Erster Schultag nach 83 Wochen
Fast zwei Jahre haben die Schülerinnen und Schüler in Uganda ihre Klassenräume nicht von innen gesehen - kaum vorstellbar, oder?
Ganz schön aufregend war das also als etwa 15 Millionen Kinder und Jugendliche endlich wieder in ihre Schule gehen konnten. In der Hauptstadt Kampala war das aber gar nicht so einfach, denn der Schulstart sorgte für ein Verkehrschaos.
Wer's endlich in die Schule geschafft hatte, musste sich an die Corona-Regeln halten: Hände waschen, Fieber messen und natürlich Maske tragen.
Keine Schule, kein Unterricht
Die XXL-Corona-Pause war für die Kinder und Jugendlichen in Uganda alles andere als einfach. In dem Land liefen die Schulschließungen nämlich etwas anders ab als hier: Keine Schule bedeutete dort nämlich auch - kein Unterricht! Uganda ist ein armes Land in Ostafrika. Die meisten Schulen und Familien haben zum Beispiel gar keine technischen Geräte wie Tablets oder Computer. Homeschooling? Fehlanzeige.
Und noch ein Unterschied: Lehrern war es während der Corona-Pause sogar verboten, Unterricht zu machen. Einige hielten sich aber nicht daran und trafen sich stattdessen heimlich mit ihren Schülerinnen und Schülern, um ihnen etwas beizubringen.
Arbeiten statt Lernen
Während der fast zweijährigen Schulpause hatten die meisten Kinder in Uganda vor allem eine Aufgabe: Die eigene Familie unterstützen. Viele Eltern verloren in der Pandemie ihre Jobs oder verdienten viel weniger Geld als vorher. Daher mussten Kinder in dieser Zeit häufig mitarbeiten oder sich einen eigenen Job suchen, um ihre Familie zu versorgen.
Probleme durch lange Schulschließung
Einige Experten befürchten, dass viele Kinder und Jugendliche nach der langen Schulpause gar nicht mehr an ihre Schule zurückkehren werden oder die Schule früher abbrechen werden. Das hat mehrere Gründe:
- Vielen Kindern könnte es nach der langen Pause schwerfallen, den verpassten Stoff nachzuholen.
- Einige Schulen in Uganda sind kostenpflichtig. Es könnte sein, dass sich viele Eltern durch die Pandemie diese Schulgebühren nicht mehr leisten können.
- Seit der Pandemie sind viele Familien auf die Hilfe ihrer Kinder angewiesen. Es könnte sein, dass also gerade Jugendliche lieber weiter arbeiten gehen, als die Schule zu beenden.
Kinderschutzorganisationen kritisieren die extrem langen Schulschließungen in Uganda. Sie hatten die Politiker und Politikerinnen des Landes schon häufiger dazu aufgefordert, die Schulen früher zu öffnen - ohne Erfolg. Das Problem: Viele Kinder in Uganda können nicht richtig lesen und schreiben. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst alle Kinder dort regelmäßig zur Schule gehen, um etwas zu lernen.
Viele fordern das Land jetzt dazu auf, die Schülerinnen und Schüler nach der langen Pause beim Lernen noch mehr zu unterstützen.