Guten Morgen,
dass sich das Virus verändert, ist nicht die Schuld der Politik. Auch nicht, dass uns Sars-CoV2-Mutationen das Leben noch schwerer machen. Politik muss entscheiden, wie sie mit einem Erreger umgeht, den die Wissenschaft noch nicht genau abschätzen und die Medizin noch nicht verlässlich bekämpfen kann.
Nicht nur in Berlin und deutschen Landeshauptstädten hatten sie gehofft, dass der Impfstoff dem nervenzehrenden Hin und Her zwischen Teil-Shutdown und Lockerung ein Ende macht - und damit auch den Diskussionen darüber, wie lange man Demokratie die Einschränkung von Grundrechten und parlamentarischer Mitsprache zumuten kann.
Nun könnte es anders kommen. Europa schaut bang auf drei Sars-Cov2-Mutanten, die schneller und tarnfähiger scheinen und damit die Impfhoffnung doppelt dämpfen. Frankreich verhängt Ausgangssperren, Österreich verlängert den Shutdown und Deutschland diskutiert alle denkbaren Maßnahmen zur Reduzierung zwischenmenschlicher Kontakte.
Zugleich zeigen andere Debatten, wie pandemiemüde das Land ist: Als erster Bundesminister fordert Heiko Maas, Geimpften wieder mehr Freiheiten zu lassen.
Die Kultusminister geraten unter Druck, weil Schule in der Pandemie ein Abenteuer bleibt, und am Inzidenzwert 50 als Zielmarke des Teil-Shutdowns regt sich Kritik.
Trotzdem werden Bund und Länder morgen wohl weitere Einschränkungen beschließen. Ginge es nach der FDP, sollten sie den Bundestag diesmal vorher informieren - in einer Sondersitzung. Dort könnte die Bundesregierung weitergeben, was sie heute Nachmittag in einer Experten-Anhörung über die Virusmutationen gelernt hat. Weitere Einschränkungen ließen sich damit nicht verhindern, womöglich aber weiterer Unmut über eine fehlende öffentliche Debatte.
Kommen Sie gut durch die Woche,
Shakuntala Banerjee, stellvertretende Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin
Was heute noch wichtig ist
In Bayern gilt ab heute die FFP2-Maskenfplicht - das heißt: Wer im öffentlichen Nahverkehr unterwegs ist oder einkaufen möchte, muss eine FFP2-Maske tragen. Doch längst nicht jeder kann sich die teure Maske leisten. Damit geht es in Bayern "um ein Grundbedürfnis. Um Lebensmittel. Ums Überleben", schreibt die freie Journalistin Luisa Thomé in einem Gastkommentar.
Nawalny nach Landung in Moskau festgenommen: Am Sonntag ist der Kreml-Kritiker, der im Sommer nur knapp einen Giftanschlag überlebte, nach Russland zurückgekehrt. An der Passkontrolle wurde er anschließend abgeführt. Warum Nawalny trotzdem nichts anderes übrig blieb, als nach Moskau zurückzukehren, erklärt unsere Moskauer Korrespondentin Phoebe Gaa im Video:
Einheit über alles - 150 Jahre Reichsgründung: Vor 150 Jahren wurde das Deutsche Reich gegründet. Wie sollen wir umgehen mit diesem 18. Januar 1871 - einem Datum, das man den ersten Tag der Deutschen Einheit nennen könnte? Dieser Frage geht Stefan Brauburger, Leiter der ZDF-Redaktion Zeitgeschichte, nach. Wie die Landkarten damals aussahen und wie es zur Reichsgründung kam, zeigt das "Momente der Geschichte"-Video:
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es 2.050.143 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 17.170 dazu. Insgesamt sind 47.440 Menschen gestorben. (Quelle: Risklayer)
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Krise lesen Sie jederzeit in unserem Liveblog.
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Alles zum CDU-Parteitag
Die CDU hat am Wochenende einen neuen Parteichef gewählt: Armin Laschet. Unsere wichtigsten Beiträge können Sie hier noch einmal nachlesen und -schauen.
- Was hat Laschet als Parteichef vor? Wo will er die CDU hinführen? Und will er Kanzlerkandidat der Union werden? Dem ZDF-Chefredakteur Peter Frey und der stellvertretenden ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten hat der gewählte Vorsitzende Rede und Antwort gestanden. Das Interview im Video (19 Minuten):
- Für Kontroversen sorgte der unterlegende Kandidat Friedrich Merz. Erst bot sich Merz als Wirtschaftsminister an, was sowohl Laschet als auch Kanzlerin Merkel ablehnten.
- Für große Teile der CDU wäre Friedrich Merz dennoch der bessere Parteichef gewesen. Vor allem die Ostverbände hadern mit Laschets Wahl, wie Florian Neuhann und Dominik Rzepka aus dem ZDF-Hauptstadtstudio in Berlin aufzeigen.
- Welche Aufgaben nun auf Laschet warten, hat unsere Berliner Korrespondentin zusammengefasst. Eine der größten ist mit Sicherheit "es schaffen, die zerrissene Partei zu einen", wie auch Wulf Schmiese, Redaktionsleiter des heute journals, in seinem Kommentar zu Laschets Sieg festhält.
Gesagt
Der Fußballtrainer Pep Guardiola - von 2013 bis 2016 bei Bayern München - wird heute 50 Jahre alt. Seinen aktuellen Vertrag bei Manchester City hat er bis 2023 verlängert: "Vorher hab ich gedacht, ich gehe bald in Rente, und jetzt denke ich, dass ich vielleicht erst aufhöre, wenn ich älter bin. 50 ist schon ein schönes Alter." Er sei mit den Jahren besser geworden: "Erfahrung hilft dir in diesem Job."
Weitere Schlagzeilen
- Wie sich die Parkhäuser verändern: Kurzfristig Corona, mittelfristig die Verkehrswende - die Betreiber müssen umdenken.
- FC Bayern baut Tabellenführung aus: Die Münchener setzten sich knapp gegen Freiburg durch.
- Scholz rechnet mit Shutdown-Verlängerung: Vor dem Bund-Länder-Treffen geht der Vizekanzler davon aus, dass die Maßnahmen verlängert und verschärft werden.
Ausblick in die Woche
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
So wird das Wetter heute
Am Montag bleiben die Wolken meist dicht. Vor allem in einem Bogen von Schleswig-Holstein über Brandenburg bis nach Bayern wird es regnen und schneien. Bei einem lebhaften westlichen Wind werden 0 bis 6 Grad erreicht.
Zusammengestellt von Kathrin Wolff, Kevin Schubert und Elisabeth Jändl
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