Werner Herzog zeigt auf der Berlinale seine vierteilige Doku-Reihe "Death Row" über Menschen, die zum Tode verurteilt wurden.
Er hat den Todeskandidaten ungewöhnlich Fragen gestellt, auf die wohl außer ihm niemand kommen würde: nach ihren Träumen, danach, wann sie das letzte Mal Regen auf ihrer Haut gespürt haben und nach der Landschaft, die sie zuletzt gesehen haben.
"She is a human. Point."
So sind anrührende Porträts von Menschen entstanden, die - anders als wir - wissen, wann und wie sie sterben werden. Herzog interessiert die tiefere menschliche Wahrheit dieser Menschen. Aber tappt er nicht in die Falle, ihre Verbrechen zu beschönigen. Ihm gelingt die schwierige Grandwanderung, die Monströsität der Taten klar herauszustellen, ohne die Täter als Monstren zu behandeln.
Einer Staatsanwältin sagt er am Schluss des letzten Films: "Let me make one point clear. I do not humanize her (Linda Carty, eine Todeskandidatin). She is a human. Point."