Akzeptanz statt Verletzungen
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Berühmtheit schützt nicht vor Morddrohungen. Das hat auch die Schauspielerin Stefanie Reinsperger erfahren müssen. Sie ist bekannt aus dem "Tatort" und von der Theaterbühne. Als mehrgewichtige Frau wagt sie es, bestimmte Frauenrollen zu spielen, schafft es durch Talent, sich aus ihrer Randposition herauszumanövrieren, auch wenn ihr Köper nicht “der Norm” entspricht. Reinsperger ist nun in die Offensive gegangen: In ihrem Buch "Ganz schön wütend“ schreibt sie über Beschimpfungen und Verletzungen und plädiert für mehr Akzeptanz.
Auch Obdachlose werden häufig stigmatisiert und ausgegrenzt. Viele Menschen empfinden Unbehagen oder sogar Angst, wenn sie ihnen auf der Straße begegnen und vermeiden deshalb den Kontakt zu ihnen. Das kann dazu führen, dass Obdachlose sich noch weiter ausgegrenzt und allein gelassen fühlen. Dean hat es mithilfe des Straßenchores weg von der Straße geschafft, den Weg zurück in die Gesellschaft gefunden.
Verweigerung des Mainstream
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In Kunst und Literatur nehmen Außenseiter oft eine zentrale Rolle ein. Zum Beispiel in Georg Büchners "Woyzeck", der vor einigen Tagen Premiere am Theater Bochum hatte und auch in der Kinderoper "Tom Sawyer" von Kurt Weill. Sie wurde gerade an der Komischen Oper Berlin uraufgeführt. Weill plante das Stück kurz vor seinem Tod, komponierte fünf Songs. 1950 starb er. "Tom Sawyer” kam nie auf die Bühne. Bis jetzt. Die beiden Ausreißer und Abenteurer Tom Sawyer und Huckleberry Finn leben nach ihren eigenen Regeln am Fluss – verweigern sich dem Mainstream. Solche Menschen wurden häufig zu Vordenkern, wie die Geschichte zeigt.
Außenseitertum im Kino
Quelle: Meteor Film
Auch das preisgekrönte Spielfilmdebüt der dänischen Regisseurin Marianne Blicher setzt sich mit dem Thema "Außenseitertum" auseinander. In "Miss Viborg" stossen eine grummelige Frührentnerinein und eine rebellische 18-jährige aufeinander. Langsam wächst zwischen den beiden Außenseitern eine holprige Freundschaft. Nicht zuletzt durch die starken Leistungen ihrer beiden Hauptdarstellerinnen Ragnhild Kaasgaard und Isabella Møller Hansen zeigt der Film, dass es durchaus möglich ist Isolation durch gegenseitiges Vertrauen zu durchbrechen.
Außenseiter als Vordenker
Quelle: Anne Smith
Was wären wir ohne Aussenseiter? Wir wären wie "homogenisierte Milch im Kühlschrank", sagt der Sozialpsychologe Roland Imhoff im Gespräch mit Katty Salié. Denn Außenseiter-Figuren hinterfragen uns und unsere eigene Position. Jede erfolgreiche Gesellschaft braucht ein gewisses Maß an Nonkonformisten. So wie Ayan Yuruk, bekannt aus der Netflix Serie "Queer Eye": türkisch, schwul, Schwabe. Außenseiter sein – er weiß genau, was das bedeutet. Er sieht sich als Vorbild für marginalisierte Menschen.
Stab
- Moderation - Katty Salié