Aufgewachsen in Hamburg Harburg und St. Pauli musste Celo Minati früh lernen erwachsen zu werden. Den größten Teil ihrer Kindheit verbrachte sie im Heim und übernahm schon in jungen Jahren Verantwortung für ihre Mutter und sich selbst. Celo arbeitete neben der Schule und schrieb erste kleine Texte. Doch zunächst kam das Leben dazwischen und führte sie weg von der Musik.
Dass Frauen für alles doppelt und dreifach arbeiten müssen, hat Celo Minati, die sich jahrelang mit Bar- und Clubjobs über Wasser hielt, früh gelernt. Mit 18 Jahren setzte sie sich gegen frauenfeindliche Clubbesitzer auf der Reeperbahn durch. Anfangs fiel es ihr schwer öffentlich zu rappen, dann ging's ganz schnell: 2020, mit 21 Jahren, veröffentlichte Celo Minati ihren ersten Track "Kari". Ein Jahr später war sie eine erfolgreich etablierte Street-Rapperin. "No Mercy auf der Straße, du kannst keinem vertrau'n", rappte sie in ihrem Erfolgstrack "Shut Up", denn sie ist ein Girl von der Straße.
Geschichten auf der Haut
Celo Minatis schwere Kindheit und Jugend trägt sie teilweise in Geschichten auf ihrer Haut. Eine Zeit lang brauchte sie den Schmerz des Tätowierens, um sich nicht selbst zu verletzen. Das hatte sie ihrer Mutter versprochen. "Ich hab manche Tattoos, die mir nichts bedeuten und die ich jetzt wieder weglassen machen möchte, weil mir der Schmerz wichtiger war als das Motiv", sagt sie. Mit GERMANIA spricht die Rapperin über Schmerz als Heilung und Last, die Suche nach Zugehörigkeit und ihr Ziel, Vorbild zu sein für Menschen am Rande der Gesellschaft.