstennähe bleiben, das ist für Boris Herrmann nichts. Mit 19 Jahren überquerte er ganz allein den Atlantik. Auch als Student segelte er so oft es ging. Boris Herrmann studierte Betriebswirtschaft mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. In dieser Zeit wurde aus ihm auch ein richtig guter Wettkampf-Sportler: Er wurde Vize-Europameister und Weltcup-Sieger in der 505er-Klasse, das sind recht kleine, wendige Segelboote für zwei Personen. Es folgen weitere Rennen, immer größere Herausforderungen, bis es dann die größte Challenge sein sollte, die der Segelsport kennt: Die Vendée Globe, einmal um die ganze Welt, 45.000 Kilometer. Mehr als 10.000 Menschen haben den höchsten Berg der Welt bestiegen, über 500 Personen waren schon im All. Die Erde im Alleingang umsegelt, das haben noch nicht einmal 100 Menschen geschafft.
Aus Weltreise wird Forschungsreise
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Allerdings ist Boris Herrmann nicht nur das Segeln sehr wichtig. Besonders am Herzen liegen ihm auch der Schutz des Klimas und der Meere. Das hat er auch bei diesem Riesen-Projekt gezeigt, auf das er sich jahrelang vorbereitet hatte. Obwohl das Boot so leicht wie möglich sein sollte, nahm Boris Herrmann ein Mini-Labor mit an Bord. Er nutzte das Segelrennen, um für Klima-Wissenschaftler Daten zu messen, an Orten, an die sonst kaum jemand kommt. Im Südpolarmeer zum Beispiel, oder am "Point Nemo", dem Ort, der über 2.500 Kilometer vom Land entfernt ist. Die Messstation sammelte zum Beispiel Daten darüber, wie hoch der Gehalt von Salz im Wasser oder Kohlendioxid in der Luft war. Die modernen Computer auf seinem Schiff "Seaexplorer", auf deutsch Meeres-Entdecker, liefen mit dem Strom von Solaranlagen, Wind- und Wassergeneratoren.
Ohne Abgase nach Amerika
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Boris Herrmann und seine Frau Birte Lorenzen-Herrmann setzen sich dafür ein, Kinder und Jugendliche über die Auswirkungen des Klimawandels aufzuklären. Sie gehen in Schulklassen und nehmen an Aktionstagen gegen die Erderwärmung teil. 2019 segelte er die Aktivistin Greta Thunberg auf seinem Boot von Europa nach Amerika, als sie am Klimagipfel in New York eingeladen war. Sie wollte eine klimaneutrale Überfahrt nach Amerika, also kam das Flugzeug für sie nicht in Frage.
- Weltumsegler Boris Herrmann ist am Ziel!
Nach 80 Tagen hat er die Segelregatta "Vendée Globe" beendet.
Diesen Text hat Andreas geschrieben.