Quelle: ZDF
Das aggressive Potenzial der Wut ist bekannt. Um sich abzureagieren, gilt Sport als probates Mittel. Doch es gibt auch andere Möglichkeiten. Ein Trend, der aus den USA nach Deutschland geschwappt ist: "Rage Rooms", Räume, die man mieten kann, um das darin befindliche Mobiliar kurz und klein zu schlagen. Ob das wirklich hilft? Jo Schück probiert es für "aspekte" aus.
Heizt sich das Klima in unserer Gesellschaft immer mehr auf?
Quelle: Constantin Film/dpa
Wer im Straßenverkehr unterwegs ist, wird diese Frage wahrscheinlich ohne zu zögern mit Ja beantworten. Wo Autos, Fußgänger, Radfahrer, E-Scooter und Lieferwagen aufeinandertreffen, ist meist wenig Rücksicht, aber jede Menge Wut im Spiel. Jo Schück begleitet einen gestressten Fahrradfahrer durch Berlin. Und er streift mit Streetworker Burak Caniperk durch seinen Kiez Charlottenburg. Dort hat er es mit Jugendlichen zu tun, für die Wut und die damit verbundene Aggression oft die einzigen Mittel sind, sich auszudrücken. Und wo jeder Streit in eine Schlägerei münden kann. "Der Klügere tritt nach" – so die treffende Formulierung dafür in "Sonne und Beton". Die Verfilmung des autobiografisch inspirierten Romans von Comedian Felix Lobrecht ist gerade in den Kinos angelaufen. Der Film spielt in Berlin-Gropiusstadt, einer Hochhaussiedlung, wie es sie in vielen deutschen Großstädten gibt, und erzählt von der Verzweiflung und Wut der Jugendlichen, die in eine Zukunft ohne Perspektiven blicken. Jo Schück trifft dort auf den Regisseur David Wnendt und seinen jungen Hauptdarsteller Levy Rico Arcos.
Die Wut der Frauen
Quelle: © Verena Eidel
Mit der Wut der Frauen setzt sich das Theaterstück "Furios" auseinander. Für Regisseurin Réka Kincses hat Wut sehr viel positive Kraft. Sie stammt selbst aus einer Familie von "wütenden Frauen" und will mit der Inszenierung im Heimathafen in Neuköln (Performances am 16. & 17. März und 26. & 27. April) eine Lanze brechen: für einen offenen Umgang mit der Wut. Denn sie permanent zu unterdrücken, kann in Depressionen münden oder irgendwann in eine ungeahnte Explosion, so wie bei der Hauptfigur "Nadine" im gleichnamigen Roman der Schriftstellerin Katrin Seddig.
Wut in der Gesellschaft
Quelle: Willi Weber/ZDF
Wut über das, was schiefläuft in unserer Gesellschaft, ist für viele Kabarettisten ein Antriebsfaktor. Comedienne Carolin Kebekus rechnet mit den patriarchalen Strukturen und mit der katholischen Kirche ab, der Kabarettist Jean-Philippe Kindler setzt bei der Politik an. "aspekte" trifft ihn und "Gernot Hassknecht", den Wüterich aus der ZDF-"heute-show", und spricht mit den beiden über die Bedeutung der Wut für ihr Schaffen.
Kann Wut zum Motor für Veränderungen werden? Davon sind die Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" überzeugt, auch wenn ihre Klebe-Aktionen bei vielen eher Wut auf die Gruppe als auf die Zustände auslösen.
Gute Wut
Stab
- Moderation - Jo Schück