Quelle: Piper-Verlag
Die in den Sozialen Medien gelebte Hyper-Individualität, der „neoliberale Glücksterror“ und die „exzessive Nabelschau“ muss enden, schreibt die Journalistin Juliane Marie Schreiber, Jahrgang 1990, in ihrem Buch “Ich möchte lieber nicht”. Doch kann das funktionieren? Wenn ja, wie?
Quelle: Tobias Winkel
Was bedeutet es in unserer Gesellschaft seinen eigenen Individualismus zu leben? Wofür steht dieser Begriff? Kämpft in großen Krisen jeder für sich allein oder bringen sie uns zwangsläufig zu einem größeren „Wir“ zusammen? Wer soll dieses “Wir” überhaupt sein? Eine Debatte mit der Philosophin Carolin Emcke, dem Politikwissenschaftler Ozan Zakariya Keskinkılıç, der Publizistin und Politikerin Marina Weisband, sowie Norbert Bisky. Für den ostdeutschen Maler sind die Wörter „Wir“ und „Gemeinschaft“ nicht nur positiv besetzt. Er hat nach 1990 die Transformation „Vom Wir zum Ich“ hinter sich gebracht. Der Leipziger hat Jahre lang gebraucht „um sein Gehirn umzuprogrammieren“ und zu verstehen: „Ich kann machen, was ich will“.
Quelle: Johannes Nichelmann
Als Individuum und nicht nur als Teil einer Community gesehen zu werden, ist vor allem für Menschen mit Migrationsgeschichte in Deutschland ein Kampf. Davon erzählt der Berliner Rapper Apsilon. Was macht das mit dem „Ich“, wenn einem das „Wir“ aufgedrückt wird?
In Zeiten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine steht auch eine äußerst sensible Frage im Raum, die zu stellen in Deutschland lange Zeit beinah unmöglich gewesen ist: „Würdest Du im Fall der Fälle für Dein Land zur Waffe greifen?“ Muss unsere Gesellschaft ihr Verhältnis zur Parlamentsarmee überdenken oder werden in der Diskussion zu voreilig neue Schlüsse gezogen?
Quelle: Ion Casado
Für den Architekten und Gründer des ukrainischen Center for Spacial Technologies Maksym Rokmaniko, ist das längst keine theoretische Frage mehr. Sein Land hat er zwar verlassen aber er kämpft trotzdem für dessen Befreiung – mit den Werkzeugen und Methoden der Architektur und der Forensik. Gemeinsam mit Eyal Weizman und der renommierten Rechercheagentur Forensic Architecture hat er den russischen Angriff auf den Fernsehturm in Kiew untersucht. Ihr Ziel: Putins Narrative die Wahrheit entgegensetzen.
Quelle: ZDF
Künstler und Kreative die ihre individuellen Visionen in den Dienst eines gemeinsamen Ziels stellen, gibt es trotz Geniekults inzwischen viele. Zum Beispiel Turner-Prize-Träger Oscar Murillo oder das Kuratorenduo Till Fellrath und Sam Bardaouil, die Direktoren des Hamburger Bahnhofs / Museums für Gegenwart Berlin.
Quelle: Calexico
Auch die amerikanische Band Calexico lotet in ihrer Zusammenarbeit schon seit Jahren aus, wie sich die Balance zwischen individuellen und kollektiven Bedürfnissen finden lässt. Was können wir als Gesellschaft von ihnen lernen?
- Moderation - Salwa Houmsi