Guten Morgen,
heute Abend beginnt der CDU-Parteitag in Berlin und an den Computern der 1.001 Delegierten überall im Lande. Denn natürlich wird er digital abgehalten. Zu wählen ist vor allem ein neuer Parteichef. Drei Männer schießen den Parteivorsitz unter sich aus. Samstagmittag - High Noon - wissen wir, wer's wird.
Das jedenfalls ist der Plan. Aber planmäßig ist in Sachen CDU-Parteitag fast nichts gelaufen bisher. Zweimal bereits musste Corona-bedingt verschoben werden. So hat sich die Amtszeit der Übergangschefin Annegret Kramp-Karrenbauer umständehalber verlängert.
Jetzt also der Showdown der drei Männer aus NRW: Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen. Die Zahlen vom heutigen Politbarometer zeigen, dass die drei bei allen Befragten fast gleichauf liegen. Bei den Anhängern der Union liegt Merz vorn.
Aber: Weder die wahlberechtigten Deutschen noch die CDU-Anhänger bestimmen den neuen Chef. Es sind die bereits erwähnten 1.001 Delegierten, überwiegend also Parteifunktionäre. Abgeordnete in den Parlamenten. Berufspolitiker. Wie sich da eine Mehrheit zurechtschüttelt, ist völlig unklar. Taktische Gründe und Eigeninteresse (wer sichert mein Mandat?) dürften dabei entscheidend sein.
Der Sieger ist ein natürlicher Kanzlerkandidat. Fragt man die Deutschen aber, wer als Kanzler geeignet ist, gibt's ein klares Bild, das der CDU nicht gefallen kann: keiner von dreien.
Und so drängt die Frage: Wer macht's? Der neue CDU-Chef oder doch der nicht ganz so neue CSU-Chef Markus Söder? Das Wahljahr wird spannend - auch innerhalb der Union.
Beste Grüße
Matthias Fornoff, ZDF-Politikchef
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Wikipedia wird 20 - und hofft auf mehr Frauen: Die freie Online-Enzyklopädie ist zwar offen für jeden, aber bis heute sehr männerdominiert. Mit Workshops und Mentorinnen-Programmen versuchen Wikipedianerinnen gegenzusteuern.
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Ein Lichtblick
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- Republikaner verlieren Hunderte Unterstützer: Nach dem Sturm aufs Kapitol lassen Anhänger ihre Registrierung löschen.
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So wird das Wetter heute
Am Freitag lässt der Schneefall im äußersten Südwesten deutlich nach. Weitere Schneeschauer gibt es aber noch im Nordosten, vor allem im Stau des Erzgebirges, wo es noch länger schneien kann. Sonst bleibt es meistens trocken, der Himmel ist unterschiedlich bewölkt, teils mit längeren sonnigen Abschnitten. Die Höchsttemperatur liegt zwischen minus 5 Grad im Alpenvorland und plus 3 Grad im Rheinland.
Zusammengestellt von Kathrin Wolff
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