Update
Update am Abend:Corona-Strategie für kalte Jahreszeit gesucht
von Lukasz Galkowski
08.06.2022 | 17:07
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Guten Abend,
war da noch was? Ach ja, es ist immer noch Corona-Pandemie. Während die meisten Beschränkungen in Deutschland bereits aufgehoben wurden, ziehen die Infektionszahlen - befeuert durch den neuen Omikron-Subtypus BA.5 - auch hierzulande wieder an. Doch wer will heute schon an eine mögliche Wiederkehr der Maskenpflicht und anderer Maßnahmen im Herbst denken, wenn sich die Welt doch gerade so vorpandemisch anfühlt? Vermutlich auch Sie nicht.
Doch gerade daran gab es in der Vergangenheit Kritik an der Politik. Der Vorwurf: Man habe den Sommer verschlafen, um sich auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten, als uns die Pandemie nach einer kurzen Verschnaufpause wieder fest im Griff hatte. Das soll jetzt besser laufen: Bereits heute präsentierte der Corona-Expertenrat der Bundesregierung seine Empfehlungen zur Vorbereitung auf den Herbst und Winter.
Es besteht eine nachvollziehbar hohe Erwartungshaltung an die Politik, im dritten Jahr der Pandemie effektive Vorbereitungen für Herbst und Winter zu treffen.
Stellungnahme Corona-Expertenrat
Die Maßnahmen sollen Erkrankungen, Sterblichkeit und Arbeitsausfälle durch Atemwegsinfektionen reduzieren. Dazu gehöre auch eine vorübergehende Maskenpflicht, die "ein wirksames und schnelles Instrument zur Infektionskontrolle darstellen" könne, führte das Gremium in seiner Stellungnahme aus.
Jetzt müssen die Empfehlungen noch entsprechend umgesetzt werden. Nicht ganz so eilig hat es zumindest die FDP. Man wolle erstmal die wissenschaftliche Auswertung der bisherigen Maßnahmen Ende Juni abwarten. "Freiheitseinschränkungen pauschal sollte es nicht mehr geben", sagte FDP-Chef Christian Lindner noch vor der Vorstellung der Stellungnahme des Expertenrats.
Bleibt zu hoffen, dass die nächste Corona-Welle sich an die Sommerpause hält.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
- Selenskyj kündigt "Buch der Folterer" an: Darin sollen Informationen über mutmaßliche Kriegsverbrecher der russischen Armee gesammelt werden. Nicht nur direkte Täter wie etwa Soldaten sollen zur Verantwortung gezogen werden, sondern auch deren Befehlshaber, die die Taten ermöglicht hätten - "in Butscha, in Mariupol, in all unseren Städten".
- Lawrow schiebt Verantwortung für Getreideblockade auf Ukraine: Im Streit um die Blockade von ukrainischem Getreide in Häfen am Schwarzen Meer hat Russland jegliche Schuld von sich gewiesen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow machte bei einem Besuch in der Türkei die Ukraine selbst dafür verantwortlich. Die Ukraine weigere sich bislang, ihre Häfen zu entminen oder anderweitig Durchfahrten von Frachtschiffen zu gewährleisten, so Lawrow. Die Regierung in Kiew befürchtet im Falle der Einrichtung von Durchfahrtskorridoren allerdings neue Angriffe von der russischen Kriegsmarine. Nach ukrainischen Angaben können mehr als 23 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten nicht exportiert werden.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was darüber hinaus wichtig ist
Auto fährt in Berlin in Menschenmenge: Bei dieser Schlagzeile werden in Deutschland sofort Erinnerungen an das Attentat im Dezember 2016 wach. Heute ist auf der beliebten Einkaufsmeile nahe der Berliner Gedächtniskirche ein Auto in eine Menschengruppe gefahren - mindestens ein Mensch starb, mehrere erlitten lebensgefährliche oder schwere Verletzungen. Jetzt wird untersucht, ob es sich um einen Unfall oder um eine vorsätzliche Tat handelte. Die Polizei nahm den 29-jährigen Fahrer vor Ort fest.
Quelle: ZDF
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- Sonnencreme schadet Meeresbewohnern: Immer mehr Studien zeigen negative Einflüsse der UV-Filter und Nanopartikel.
Gesagt
Die Äußerungen der Ex-Kanzlerin über die Unfehlbarkeit ihres Russland-Kurses und ihres viel zu nachsichtigen Umgangs mit Diktator Putin sind befremdlich.
Andrij Melnyk, ukrainischer Botschafter in Berlin
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk hat Ex-Kanzlerin Angela Merkel für die Rechtfertigung ihrer Russland-Politik in 16 Jahren Regierungsverantwortung scharf kritisiert. Merkel hatte am Dienstagabend im Gespräch mit dem Journalisten Alexander Osang im Berliner Ensemble ihren Russland-Kurs gegen die harsche Kritik der letzten Monate verteidigt.
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