Guten Morgen,
während bei uns heute die Sonne aufgeht, hat in Amerikas Abenddämmerung die große Schlacht begonnen. Die Demokraten wollen die USA zurückgewinnen, die sie im Präsidentschaftswahlkampf vor vier Jahren an Donald Trump verloren haben.
Joseph Robinette Biden Jr., genannt Joe, wird seine Partei in diese Schlacht führen. Er ist mit 77 Jahren der älteste Herausforderer, den es je im Kampf ums Weiße Haus gab. Was insofern passt, da Trump mit 74 Jahren der älteste Präsident in der amerikanischen Geschichte ist, der zur Wiederwahl antritt. Zwei älteste weiße Männer treten also gegeneinander an.
Bidens wichtigste Cheerleader sind schwarz, sie sprachen soeben. Kamala Harris und Barack Obama. Der Auftritt von Bidens früherem Chef war ein Höhepunkt auf dem - noch ein Superlativ fürs Geschichtsbuch: merkwürdigsten - Nominierungs-Parteitag, der eine rein digitale Show ist. Ohne Saal-Stimmung zählt der Inhalt der Reden doppelt, und Obamas dreifach. Und der Ex-Präsident greift Trump scharf an: Der Republikaner behandle die Präsidentschaft
Vor zwölf Jahren war Obama der Kandidat - und 30 Jahre jünger als Biden jetzt ist. Biden hingegen war damals als Senator schon im Rentenalter. Obama hatte ihn als Vize-Kandidat auserkoren, weil Biden Milieus ansprach, die mit dem schwarzen, intellektuellen Obama fremdelten: Biden ist in Armut aufgewachsen, in der Industriestadt Scranton in Pennsylvania. Das half ihm, von weißen Arbeitern im Rust Belt ernst genommen zu werden - also von jenen Wählern, die später zu Trump überliefen. Ob Biden sie nun zurückgewinnt?
Er hat mit Kamala Harris nun eine wesentlich jüngere, intellektuelle Schwarze aus privilegiertem Haus an seine Seite geholt - und auch ihre "Key Note" war historisch: Es war die erste Rede einer schwarzen Frau als "Running Mate". Biden kopiert also recht exakt Obamas damalige Winner-Strategie, nur umgekehrt in der Rangfolge.
Wir werden ausführlich berichten über die begonnene Schlacht, von der noch niemand weiß, ob sie am 3. November entschieden wird, geschweige denn von Biden und Harris gewonnen.
Einen schönen Tag und viel Spaß beim Weiterlesen wünscht Ihnen
Wulf Schmiese, Redaktionsleiter "heute journal"
Was heute noch wichtig ist
Biden spricht bei Parteitag der US-Demokraten: Heute wird Joe Biden mit einer Rede auf dem Parteitag die Nominierung der Demokraten annehmen. Diese Rede ist ungemein wichtig - und einen Fehler sollte Biden unbedingt vermeiden.
Merkel zu Besuch bei Macron: Zum ersten Mal besucht Kanzlerin Merkel Präsident Macron in dessen Sommerresidenz Fort de Brégançon. Bei dem Treffen geht es um außenpolitische Krisenherde - und um die EU. Vorher trifft sich Merkel noch in Berlin mit Greta Thunberg und Luisa Neubauer.
Bayern München steht im Finale der Champions League: Im Halbfinale besiegte der deutsche Meister Olympique Lyon mit 3:0. Im Endspiel wartet das französische Team Paris Saint-Germain mit Trainer Thomas Tuchel auf die Münchner.
Sendehinweis: Das Finale der Champions League sehen Sie am Sonntag, 23. August ab 20:15 Uhr im ZDF oder im Livestream in der ZDFmediathek. Anstoß ist um 21 Uhr.
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Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es laut Johns-Hopkins-Universität 229.706 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 1.230 dazu. Insgesamt sind 9.249 Menschen gestorben. (Stand: 20.8.2020 4:27 Uhr, Quelle: Johns-Hopkins-Universität)
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ZDFspezial: "Diktator am Ende? Massenproteste in Belarus" (8:30 Minuten)
In Belarus lassen sich die Menschen nicht länger von Diktator Lukaschenko einschüchtern. Sie protestieren gegen seinen angeblichen Sieg bei der Präsidentschaftswahl.
Weitere Schlagzeilen
- Mutmaßlicher Täter der Unfallserie auf der A100 vorläufig in Psychatrie: Bei einer Unfallserie in Berlin sprechen Polizei und Staatsanwaltschaft von gezielten Angriffen. Der mutmaßliche Täter ist nun in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.
- Drei Polizisten in Frankfurt suspendiert: Nachdem zwei Videos veröffentlicht worden waren, die einen brutalen Polizeieinsatz zeigten, hat die Frankfurter Polizei nun drei Polizisten vom Dienst suspendiert.
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So wird das Wetter heute
Am Donnerstag Vormittag ziehen über den Norden dichte Wolken hinweg. Im Nordwesten kann es regnen. Sonst gibt es mehr Sonne, im Südwesten ist es auch wolkenlos. Die Temperatur steigt auf Werte von 24 bis 34 Grad.