Investieren in Immobilien wird immer attraktiver. Es sind nicht nur die großen Immobilienhaie - auch ganz normale Leute treiben durch ihre Geldanlagen die Mieten in die Höhe. Es läuft etwas strukturell schief auf dem Wohnungsmarkt. Die Politik kommt nur schwer dagegen an. Eine durchaus umstrittene Maßnahme wird gerade in Berlin erprobt: der Mietendeckel. Mieten, die eine festgelegte Obergrenze überschreiten, müssen ab dem 23. November gesenkt werden. Ein radikaler Schritt: Er trifft schätzungsweise 84 Prozent der Vermieter. Viel Kritik für den Berliner Bausenator Sebastian Scheel. Denn von der Absenkung profitieren auch die, die sich hohe Mieten eigentlich leisten könnten.
Die Befürchtung der Baubranche: weniger Aufträge - weil sich bei niedrigen Mieten Renovieren nicht mehr lohne. Nächstes Jahr wird das Bundesverfassungsgericht entscheiden, ob der Mietendeckel zulässig ist. Ein Urteil mit Signalwirkung: Längst denkt man auch in München und London über eine solche Maßnahme nach. Eine Berliner Initiative geht noch einen Schritt weiter. "Deutsche Wohnen & Co enteignen" hat im vergangenen Jahr 77.000 Unterschriften für ein Volksbegehren gesammelt. Das Ziel: Spekulation verhindern.
Nach langem Ringen hat die Senatsverwaltung nun den Antrag auf Volksbegehren für zulässig erklärt. Doch Vergesellschaften und Regulieren halten andere für kontraproduktiv. Sie wollen, dass mehr gebaut wird. Das Problem: In Deutschland ist Bauland knapp und teuer. Und: nicht jede potenzielle Baufläche bedeutet, dass auch gebaut wird.