Update am Abend: 1.500 Fische - und eine Million Arten

    Update

    Update am Abend:1.500 Fische - und eine Million Arten

    von Thorsten Duin
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    In Berlin verenden 1.500 Fische, in Montreal denkt die Weltgemeinschaft etliche Nummern größer.

    ZDFheute Update

    Guten Abend,

    ein Knall, eine Million Liter Wasser schwappen bis auf die Karl-Liebknecht-Straße, Trümmer im Erdgeschoss und vor dem Gebäude - am frühen Morgen geht bei der Berliner Feuerwehr der Notruf ein. Der "Aquadom" im Zentrum der Stadt ist zerborsten. Ein 16 Meter hohes Aquarium, durch dessen Inneres ein Aufzug fuhr, drumherum Hotelzimmer mit Blick auf die Fische. Eine Besucherattraktion. Zwei Menschen sind verletzt, nicht auszudenken, wenn der Zylinder während der Öffnungszeiten geplatzt wäre.
    Tot sind die 1.500 tropischen Fische, die in dem Aquarium lebten. Sie hoffe sehr, dass es nicht wieder aufgebaut werde, schreibt eine Userin auf unserer Facebook-Seite. "Es ist kein Lebensraum für die Tiere!" Das sagt auch die Tierschutz-Organisation Peta: Fische aus ihrer natürlichen Umgebung zu entreißen und zur "Belustigung von Hotelgästen in einen Tank einzusperren", diese Zeiten müssten "ein für alle Mal enden".
    Tierschützer hadern schon länger mit Aquarien, Meerestiere gehörten ins Meer. Aquarien wie auch Zoos argumentieren dagegen mit Aufzuchtprogrammen für bedrohte Arten, Forschung, Bildung oder Meeres- und Naturschutzprojekten. Wie hoch ihr Beitrag zum Artenschutz tatsächlich ist, darüber wird ungefähr so hartnäckig gestritten wie ums Tempolimit auf deutschen Autobahnen. Zu gering, sagen jedenfalls Tierschützer. Das Artensterben dauere an.
    Weltnaturgipfel in Kanada
    16.12.2022 | 5:13 min
    Was der eigentliche Kern ist. Bis zu eine Million Tier- und Pflanzenarten könnten, verursacht durch den Menschen, in den nächsten Jahrzehnten verschwinden, warnt der Weltbiodiversitätsrat. In Kanada geht dazu am Wochenende der Weltnaturgipfel auf die Zielgerade, viel Ministerprominenz ist angereist. Ein Ziel: bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen. Ausgang - vorsichtig gesagt - ungewiss. Fast alle Tier-, Pilz- und Pflanzenarten kämen ohne die Menschen sehr gut zurecht, sagte die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke auf der UN-Konferenz - "wir aber nicht ohne sie".
    Korrektur: In einer ersten Version hatte es geheißen, Sea Life sei Betreiber des Aquadoms. Das ist nicht richtig. Das Sea Life Berlin befindet sich im selben Gebäudekomplex und der Besuch des Großaquariums sei in Eintrittskarten und Marketingaktivitäten enthalten gewesen, so das Unternehmen. Der Aquadom sei aber eine eigenständige Attraktion und im Besitz der Firma Union Investment. Auch Wartung und Instandhaltung hätten nicht beim Sea Life Berlin gelegen, heißt es in einer Mitteilung.

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Karlspreis für Selenskyj und ukrainisches Volk: Die Ukrainer verteidigten unter Führung ihres Präsidenten nicht nur die Souveränität ihres Landes und das Leben der Bürger, "sondern auch Europa und die europäischen Werte", so die Begründung des Aachener Direktoriums.
    Wieder schwere Luftangriffe: Russland greift die Ukraine am Freitag erneut massiv aus der Luft an - rund 70 Raketen sollen abgeschossen worden sein, wie Medien berichten. Zwei Menschen wurden getötet.
    USA weisen russische Warnungen wegen Patriotraketen zurück: Man werde sich aus Moskau nicht diktieren lassen, welche Unterstützung man der Regierung in Kiew zukommen lasse, so ein Pentagon-Sprecher. Abwehrsysteme wie Patriot dienten dazu, Leben zu retten und Zivilisten zu schützen, sagte er mit Blick auf die russischen Angriffe auf die Ukraine. Und so könnten die Patriots helfen:
    Soldatenbegräbnis in der Ukraine: Bis zu 13.000 ukrainische Soldaten sind laut Präsidentenbüro seit Kriegsbeginn umgekommen. Wie die Menschen mit ihren Gefallenen umgehen, hat ZDF-Reporterin Anne Brühl miterlebt:
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    Krankenhäuser "rappelvoll": Die Situation in den Kliniken ist angespannt, mahnt Christian Karagiannidis, Mitglied im Covid-19-Expertenrat der Bundesregierung. Reformen seien "überfällig". Schon vor der Pandemie hätten die Krankenhäuser immer mehr Kapazitäten verloren. Es gebe zu wenig Pflegepersonal und in einigen Regionen auch zu wenig Ärztinnen und Ärzten. Und der Medizinermangel könnte sich noch verschärfen, warnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach: "Wir brauchen 5.000 zusätzliche Medizinstudierende, sonst können wir die Babyboomer-Generation nicht angemessen versorgen", sagte er im ZDF.
    Patienten auf dem Flur eines Krankhauses in Berlin
    Christian Karagiannidis: Reformen überfällig16.12.2022 | 7:26 min
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Grafik des Tages

    Grafik: Die beliebtesten Weihnachstgeschenke
    Quelle: ZDF

    Gesagt

    Ich möchte meinen Pass hier zerreißen.

    Iranerin Banoo

    Aus Protest gegen das islamische Regime zerreißt die Iranerin Banoo bei Markus Lanz vor laufender Kamera ihren Pass in Stücke. Ihren Nachnamen will die 32-Jährige aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich machen, ihre Wut auf die Mullahs schon.
    Iranerin zerreißt ihren Ausweis
    Der Zusammenhalt unter den Menschen im Iran sei groß. "Wir erkennen die Islamische Republik nicht an", sagt Iranerin Banoo bei Lanz. Dann zerreißt sie ihren Pass. 16.12.2022 | 1:53 min

    Weitere Schlagzeilen

    Service: Videospiel-Geschenktipps
    16.12.2022 | 2:49 min

    Zahl des Tages

    2,8 Promille - so viel hatte ein S-Bahn-Fahrer in Stuttgart intus. Die Bundespolizei zog ihn im wahrsten Wortsinn aus dem Verkehr. Der sturzbetrunkene 43-Jährige habe an manchen Stationen nicht gehalten, Türen gar nicht oder erst mit Verspätung geöffnet. Bei Durchsagen soll der Mann über seinen Job und Arbeitgeber gelästert haben.

    Ein Lichtblick

    Beim Beamen hinken wir noch ein ganzes Stück hinterher, auch bei Replikatoren von Getränke und Essen. Dafür sind wir in Sachen Hologramm-Technik und Künstlicher Intelligenz schon ganz gut dabei, auch Flug-Taxis und durchsichtige Fernsehbildschirme sind schon in der Mache. Wie realistisch ist die "Star Trek"-Technologie? Jetzt sogar Thema an der Uni.
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    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Überflüssige Meetings, Papierkram, sinnlose Anforderungen und inkompetente Vorgesetzte: Hinter glänzenden Unternehmensfassaden stecken nicht selten viele toxische Arbeitsplätze. Die arte-Doku "Arbeit ohne Sinn" zeigt humorvoll, warum wir zulassen, dass unsere Arbeitskraft vergeudet wird. (77 Minuten)
    Wie kann Religion helfen, wenn man etwas verbockt hat? Saadet will wissen, warum es wichtig ist, dass wir Fehler bereuen und wie man als gläubiger Mensch Vergebung erlangen kann. Die Schuld aus der 37°Leben-Reihe "Warum glaubst du?"
    Warum glaubst du? Die Schuld (4/4)
    18.12.2022 | 27:09 min

    Genießen Sie Ihren Abend!

    Thorsten Duin und das gesamte ZDFheute-Team
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