Guten Abend,
erinnern Sie sich noch an den letzten Sommer? Da war alles ein bisschen anders: Corona im Rücken, Corona vor der Brust, nach der Welle ist vor der Welle - aber: Die Zahlen waren im August 2020 doch recht niedrig. Minimales Durchatmen, so ging es mir zumindest damals. Und 2021? Jetzt haben wir gerade mal den 20. August und das Infektionsgeschehen nimmt richtig Fahrt auf: Die vierte Welle rollt, sagt das Robert-Koch-Institut.
Und trotzdem sorgt das bei mir momentan für eine, nennen wir es mal "andere Anspannung", als im vergangenen Jahr. Da schwingt schon mit, dass ja ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung zwischenzeitlich geimpft wurde und dass die Zahl der Hospitalisierungen noch vergleichsweise niedrig ist, aber eben auch die Sorge, dass nicht alle Baustellen schnell genug abgearbeitet sind.
Zum Beispiel die Tatsache, dass Kinder von der Delta-Variante besonders betroffen sind. Wie groß darf die Hoffnung sein, für einen Impfstoff für unter 12-Jährige noch in diesem Herbst? Wie groß bleibt das Risiko für mein Kind? Das fragen sich momentan viele Eltern, mit denen ich gesprochen habe.
Und was ist eigentlich mit den Auffrischungsimpfungen, die gerade im Gespräch sind? Vor allem für alte und vorerkrankte Menschen sind sie sinnvoll, sagte der Immunologe Leif-Erik Sander von der Berliner Charité heute im ZDF-Mittagsmagazin. Bei Jüngeren, Gesunden hingegen sei die Effektivität der Impfung relativ stabil.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 9.820 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 48,8. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht.
In Deutschland sind bisher 63,8 Prozent mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. 58,5 Prozent sind vollständig geimpft. Hier erfahren Sie, wie es in Ihrem Bundesland aussieht.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
Einige griechische Urlaubsinseln werden Corona-Hochrisikogebiete. Alle weiteren aktuellen Entwicklungen zur Corona-Krise lesen Sie jederzeit in unserem Liveblog.
Was sonst noch wichtig ist
GDL will im Tarifkonflikt mit der Bahn wieder streiken: Die Arbeitsniederlegungen sollen demnach am Samstag um 17 Uhr im Güterverkehr beginnen und bis Mittwochfrüh dauern. Im Personenverkehr beginne der Streik erst am Montag, 23. August, um 2 Uhr. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Lokführer weite Teile des Fern- und Nahverkehrs über Tage lahmgelegt. GDL-Chef Claus Weselsky hatte danach mit weiteren Arbeitsniederlegungen gedroht, sollte die Bahn kein verbessertes Angebot vorlegen.
Bundeskanzlerin Merkel auf Staatsbesuch in Russland: Die Liste der Themen, die Merkel mit Russlands Präsident Putin besprochen hat ist lang: Ukraine-Konflikt, die Pipeline Nord-Stream 2, Belarus und nicht zuletzt die aktuellen Entwicklungen in Afghanistan. Außerdem fand der Besuch der Kanzlerin auch deshalb in angespannter Atmosphäre statt: Auf den Tag genau vor einem Jahr ereignete sich der Giftanschlag auf den Kreml-Gegner Alexej Nawalny. In dieser Sache wartet die Welt immer noch auf Antworten.
Zahl des Tages
Das teilte das Auswärtige Amt auf Twitter mit. "Mit diesem Geld unterstützen wir internationale Hilfsorganisationen in den Nachbarländern Afghanistans, die sich um die Geflüchteten kümmern werden", erklärte Bundesfinanzminister Olaf Scholz gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet plädiert unterdessen für diplomatische Kontakte mit den Taliban. Deutschland und die USA drücken derweil in Sachen Evakuierung aufs Tempo.
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Weitere Schlagzeilen
- Die Taliban - Dilemma für Facebook und Co.: Als die Taliban das letzte Mal in Afghanistan regierten, existierten Online-Netzwerke noch nicht.
- Erzeugerpreise - höchste Teuerung seit 1975: Die deutschen Hersteller haben ihre Preise im Juli so stark angehoben wie seit über 46 Jahren nicht mehr.
- Deutsche investieren im Haushalt: Viele Menschen haben während Corona ihre Zeit genutzt und ihr gespartes Geld in das eigene Zuhause gesteckt.
- Volleyballerinnen patzen zum EM-Auftakt: Die DVV-Frauen unterlagen Polen im ersten EM-Spiel mit 1:3.
Ein Lichtblick
Vor fünf Wochen schoss die Flut durchs Ahrtal und andere Regionen im Westen Deutschlands. Die gute Nachricht: Die Spendenbereitschaft ist weiterhin hoch. Über 84 Millionen Euro sind bisher alleine auf dem Konto gelandet, auf das im ZDF immer hingewiesen wird. Geld, das dringend gebraucht wird und gute Dienste leistet. Mein Kollege Jan Fritsche hat sich im Katastrophengebiet dazu ein Bild gemacht:
Gesagt
Heute wurde erstmals der Klima-Risiko-Index von Unicef vorgestellt. Schätzungen darin gehen davon aus, dass fast jedes zweite Kind auf der Welt durch die Folgen der Klimakrise "extrem stark gefährdet" ist.
Heute vor...
Genau vor drei Jahren, am 20. August 2018, dem ersten Schultag nach den Ferien, setzte sich Greta Thunberg mit einem Schild mit der Aufschrift "Skolstrejk för klimatet" ("Schulstreik für das Klima") vor den Schwedischen Reichstag in Stockholm. Aus dieser Aktion entwickelte sich die weltweite Klimaschutz-Bewegung "Fridays For Future".
Streaming-Tipps fürs Wochenende
Moderne Sklaverei über die sozialen Medien: In der Golfregion werden Hausangestellte online wie Ware angeboten. Tech-Giganten wie Google, Apple oder Facebook ermöglichen durch Apps wie "4Sale" den Menschenhandel im Internet. Was wissen die großen Technikkonzerne über diese Machenschaften? Thema der ZDFinfo Doku "Hausmädchen Online - Moderne Sklaverei in Kuwait". (44 Minuten)
Die Cosa Nostra agiert im Verborgenen, doch seit Jahren wehren sich die Bürger Siziliens gegen die Clans. Durch die Pandemie stürzt Italien in eine tiefe Krise. Droht ein Comeback der Mafia? Diese Frage wird in der spannenden Crime-Doku von ZDFinfo gestellt "Comeback der Mafia - Alte Clans, neue Methoden". (44 Minuten)
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