Guten Morgen,
Millionen Menschen im Lockdown, Städte, die teilweise oder vollständige Ausgangssperren verhängen - es klingt wie Nachrichten aus einer anderen Zeit. Putins Krieg gegen die Ukraine hat selbst die Pandemie, die zwei Jahre lang unseren Alltag dominierte, thematisch überlagert. Doch auch wenn bei uns inzwischen fast alle Beschränkungen gefallen sind oder fallen sollen, wir beinahe achselzuckend jeden Tag mehr als 200.000 Neuinfektionen zur Kenntnis nehmen: Vorbei ist Corona noch nicht.
So erlebt China zurzeit die größte Infektionswelle seit dem ersten Ausbruch der Krankheit in Wuhan. Die Null-Covid-Strategie gerät an ihre Grenzen angesichts der hochansteckenden Omikron-Variante - mit schwerwiegenden Folgen für Lieferketten und die gesamte Weltwirtschaft. Selbst die 17-Millionen-Metropole Shenzhen glich eine Woche lang einer Geisterstadt, musste in den Lockdown bei gerade einmal 350 Fällen.
Shenzhen ist das Technologiezentrum Chinas, Firmen wie Huawei und Tencent kommen von hier. Wenn die Behörden diese Stadt lahmlegen müssen, dann nimmt Chinas Wirtschaft Schaden, warnt der Präsident der Europäischen Handelskammer in China, Jörg Wuttke.
Besonders dramatisch ist die Situation seit Jahresbeginn in Hongkong. Rund eine Million der etwa 7,5 Millionen Einwohner haben sich dort infiziert, mehr als 5.000 Menschen sind an Covid gestorben. Mobile Kühlcontainer für die Toten mussten angeschafft, Krankenhäuser aus dem Boden gestampft werden: Bilder, die wir längst überwunden glaubten. Über das Comeback von Corona in China berichtet Ulf Röller heute ab 22:15 Uhr im auslandsjournal.
Bleiben Sie gesund!
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
100.000 Menschen im belagerten Mariupol eingeschlossen: In einer Videobotschaft machte Ukraines Präsident Selenskyj auf das Leid vieler Menschen aufmerksam, die "ohne Nahrung, ohne Wasser, ohne Medikamente, unter ständigem Beschuss" in Mariupol ausharren müssten.
Botschafter Melnyk kritisiert ausbleibende Waffenlieferungen: Dass die Bundesregierung seit drei Wochen keine Antwort auf eine Liste von dringend notwendigen Defensivwaffen geben habe, sei nach den Worten des ukrainischen Botschafters in Deutschland, Andrji Melnyk frustrierend.
Auf dem aktuellen Stand: News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine - oder kompakt zusammengefasst in unserer Übersicht zur aktuellen Lage in der Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Im Bundestag wird die Haushaltswoche mit der Generaldebatte fortgesetzt: Dabei geht es um den Etat des Kanzleramts. Ein Schwerpunkt der Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz dürften der Ukraine-Krieg und die Folgen sein. Am Dienstag wurde mit der Debatte über den ersten Haushaltsentwurf der Ampel-Koalition begonnen.
Selenskyj spricht vor französischem Abgeordnetenhaus: Der ukrainische Präsident hält per Videoschalte eine Rede zu den Abgeordneten in Paris.
Erster Außeneinsatz an ISS für Matthias Maurer: Der deutsche ESA-Astronaut soll am Mittwoch gemeinsam mit dem Nasa-Astronauten die Luftschleuse der Raumstation verlassen und etwa sechseinhalb Stunden im All arbeiten. Dabei sollen die beiden Astronauten etwa Reparaturen am Kühlsystem der Station ausführen und eine Außenkamera austauschen.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 283.732 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 1.734,2. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
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Grafik des Tages
2021 hat kein Land die internationalen Grenzwerte für Luftqualität eingehalten. Das hat die WHO mitgeteilt. Nach der Pandemie sei die Luftverschmutzung in einigen Regionen sogar weiter angestiegen. Neu-Delhi ist demnach weiterhin die Stadt mit der schlechtesten Luftqualität, das am stärksten verschmutzte Land ist Bangladesch.
Zahl des Tages
11.000 Katastrophen der vergangenen 50 Jahre können auf wetter-, klima- und wasserbedingte Gefahren zurückgeführt werden, das teilte die Weltorganisation für Meteorologie der UN mit.
Gesagt
Am Dienstag haben Polizei und Justiz eine bundesweite Razzia durchgeführt, dabei ging es um Hassrede im Netz. Das Bundeskriminalamt teilt mit, dass die Aktion sich gegen mehr als 100 Beschuldigte in 13 Bundesländern gerichtet hatte.
Weitere Schlagzeilen
- Warum Mariupol so wichtig ist für Russland: Russische Truppen versuchen die Hafenstadt Mariupol einzunehmen - und machen sie dabei dem Erdboden gleich. Warum ist die Stadt so wichtig für Putins Vormarsch in der Ukraine?
- Sind Habecks Deals ethisch vertretbar? Der Bundeswirtschaftsminister sucht dringend nach Ersatz für russisches Öl und Gas in moralisch bedenklichen Ländern wie Katar. Was sagen Experten für Wirtschaftsethik dazu?
- EU-Länder wollen in Zukunft gemeinsam Gas einkaufen: Der Plan soll Ende der Woche erörtert werden.
- Am Sonntag wird im Saarland gewählt: Für den Ministerpräsidenten Hans (CDU) könnte es knapp werden.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
So wird das Wetter heute
Am Mittwoch bleibt es überall sonnig und trocken. Die Höchstwerte erreichen meist 15 bis 20 Grad, in Küstennähe bleibt es mit 10 bis 16 Grad deutlich kühler. Der Wind weht meist schwach aus nordöstlicher Richtung.
Zusammengestellt von Anna Grösch
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