Fast an jedem dritten Tag bringt ein Mann seine (Ex-)Partnerin um, und noch häufiger gibt es Tötungsversuche. Darüber spricht aspekte mit Margarete Bettoni, Koautorin des Buches „Alle drei Tage“ sowie mit Leonie Steinl vom Deutschen Juristinnen Verband. Sollten Frauenmorde als Femizide, also als Tötung einer Frau aufgrund eines hierarchisch verstandenen Geschlechterverhältnisses, anerkannt werden?
Bislang werden in der Rechtsprechung im Fall von Beziehungstaten strafmildernde Umstände geltend gemacht. Sowohl Bettoni, als auch Steinl fordern, dass sich das ändern müsse: Geschlechtsspezifische Gewalt soll strafverschärfend wirken, genau so wie bei Antisemitismus und Rassismus. Tatsächlich gibt es Bewegung in der Politik. Die Fraktion der Linken hat einen Antrag zur Anerkennung von Femiziden gestellt und Digitalstaatsministerin Dorothea Bär (CDU) fordert die genaue Erfassung frauenfeindlicher Straftaten, um Gewalt gegen Frauen sichtbar zu machen.