In Neu-Delhi, der Hauptstadt Indiens, ist die Luftverschmutzung eigentlich immer heftig. Die Menschen dort sind an die schlechte Luft in ihrer Stadt gewöhnt. Doch im Herbst, wenn es kühler wird, verschlechtert sich die Luft dort jedes Jahr noch mehr - und in diesem Jahr ist sie besonders schmutzig. Das Einatmen der Luft in Neu-Delhi ist zurzeit ziemlich schlecht für die Gesundheit und viele Menschen haben Atemprobleme.
Aus diesem Grund wird jetzt diskutiert, ob die Region in einen Lockdown gehen soll wegen der schlechten Luft. Dann wären zum Beispiel weniger Menschen mit dem Auto unterwegs. Bis jetzt hat die Regierung für Neu-Delhi beschlossen, dass alle Schulen geschlossen bleiben. Millionen Kinder und Jugendliche können seit Montag für eine Woche nicht zur Schule gehen. Dabei wurden die Schulen in Neu-Delhi wegen der Corona-Pandemie am 1. November 2021 erst wieder geöffnet. Nicht nur Schüler, auch alle anderen sollen möglichst von zu Hause arbeiten. Außerdem wurden Bauarbeiten gestoppt, mehrere Kraftwerke abgeschaltet und staubige Straßen mit Wasser besprüht.
Warum die Luft so schlecht ist
Schuld an der dreckigen Luft sind unter anderem Abgase und Feinstaub von Millionen Fahrzeugen, die in der Stadt herumfahren. Außerdem blasen viele Fabriken Abgase ungefiltert in die Luft. Zusätzlich wird auf den Feldern rund um die Stadt im Herbst geerntet. Nach der Ernte verbrennen viele Landwirte Pflanzenreste und es entsteht Rauch. Hinzu kommt außerdem, dass der Großteil des Stroms noch mit Kohle erzeugt wird. Aus dieser Mischung entsteht eine Art Nebel aus Abgasen und Feinstaub, der Smog.
Ein weiterer Grund: Die kalte Herbstluft steigt nicht so schnell nach oben, wie die heiße Luft im Sommer. Der Smog bleibt also in der Stadt hängen und steigt nicht mit der warmen Luft nach oben. Deshalb ist die Luft in Neu-Delhi im Herbst noch schlechter als sonst.
Ein Smogturm macht etwas Hoffnung
Etwas Hoffnung macht ein zwanzig Meter hoher, giftgrüner Smogturm. Er wurde erst vor wenigen Wochen in Betrieb genommen. Und so funktioniert er: Filter in dem Turm ziehen die schlechte Luft an, reinigen sie zum Teil und geben sauberere Luft ab. Klar ist aber, dass ein Turm allein nicht helfen kann. Mehr als 200 Türme wären nötig, um die Luft zu verbessern. Leider gibt es an dem Projekt auch einen Haken: Die Türme verbrauchen sehr viel Strom. Und der Strom kommt dann wieder aus Kohlekraftwerken, die die Luft weiter verschmutzen. Eine wirkliche Lösung für das Smog-Problem ist also noch nicht in Sicht.
Diesen Text hat Vanessa geschrieben.