Da gab es ganz schön Aufregung zwischen der Türkei und zehn anderen Ländern. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte öffentlich angekündigt, zehn Botschafter zu unerwünschten Personen erklären zu lassen. "Persona non grata" nennt man das auch.
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Was das bedeutet
Für die Botschafter der Länder Deutschland, USA, Frankreich, Kanada, Neuseeland, der Niederlande, Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden hätte das bedeutet, dass sie möglicherweise aus der Türkei hätten ausreisen müssen.
Botschafter aus einem Land rauszuschmeißen, hat eine große Bedeutung. Das heißt so viel wie: Zwischen diesen Ländern läuft es im Moment gar nicht gut. Erdoğan hat Deutschland und den anderen also gezeigt, dass er sauer ist.
Inzwischen hat er aber beschlossen, dass die Botschafter doch bleiben dürfen. Einige von ihnen hatten erklärt, dass sie sich nicht in die Angelegenheiten der Türkei einmischen. Das reichte Erdoğan wohl, um den Rausschmiss doch nicht durchzuziehen.
Warum Erdogan sauer war
Zuvor hatten die Botschafter klar gemacht, dass sie mit etwas nicht einverstanden sind: nämlich damit, wie die Türkei mit Osman Kavala umgeht. Der sitzt seit vier Jahren in der Türkei im Gefängnis. Ihm wird dort vorgeworfen, Proteste gegen die Regierung Erdoğans organisiert zu haben. Außerdem soll er zusammen mit anderen versucht haben, Präsident Erdoğan mit Gewalt aus seinem Amt zu vertreiben. All das konnte bisher nicht bewiesen werden, trotzdem sitzt er weiterhin im Gefängnis.
Genau das finden die Regierungen anderer Länder, auch Deutschlands, überhaupt nicht gut. Das haben also ihre Botschafterinnen und Botschafter in der Türkei vor einer Woche noch einmal sehr deutlich gesagt. Sie fordern, dass Kavala endlich freigelassen wird. Diese Forderung wiederum kam bei Präsident Erdoğan gar nicht gut an.
Politikexperten und -expertinnen vermuten allerdings, dass Erdoğan mit der Aufregung um die Botschafter auch versucht, von ganz anderen Problemen in seinem Land abzulenken.
Diesen Text hat Katrin geschrieben.