Guten Morgen,
wer Schlusslicht in der Tabelle der Fußball-Bundesliga ist, der "trägt die rote Laterne". Sie ahnen es, ich will hier nicht über das bedauernswerte Schalke 04 schreiben. Sondern die Redewendung übertragen auf unsere "Top Ten" der wichtigsten Politikerinnen und Politiker im Politbarometer. Da trägt jetzt Annalena Baerbock die rote Laterne. Ausgerechnet sie, die politische Senkrechtstarterin.
"Höhenflug mit Absturzgefahr" habe ich an dieser Stelle vor drei Wochen geschrieben über die grünen Umfrage-Überflieger und ihre Kanzlerkandidatin. Dass die Entzauberung so rasant vonstattengehen würde, habe ich da noch nicht geahnt.
In Sachsen-Anhalt hat nicht viel gefehlt und die Grünen wären sogar aus dem Parlament geflogen. Klar, die ostdeutschen Bundesländer waren immer schon Auswärtsspiele für die Partei, deren Klientel sich eher in den Städten findet als auf dem Land. Wer aber kurz vor einer wichtigen Wahl verkündet, den Benzinpreis erhöhen zu wollen, der handelt unklug. Das weiß man eigentlich und wenn man es schon selbst nicht weiß, sollten es die Berater*innen wissen.
Viele kleine Pannen und Ungenauigkeiten. Viel Anspruch, wenig Substanz. Das sehen die Befragten im Politbarometer offenbar so. Denn dass Annalena Baerbock Kanzlerin kann, glaubt nicht mal mehr jeder Dritte. Die Konkurrenten Laschet und Scholz legen zu und enteilen.
Es ist ein glatter grüner Fehlstart in den Wahlkampf. Die einzig gute Nachricht: Es ist noch viel Zeit bis zum Wahltag. Fehler kann man korrigieren. Ich bin gespannt, ob das gelingt.
Einen schönen Tag und viel Spaß beim Weiterlesen wünscht Ihnen
Matthias Fornoff, ZDF-Politikchef
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Pressekonferenz zum digitalen Impfnachweis "CovPass": Um 12 Uhr stellen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, Einzelheiten dazu vor. Die Veranstaltung können Sie bei ZDFheute im Livestream sehen.
Ministerpräsident*innen-Konferenz in Berlin: Themen sind unter anderem Digitalisierung, Klimaschutz und Entwicklungszusammenarbeit. Inwieweit die aktuelle Corona-Lage Thema sein wird, ist noch unklar. So oder so: Die anschließende Pressekonferenz am späten Nachmittag/Abend können Sie ebenfalls bei uns live mitverfolgen.
EURO 2020 und Corona-Inzidenzen - so steht's um die EM-Spielorte: Morgen um 21 Uhr ist Anpfiff zum EM-Auftaktspiel Türkei gegen Italien in Rom. Die Fußball-EM findet in elf europäischen Städten statt und nicht wie bislang in einem Land oder zwei Ländern. Wie ist die aktuelle Corona-Lage an den Spielorten? Ein Überblick.
Kinderarbeit nimmt erstmals seit 20 Jahren zu: Erstmals seit zwei Jahrzehnten ist die Zahl der Kinderarbeiter*innen laut einem Report der Internationalen Arbeitsorganisation und Unicef gestiegen. Millionen weitere Kinder könnten durch die Corona-Krise in Kinderarbeit abrutschen.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es 3.715.898 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 2.540 dazu. Insgesamt sind 90.194 Menschen gestorben. (Quelle: Risklayer). Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
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Zahl des Tages
28.005 - so viele Kinder sind laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2019 auf Deutschlands Straßen verunglückt. Am heutigen "Nationalen Kindersicherheitstag" geht es daher auch um Prävention von Kinderunfällen.
Ranking des Tages
Europas Städte haben durch die Corona-Pandemie spürbar Attraktivität eingebüßt. Im jährlichen Ranking der lebenswertesten Städte der Economist Intelligence Unit schnitten Wien, Hamburg und andere europäische Metropolen deutlich schlechter ab als in den Vorjahren. Plätze gut machten hingegen Metropolen in Neuseeland, Japan und Australien.
Ein Lichtblick
Mehr als 100 Jahre nach Ausrottung der Bartgeier in Deutschland sollen heute in Ramsau bei Berchtesgaden erstmals zwei junge Exemplare aus spanischer Nachzucht im Rahmen eines Projekts des bayerischen Naturschutzverbands LBV im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert werden. Der Bartgeier ist neben dem etwa gleich großen Mönchsgeier der größte Greifvogel Europas.
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Donnerstag entwickeln sich in der Mitte und im Süden im Tagesverlauf wieder einzelne kräftige Schauer und Gewitter, die lokal Unwetter mit Starkregen und Hagel bringen. Im Norden und Nordwesten bleibt es trocken mit längerem Sonnenschein. Die Temperaturen steigen auf 22 bis 28 Grad.
Zusammengestellt von Andreas Kronhart
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