Linda hat eine Ethik-Expertin getroffen

Was der Ethikrat macht

Der Ethikrat hat auch darüber beraten, welche Gruppen zuerst gegen das Coronavirus geimpft werden sollten. Und ob man nicht jetzt schon Kinos, Bars und Restaurants für Menschen öffnen könnte, die schon geimpft sind. Dazu hat der Ethikrat sehr klar gesagt: „Nein.“ Solche Sonderrechte für Geimpfte seien unfair, weil die meisten Menschen noch gar nicht die Chance hatten, sich impfen zu lassen. Außerdem weiß man noch nicht ganz sicher, ob Geimpfte nicht auch trotzdem noch ansteckend sein können.

Natürlich haben auch im Ethikrat nicht alle immer dieselbe Meinung. Deshalb diskutieren die Mitglieder und versuchen dann einen Konsens zu finden. Das heißt, dass nicht jeder das Ergebnis super finden muss, aber dass jeder zumindest sagen kann: "Das ist für mich so okay." Manchmal können sich die Mitglieder des Ethikrates aber auch nicht einigen. Dann sagen sie den Politikerinnen und Politikern, dass es zwei verschiedene Meinungen gab und sie sich nicht einigen konnten. Der Ethikrat kann der Politik ja eh nur Empfehlungen geben – entscheiden müssen die Politikerinnen und Politiker dann selbst.

Eure Oma will unbedingt, dass ihr sie besucht, weil sie sich einsam fühlt? Aber eigentlich ist ja gerade sie gefährdet und soll auf keinen Fall mit dem Coronavirus angesteckt werden? Gerade die Corona-Pandemie stellt uns dauernd wieder vor ethische Probleme. Vielleicht gibt es einen Kompromiss, mit dem die Oma zufrieden ist und ihr sie nicht gefährden könnt. Ihr könntet zum Beispiel extra oft und lange mit ihr telefonieren, am Telefon "Schiffe versenken" oder "Kniffel" spielen oder vielleicht sogar auf Abstand zusammen spazieren gehen.