Wer dachte, das Internet würde dank frei verfügbarer Informationen die Menschheit zusammenbringen und der Wahrheit zu ihrem Recht verhelfen, hat sich anscheinend geirrt. Das Gegenteil ist viel öfter zu hören.
Man hört von Manipulation und Lügen, Profit durch Hass, Datenmissbrauch bis hin zu Body Shaming und Verschwörungstheorien, die durch Social Media ganz reale Auswirkungen haben. Die Sozialen Netzwerke sind heute ein so selbstverständlicher Teil unseres Lebens, wie Elektrizität oder fließendes Wasser und haben sicherlich auch viele positive Aspekte. Doch immer mehr Menschen gewinnen den Eindruck, dass sie den großen Social-Media-Konzernen machtlos gegenüberstehen.
Quelle: ZDF
"aspekte"-Moderator Jo Schück spricht mit Andreas Barthelmess, Ökonom und Autor von "Die große Zerstörung", über die Übermacht der Tech-Riesen, die als digitale Monopolisten die staatliche Autonomie bedrohen. "Facebook analysiert, zensiert, kuratiert Inhalte und Meinungen von fast drei Milliarden Menschen. Das Interesse der Social-Media-Konzerne sei die Daten ihrer Nutzer abzugreifen und damit Geld zu verdienen", so ein Vorwurf vieler Kritiker am Geschäftsmodell von Facebook & Co.. Die Social-Media-Expertin und EU-Politikerin Alexandra Geese erklärt, wie vor allem Hass die Interaktionsbereitschaft der Nutzer:innen erhöht: je hasserfüllter die Reaktion, desto mehr Daten werden generiert.
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Die Tech-Konzerne stellen das Wohl ihrer Unternehmen immer wieder über das Wohl der User. Dies enthüllte im vergangenen Jahr die Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen, die schlagartig bekannt geworden ist, als sie aus ihrer Zeit als Facebook-Mitarbeiterin interne Unterlagen an Journalisten weitergab. Haugen kritisierte zudem wie Facebook mit russischer Propaganda und Fake News im Kontext des Ukraine-Kriegs umgegangen ist.
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Die sozialen Medien bieten aber auch Chancen, sie haben eine neue Berufsgruppe entstehen lassen. Cathy Hummels verdient als erfolgreiche Influencerin ihren Unterhalt mit Werbung und Content für ihre Follower. Mittlerweile folgen ihr fast 700.000 Menschen, allerdings muss sie sich auch jeden Tag mit Hasskommentaren auseinandersetzen. Der Digital-Experte Sascha Lobo meint: Facebook und Co. zu zerschlagen, löse die Probleme nicht. Er plädiert dafür, mehr Druck auf die sozialen Plattformen auszuüben und sie stärker zu regulieren.
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Der Grundbaustein der sozialen Medien sind Algorithmen. Sie sind dafür verantwortlich, dass vor allem emotionalisierende Inhalte, und im Besonderen "angry-content" in unseren Nachrichten-Feed gespült werden. Die Gruppenausstellung "House of Mirrors" des Dortmunder "Hartware MedienKunstVereins" nimmt die gängigen Klischees über Algorithmen zum Anlass, um über Themen wie unsere Phantasien über KI zu sprechen. Der ausstellende Künstler Aram Bartholl porträtiert Jo Schück mithilfe einer Gesichtserkennungssoftware und verarbeitet die Aufnahmen mit Emojis zu einem neuen Portrait.
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Zur Zeit bemüht sich die EU zwei große Gesetzespakete zu verabschieden, die die Macht der großen Tech-Unternehmen in Zukunft regulieren sollen. Der Digital Markets Act (DMA) und der Digital Services Act (DSA) der EU bieten erste Ansatzpunkte für eine wirkungsvolle Plattformregulierung. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission Margrethe Vestager hat das Gesetz mit auf den Weg gebracht. Doch die große Frage ist: Hinkt die Politik mal wieder der Tech-Branche hinterher?
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Welche Pläne verfolgt der Facebook-Mutterkonzern Meta in Zukunft? Jo Schück trifft Constanze Osei, die bei Meta als Leiterin des Bereichs Innovation und Gesellschaft arbeitet und diskutiert mit ihr, wie der Konzern in Zukunft gegen Polarisierung und Hasskommentare in einem Metaverse vorgehen will.
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Social Media ist Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung. Ein gutes Beispiel ist die Musikerin Mogli, die ihre Reichweite in den sozialen Medien einsetzt, um Probleme der sozialen Medien zu kritisieren und Follower zu sensibilisieren. Sie performed bei "aspekte" ihren neuen Song "Ghost".
Stab
- Moderation - Jo Schück