Vor zwei Jahren (Dezember 2019) habe ich das erste Mal in Griechenland in einem Flüchtlingslager gedreht. Damals habe ich das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos besucht, um auf die Situation vor Ort aufmerksam zu machen. Die Umstände im Lager dort waren nämlich katastrophal.
Das Lager Moria vor zwei Jahren - eine Katastrophe
Das Lager war maßlos überfüllt. Die Kinder mussten im Flüchtlingslager Moria zusammen mit vielen (teilweise sogar fremden) Menschen in kaputten Zelten und selbstgebauten Hütten übernachten. Oft hat es dort sogar reingeregnet. Duschen konnten die Geflüchteten im Lager nur mit kaltem Wasser. Toiletten mussten sich dort hunderte Menschen teilen. Und eine Möglichkeit zur Schule zu gehen, gab es auch nicht. Ihr könnt euch vorstellen: Das war alles richtig heftig!
Das Flüchtlingslager Moria gibt es mittlerweile nicht mehr. Wenn ihr euch anschauen wollt, was ich damals erlebt habe, dann klickt euch durch diese Artikel und Videos:
So ist die Lage in Ritsona
Das waren also die letzten Bilder, die ich von einem griechischen Flüchtlingslager im Kopf hatte. Als ich jetzt das Lager in Ritsona besucht habe, war ich im ersten Moment positiv überrascht. Die Situation dort ist wesentlich besser als auf Moria. Die Geflüchteten haben einen ordentlichen Schlafplatz dort, jede Familie sogar ein eigenes Bad. Trotzdem geht es sehr vielen Geflüchteten dort nicht gut. Viele der Kinder im Lager sind sehr traurig.
Was den Kindern dort fehlt
Ich habe mich gefragt: Was fehlt den Kindern dort? Als ich dann mit ihnen und ihren Eltern gesprochen habe, habe ich die Antwort auf die Frage gefunden: Ihnen fehlt eine normale Kindheit, ein normales Leben. Gerade verbringen sie den ganzen Tag in einem Lager, das mitten im Nirgendwo steht. Es gibt keine Möglichkeit schnell in die Stadt zu fahren. Die allermeisten Kinder können nicht zur Schule gehen, viele haben sogar noch nie eine Schule besucht. Die Probleme im Flüchtlingslager dort sind also andere. Die Kinder wissen nicht, wie es weitergehen soll. Sie machen sich Sorgen, dass sie ohne Bildung später kein gutes Leben führen können.
Deshalb muss man immer wieder darauf aufmerksam machen. Denn nur wenn wir das tun, kann sich für diese Kinder hoffentlich etwas ändern.
Diesen Text hat logo!-Reporter Sherif geschrieben.
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