Turnier mit Corona-Regeln
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In Australien finden vom 17. bis 30. Januar die Australian Open statt, eines der größten und wichtigsten Tennisturniere der Welt.
Daran teilnehmen wollte auch der serbische Tennisprofi Novak Djokovic. Er ist einer der besten Tennisspieler der Welt und momentan sogar auf Platz 1 der Tennis-Weltrangliste.
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Dabei gab es aber ein Problem: Djokovic ist nicht gegen Corona geimpft. Um aber bei den Australian Open mitzumachen und auch, um überhaupt nach Australien einreisen zu dürfen, muss man vollständig geimpft sein. So sind die Regeln. Eigentlich.
Ausnahme für Djokovic macht Australier wütend
Doch die Turnierveranstalter haben ihm eine medizinische Ausnahmegenehmigung erteilt, mit der er trotzdem am Turnier teilnehmen darf. Damit hat sich die Sache aber nicht erledigt – im Gegenteil.
Über diese Ausnahmeerlaubnis haben sich viele Menschen in Australien sehr aufgeregt und geärgert. Denn: In dem Land gibt es seit zwei Jahren immer wieder starke Einschränkungen wegen Corona, lange Zeit gab es dort einige der strengsten Reisebeschränkungen der Welt. Familienmitglieder konnten sich teilweise nicht besuchen, weil sie nicht nach Australien rein durften. Viele fragen sich: Warum sollten Profisportler anders behandelt werden?!
Erst darf er, dann darf er doch nicht
Die australischen Behörden haben vielleicht auch gedacht, so ein Tennisprofi soll keine Extrawurst kriegen. Jedenfalls haben sie Djokovic am Flughafen in Australien nicht weiter ins Land gelassen, weil er die Einreisebestimmungen nicht erfülle. Ein paar Tage saß er in einem Hotel fest und hat sogar das Gericht eingeschaltet. Dort wurde dann entschieden: Djokovic darf doch einreisen und bekommt ein Visum. Das ist die Erlaubnis, sich in Australien frei zu bewegen. Doch das war nicht das Ende der Geschichte.
Nimmt Djokovic das Virus nicht ernst?
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Nur einen Tag später wurde bekannt, dass Djokovics Angaben bei der Einreise nach Australien falsch waren. Im Einreiseformular stand, er sei 14 Tage vor seinem Flug nach Australien nicht gereist. So fordert es das Land von Menschen, die einreisen wollen, zum Schutz vor der Corona-Pandemie. In Wirklichkeit aber war Djokovic durchaus gereist, er war in Spanien gewesen.
Noch dazu wurde bekannt, dass der Tennisprofi, der im Dezember nach eigenen Angaben mit dem Coronavirus infiziert war, etliche Menschen in Gefahr gebracht hatte: Er war ohne Maske auf einer Veranstaltung gesehen worden und hatte ein Interview gegeben, ohne die Journalisten über seine Infektion zu informieren.
Für viele Australier kam das so an, als würde Djokovic Corona absolut nicht ernst nehmen.
Politik mischt sich ein
Deshalb hat sich jetzt hat ein wichtiger Politiker Australiens in die Diskussion eingeschaltet: der Einwanderungsminister. Er kann dem Tennisspieler trotz des Gerichtsurteils das Visum wieder wegnehmen. Und genau das hat der Einwanderungsminister jetzt auch getan. Er begründet das mit einem Gesetz, in dem steht, dass man Menschen, die ein Risiko für die australische Bevölkerung sind, ihr Visum wegnehmen darf. Und so ein Risiko sei Novak Djokovic in der Corona-Pandemie.
Nun steht fest: Djokovic musste Australien verlassen
Djokovic hat beim Gericht Einspruch eingelegt, also gesagt, dass er die Entscheidung so nicht akzeptiert und die Richter und Richterinnen das Ganze noch einmal kontrollieren sollen. Das Gericht in Melbourne entschied aber nun gegen ihn. So steht fest: Djokovic darf nicht am Tennisturnier, den Australian Open, teilnehmen. Und er darf drei Jahre lang nicht nach Australien einreisen. Inzwischen hat Djokovic Australien verlassen.
Diesen Text haben Johanna, Carolin und Fränzi geschrieben.
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