Update am Morgen: AfD - Die Angstmacher für Deutschland

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    Update am Morgen:AfD - Die Angstmacher für Deutschland

    von Thomas Reichart
    11.10.2022 | 06:00
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    Thomas Reichart
    Thomas Reichart

    Guten Morgen,

    nach der Wahl in Niedersachsen wird viel auf die alten und neuen AfD-Wähler geschaut. Sind das Protestwähler? Krisengeängstigte? Mindestens so wichtig aber ist ein Blick auf das AfD-Führungspersonal. Da passiert gerade etwas, das beunruhigend ist. Ich war am Tag vor der Niedersachsen-Wahl bei der AfD-Demo in Berlin.
    Was mir auffiel: ein fast ungezügelter Hass auf den politischen Gegner. AfD-Chef Tino Chrupalla ist kaum am Rednerpult, da brüllt er fast ansatzlos: "Habeck muss weg." Er braucht dafür keine Argumente mehr. Die AfD-Anhänger brüllen es mit. Ein anderer AfD-Grande nennt Annalena Baerbock eine "globalistische Sprechpuppe". Auch sie müsse weg. Ich sah in dem Moment die Personenschützer des LKA, die auf Chrupalla aufpassen. Das ist richtig so. Aber denkt er selbst daran, dass der Schutz der Person nicht nur ihm, sondern auch dem politischen Gegner zusteht? Dass er mit solchen Reden andere bedroht? 
    Noch etwas fiel mir auf: Die AfD-Führung hat sich entschieden für ein "Wir gegen die". Da ist nicht einmal mehr der Ansatz früherer Versuche, rechts der Mitte Mehrheiten zu erreichen.
    Geradezu hysterisch ist die AfD-Führung in der Angstmacherei. "Wir haben zwei Weltkriege verloren", ruft Chrupalla, "wir werden auch einen dritten verlieren." Es klingt fast panisch. Und ebenso sein Rezept dagegen: Deutschland muss den Aggressor Russland umarmen, damit es wieder billiges Gas bekommt. 
    Die gute Nachricht an diesem Tag war für mich diese: Die Panik, der Hass verfangen bei nicht so vielen. Die meisten Deutschen sind viel mutiger als die Angstmacher von der AfD.
    Kommen Sie gut durch den Tag!
    Thomas Reichart, ZDF-Hauptstadtkorrespondent

    Was zuletzt im Ukraine-Krieg passiert ist

    Klitschko: Keine Panik, sondern Wut: Russische Raketen haben Kiew getroffen, es gab Tote und Verletzte. Bürgermeister Vitali Klitschko berichtet im Interview von der Lage in der Hauptstadt der Stimmung in der Bevölkerung.
    Biden sagt Kiew moderne Luftabwehrsysteme zu: Nach den jüngsten russischen Angriffen stünden die USA nun noch entschlossener an der Seite Kiews, so der US-Präsident.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Flüchtlingsgipfel mit Faeser: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) lädt heute kommunale Spitzenverbände zu einem Flüchtlingsgipfel ein. Bei dem Treffen mit Vertretern von Städten, Gemeinden und Landkreisen soll es unter anderem um eine bessere Verteilung von Geflüchteten innerhalb Deutschlands gehen.
    Weltwirtschaft im Abwärtstrend: Heute findet die Jahrestagung von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) statt. Der IWF wird dabei zum vierten Mal seine Prognose für die Entwicklung der Weltwirtschaft senken. Das hat IWF-Chefin Kristalina Georgiewa bereits angekündigt. Für dieses Jahr wird bislang ein Wachstum von 3,2 Prozent erwartet, 2023 dann 2,9 Prozent.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.
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    Ausführlich informiert

    ZDF spezial: Krieg gegen Ukraine - Russische Vergeltungsschläge (14 Minuten)
    ZDFheute live: Raketenangriff auf Zivilisten in Kiew (31 Minuten)

    Grafik des Tages

    Grafik: Wer den Nobelpreis bekommt
    Quelle: ZDF/iStock

    Zahl des Tages

    50: Vor 50 Jahren, am 11. Oktober 1972, nahmen die Bundesrepublik Deutschland und China ihre diplomatischen Beziehungen auf - nach 30-jähriger Unterbrechung. Wirtschaftlich hat sich die Beziehung seither ausgezahlt - auf diplomatischer Ebene knirscht es hingegen, zuletzt mit Blick auf Chinas Drohgebärden gegen Taiwan und die Menschenrechtssituation im Land.

    Gesagt

    Chancengleichheit ist noch lange nicht erreicht - deshalb müssen wir alle gemeinsam intensiv weiter daran arbeiten.

    Kathrin Hartkopf, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland

    Heute ist Weltmädchentag. Er wurde auf Initiative der Kinderrechtsorganisation Plan International durch die Vereinten Nationen ins Leben gerufen und soll auf die Chancen von Mädchen aufmerksam machen.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden29.11.2023 | 1:49 min

    So wird das Wetter heute

    Am Dienstag ziehen dichtere Wolkenfelder über den Norden, es regnet aber kaum. Auch im Süden gibt es viele Wolken mit Schauern. In der Mitte zeigt sich nach Auflösung der Nebelfelder die Sonne teils länger, ganz wolkenlos wird es aber nicht. Die Temperatur steigt auf Werte zwischen zwölf Grad in einigen Mittelgebirgen und 19 Grad am Bodensee.
    ZDFheuteWetter
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Katja Belousova
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