Guten Morgen,
wenn der eine den anderen "Killer" nennt, dann ist der Ton gesetzt. Ob Wladimir Putin das wirklich stört? Er hoffe, der russische Präsident zeige Interesse daran, den Eindruck zu ändern, den die Welt von ihm habe, meinte US-Präsident Joe Biden im Vorfeld des Gipfeltreffens heute in Genf. Bisher hat Putin schließlich nicht wirklich viel getan, um sein Image grundlegend zu ändern.
Und heute? Man rechne nicht mit großen Ergebnissen aus dem Treffen - so die Botschaft aus dem Tross der Amerikaner. Die Erwartungen werden also heruntergeschraubt. Klar, dann lässt sich hinterher auch besser ein Erfolg verkaufen. Konfliktfelder gibt es bekanntlich reichlich. Von Cyberangriffen bis zur Unterdrückung der Opposition in Russland.
Wie angespannt die Situation im Moment im Land ist, hat unser Korrespondent Christian Semm in St. Petersburg erlebt. Als das ZDF-Team bei einem Künstlerkollektiv drehte, das mit einer Aktion russische politische Gefangene unterstützen wollten, kreuzte die Polizei auf und die Künstler mussten sich verbarrikadieren. "Ich glaube, der Staat macht alles, damit Angst existiert. Das heißt, wenn du gesellschaftliche Aktionen ausübst, erwartest du immer eine Hausdurchsuchung, dass man kommt und gegen dich ein Strafverfahren verhängt. Man kann dich ohne Beschuldigung festnehmen und in ein Auto schmeißen", meinte Leda, eine der Künstlerinnen.
Über Repressionen und ein Klima der Angst berichten wir heute im auslandsjournal. Ansonsten sind wir natürlich alle gespannt, was der Gipfel heute so bringt. Dialogbereitschaft signalisieren und rote Linien markieren sind die Positionen von Joe Biden. Das Gute, wenn der Ton schon gesetzt ist: Man kann gleich ans Eingemachte gehen und muss nicht groß drum herumreden. Eine gemeinsame Pressekonferenz am Ende gibt es übrigens nicht - reinreden lassen will sich schließlich keiner.
Einen schönen Tag und viel Spaß beim Weiterlesen wünscht Ihnen
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politik-Chefin
Was heute noch wichtig ist
Gesundheitsminister beraten Corona-Themen: Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten heute unter anderem über Probleme von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie. Nähere Festlegungen werden zur Zukunft der Impfzentren erwartet. Beraten werde auch über Long Covid, also Langzeitfolgen einer Covid-Erkrankung, wie der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz und bayerische Ressortchef Klaus Holetschek (CSU) ankündigte.
Innenministerkonferenz zu Abschiebungen und Antisemitismus: Die Innenminister von Bund und Ländern kommen heute Abend zu ihrer diesjährigen Frühjahrskonferenz im Europa-Park Rust bei Freiburg zusammen. Zentrale Themen des dreitägigen Treffens sind Abschiebungen nach Syrien und der Kampf gegen den Antisemitismus. Auch der Umgang mit extremistischen Tendenzen in der "Querdenker"-Bewegung und das Waffenrecht sollen zur Sprache kommen.
Ein Jahr Corona-Warn-App: Die deutsche Corona-App wurde am 16. Juni 2020 in den Stores von Apple und Google veröffentlicht - und stark nachgefragt. Im September 2020 registrierte das Robert Koch-Institut (RKI) über 18 Millionen Downloads. Danach flachte die Kurve allerdings deutlich ab. Zuletzt verzeichnete das RKI 28,3 Millionen Downloads.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es 3.725.328 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 1.840 dazu. Insgesamt sind 90.646 Menschen gestorben. (Quelle: Risklayer). Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Krise lesen Sie jederzeit in unserem Liveblog.
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Wissenswertes zur Fußball-EM
Die deutsche Nationalmannschaft hat einen missglückten Start in die EM hingelegt: Die DFB-Elf verlor gegen Frankreich mit 0:1 und steht schon mit dem Rücken zur Wand. Entscheidend war ein Eigentor von Mats Hummels.
Gestern Abend spielte außerdem Ungarn gegen Portugal - Portugal gewann mit drei Toren.
Heute Nachmittag und Abend stehen drei Partien an: Finnland spielt um 15 Uhr gegen Russland, die Türkei gegen Wales um 18 Uhr und schließlich Italien gegen die Schweiz. Hier alles Weitere zur EM 2020.
Zahl des Tages
Der älteste Permafrostboden der Welt wurde von einem internationalen Team in Sibirien entdeckt. Das teilte das Alfred-Wegener-Institut mit. Die Ergebnisse würden auch deutlich machen, wie empfindlich der Permafrostboden auf Störungen durch den Menschen reagiere. Wenn Permafrost auftaut, werden die Klimagase Kohlendioxid und Methan freigesetzt. Fachleute befürchten, dass sich dadurch der globale Treibhauseffekt noch verstärkt.
Ein Lichtblick
Statt einer hohen Miete in den eigenen vier Wänden wohnen - der Trend zum Tiny House:
Gesagt
Am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag (ICC) tritt heute Karim Khan (51) sein Amt als neuer Chefankläger an.
Weitere Schlagzeilen
- Israel greift Ziele im Gazastreifen an: Zuvor hatten Palästinenser Brandballons in Richtung Israel aufsteigen lassen.
- Erstimpfungen: Tempo sinkt seit Anfang Mai: Woran liegt das und wie sind die Aussichten?
- Tierwohl-Logo bleibt stecken: Das lange geplante Tierwohlkennzeichen kommt bis zur Bundestagswahl nicht mehr zustande, wie die Koalitionsfraktionen deutlich machten.
- Arktis-Eis schmilzt schneller als je zuvor: Ein Jahr lang war das Forschungsschiff "Polarstern" in der Arktis unterwegs - die Forscher ziehen nun eine Zwischenbilanz.
- Sommerhitze: Ab wann es gefährlich wird: Unsere interaktive Story erklärt, wie man sich schützen kann.
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch gibt es viel Sonne, in der Mitte auch einige Wolken. Die Temperatur steigt auf Werte von 26 bis 34, an der Ostsee bei Ostwind bis 23 Grad.
Zusammengestellt von Meike Hickmann
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