Guten Abend,
Straßen voller Leichen, die Bilder aus Butscha liegen schwer verdaulich im Magen. Die möglichen Gräueltaten russischer Truppen im Kiewer Vorort verstören; Kiew droht eine Vergeltung an:
Moskau dementierte, dass russische Soldaten Zivilisten getötet hätten, das sei "erfunden". [Was wir bisher über die Gräueltaten von Butscha wissen.]
Die EU reagiert. Es deutet sich an, dass sie rascher neue Sanktionen gegen Putins Regime und dessen Elite, Industrie und Banken verhängen will. "Schnell, noch diese Woche", kündigte das Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck im ZDF-Interview an. Frankreichs Präsident Macron fordert einen EU-weiten Importstopp von russischem Öl und Kohle. Berlin lehnt das weiter ab.
Der Ukraine reicht das beileibe nicht aus. Sie fordert härtere Sanktionen, mehr Waffen. Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht von einem Vernichtungskrieg gegen die Ukraine und sieht auch eine Mitverantwortung von Altkanzlerin Angela Merkel an der aktuelle Lage:
Die CDU-Politikerin wehrte sich gegen den Vorwurf und verteidigte die Nato-Absage aus dem Jahr 2008 an die Ukraine - trotz der Kriegsgräuel in Butscha. Dagegen räumte der frühere SPD-Außenminister und heutige Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Fehler im Umgang mit Putin ein: "Ich habe mich geirrt". Sein Festhalten an Nord-Stream 2 bezeichnete er "eindeutig als Fehler".
- Über die aktuelle Lage im Krieg in der Ukraine halten wir Sie im Liveblog auf Stand.
- Wir zeigen um 19.30 Uhr ein ZDFheute Live und sprechen mit unserer Reporterin Katrin Eigendorf zu den Gräueltaten in Butscha.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 41.129 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 1424,6. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht.
In Deutschland sind bisher 76,6 Prozent mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. 76,0 Prozent sind zweimal, 58,8 Prozent dreimal geimpft. Hier erfahren Sie, wie es in Ihrem Bundesland aussieht.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Was zum Gräueltaten von Butscha bekannt ist: In Butscha nahe Kiew wurden nach dem russischen Abzug Dutzende tote Zivilisten gefunden, teils gefesselt und mit Kopfschüssen.
Ministerpräsidentin Schwesig räumt Fehler ein: Die SPD-Politikerin hat mit Blick auf Nord Stream 2 persönliche Fehler eingestanden. Für Beziehungen zu Russland unter Putin sehe sie keinen Spielraum, sagte sie im ZDF.
Vorwürfe gegen die Verteidigungsministerin: Grünen-Chef Nouripour hat Christine Lambrecht (SPD) wegen "unzureichender Waffenlieferungen" an die Ukraine scharf kritisiert.
Verbotene Anti-Personenminen: Russland setzt im Krieg in der Ukraine diese neu entwickelten Waffen ein. Die meisten Opfer dieser Minen sind Zivilisten - oft Kinder. Diese Minen sind international verboten.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine:
Was darüber hinaus wichtig ist
Ende der Maskenpflicht an Schulen "verfrüht": Obwohl die Corona-Infektionszahlen Infektionszahlen weiter hoch und viele Schüler nicht geimpft sind, fällt ab diesem Montag in den Klassenzimmern die Maskenpflicht. Warum das nicht alle erfreut.
Keine Impfpflicht ab 18: In Deutschland wird es vorerst keine Impfpflicht für alle Erwachsenen geben. Die bisherigen Befürworter rückten von ihrem Vorstoß ab.
Wie Allergiker gut durch den Frühling kommen: Die Sonne scheint, es wird wärmer, die ersten Pollen von Blüten und Gräsern fliegen. Was Menschen, die allergisch reagieren, jetzt beachten sollten - die Antworten gibt es hier.
Orban siegt bei Wahl: Ungarns alter Ministerpräsident ist auch der neue - Viktor Orban gewann erneut. Denn das Oppositionsbündnis konnte nicht ausreichend punkten. Doch welche Gründe gab es dafür?
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Grafik des Tages
Wegfall von Corona-Maßnahmen: Warum das Tragen von Masken auch ohne Pflicht sinnvoll bleibt, zeigen wir in einer Grafik.
Weitere Schlagzeilen
- Empfehlungen für künftige Krisen: Ethikrat zieht Lehren aus Covid-19-Pandemie
- Ampel legt Eckpunkte vor: Wie Windkraft an Land ausgebaut werden soll
- Brand in Asylbewerberunterkunft: 30 Jahre nach Anschlag - Verdächtiger gefasst
Zahl des Tages
84 Prozent sind weiblich: Etwa vier von fünf Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine sind weiblich. Das zeigen die Ergebnisse einer Befragung des Bundesinnenministeriums, an der auch privat untergebrachte Geflüchtete teilnahmen. Demnach sind 84 Prozent der Menschen aus der Ukraine, die in Deutschland Zuflucht gesucht haben, Frauen oder Mädchen.
Gesagt
Zum Beginn der Osterferien in acht Bundesländern erwartet der ADAC zahlreiche Staus. Der Ferienstart in acht Bundesländern und einigen Nachbarstaaten werde auf den Autobahnen in Ballungsräumen und den wichtigsten Reiserouten am Freitagnachmittag und Samstag zu teilweise starkem Verkehr führen. Die meisten Urlauber fahren in die Alpen, in südliche Länder oder zur Küste.
Streaming-Tipps für den Feierabend
Putins Krieg setzt auch der deutschen Wirtschaft zu. Die Kollegen von Wiso haben diese Zeitenwende für die deutsche Wirtschaft hintergründig beleuchtet und zeigen auch, welche Wohlstandsverluste drohen. (Doku, 16 Minuten)
Der Kampf der Heldinnen und Helden der Corona-Pandemie geht weiter. Auch in der zweiten Staffel von "Herz & Viren" ringen die Pfleger, Ärztinnen und Hebammen um ihre Patienten. Die Serie zeigt auch die Menschen, die täglich für uns einstehen.
Robin will Jugendlichen helfen, die an Long Covid erkrankt sind.
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