Guten Abend,
viel wurde in der Pandemie über Schülerinnen und Schüler geredet: Es wurde um Schulöffnungen und -schließungen gestritten, über fehlende Luftfilter geschimpft und frierende Kinder vor offenen Fenstern bemitleidet. Auch heute forderte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) wieder weitere Schritte bei der Öffnung der Schulen und die Vorbereitung einer Impfkampagne für Kinder und Jugendliche.
Eine andere Gruppe mehrheitlich junger, lernwilliger Menschen wurde über die Corona-Krise konsequent ausgeblendet: die Studierenden. Mittlerweile befinden sich viele schon im dritten Semester, das ausschließlich in Videokonferenzen stattfindet.
So appelliert die Studentin Katja Ruete im Gespräch mit meiner Kollegin Alica Jung. Bereits im Dezember verfassten Katja Ruete und einige Kommiliton*innen Briefe an die bayerische Staatskanzlei und ihre Universität in Würzburg. Doch die Antworten waren ernüchternd.
Wie sehr diese Situation den "jungen Leuten" aufs Gemüt schlägt, zeigt die repräsentative Studie "Generation Corona" der pronova BKK: 51 Prozent der unter 30-Jährigen gehen demnach davon aus, durch die Pandemie Nachteile im Berufsleben zu haben. Ebenso viele befürchten, dass die während der Pandemie gemachten Abschlüsse nicht so anerkannt werden wie die vorherigen. Mehr als die Hälfte der unter 30-Jährigen fühlt sich häufiger traurig oder depressiv als noch vor einem Jahr.
Im kommenden Wintersemester soll es wieder 30 Prozent Präsenzlehre geben. Vom echten Studentenleben wird das aber noch weit entfernt sein.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es 3.638.809 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 8.640 dazu. Insgesamt sind 87.755 Menschen gestorben. (Quelle: Risklayer)
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
Was sonst noch wichtig ist
Zusammenstöße auf dem Tempelberg: Nach dem Freitagsgebet hat es auf dem Jerusalemer Tempelberg neue Zusammenstöße gegeben. Dabei gilt seit der Nacht eigentlich eine Waffenruhe zwischen Israelis und Palästinensern.
Wieso das Maiwetter eher an den April erinnert: Regen, Hagel, Sonne - im Mai war bisher alles dabei und vorhersagen ließen sich weder Kühle noch Nässe besonders zuverlässig. Woher kommt das Aprilwetter im "Wonnemonat" Mai? Unsere Meteorologin Leonie Imhäuser erklärt, was los ist.
Lebenslang für tödliche Messerattacke auf schwules Paar: Das Oberlandesgericht Dresden hat den Syrer Abdullah Al Haj Hasan zu lebenslanger Haft verurteilt. Es ist der erste Mordanschlag eines Islamisten in Deutschland aus Schwulenhass.
WHO geht von bis zu acht Millionen Pandemie-Toten aus: Mindestens drei Millionen Menschen starben direkt oder indirekt durch das Coronavirus, so die offiziellen Fallzahlen. WHO-Experten gehen aber von bis zu acht Millionen Toten aus.
Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Krise lesen Sie jederzeit in unserem Liveblog.
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Grafik des Tages
Mit dem Europa-Park in Rust öffnet heute bundesweit der zweite klassische Freizeitpark. Viele andere bereiten sich langsam auf Öffnungen vor:
Zahl des Tages
100 Millionen. So viele Impfdosen will die EU bis Ende des Jahres dem internationalen Impfprogramm Covax sowie Entwicklungs- und Schwellenländern spenden. Dies kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag bei einem "Welt-Gesundheitsgipfel" in Rom an.
Weitere Schlagzeilen
- Deutschland fördert Ladenetz für E-Autos: Rund 1.000 neue Stromtankstellen sollen entstehen.
- Nach Baerbock meldet auch Özdemir Zahlungen: Der ehemalige Grünen-Chef hat rund 20.600 Euro nicht an den Bundestag gemeldet.
- Staugefahr an Pfingsten: Das lange Wochenende und der Ferienbeginn in vier Bundesländern können zu vollen Autobahnen führen.
- Snapchat-Macher stellen smarte Brille vor: Brillen, mit denen man digitale Inhalte in die reale Welt einblenden kann, gelten als nächste wichtige Computer-Plattform.
Ein Lichtblick
Um ein Zeichen für Diversität zu setzen, bringt Lego ein Figuren-Set in verschiedenen Farben heraus. Das von dem dänischen Unternehmen vorgestellte Set heißt "Jeder ist großartig" und besteht aus elf einfarbigen Figuren mit unterschiedlichen Frisuren. Lego-Designer Matthew Ashton sagte, er wolle etwas schaffen, das "die Inklusivität symbolisiert und jeden zelebriert - egal, wie er sich identifiziert und wen er liebt".
- Lego feiert sexuelle Diversität
Der Juni ist für sexuelle Minderheiten der "Pride Month". Um ein Zeichen für Diversität zu setzen, bringt Lego ein Figuren-Set in elf verschiedenen Farben heraus.
Gesagt
Gesundheitsminister Spahn und RKI-Chef Lothar Wieler zeigten sich bei der Bundespressekonferenz am Vormittag erfreut über die sinkenden Infektions-Zahlen und sehen gute Fortschritte für den Sommer. "Zum Start im Juli werden aus unserer Sicht heute mindestens 50 Prozent der Deutschen geimpft worden sein", beschrieb Spahn die aktuelle Lage, und "je niedriger wir die Inzidenzen noch kriegen, desto besser kann dieser Sommer werden". Beide mahnten aber auch, jetzt nicht wieder zu schnell zu öffnen.
NEU: Pro & Contra-Format für Jugendliche
Jeden Freitag um 16 Uhr gibt es ein neues Video im logo! news:date: Tim Schreder und Jennifer Sieglar diskutieren aktuelle Themen, sammeln Argumente, führen Interviews und bilden sich eine Meinung. Diese Woche geht es um Schönheits-OPs. Ist das gefährlich oder ein Zeichen von Selbstbestimmung?
Streaming-Tipps für den Feierabend
Im März 2020 traf eine Welle des Coronavirus mit voller Wucht auf die westliche Welt. Doch inmitten der sich rasch verschärfenden Lage blühte auf einmal der Humor. Die Dokumentation "Viraler Humor - Was Corona-Witze über uns erzählen" zeigt mit viralen Clips und mit der Einschätzung von Comedians und Fachleuten, wie Humor in der Krise zur Bewältigungsstrategie werden kann.
Während Hunde als Gefährten des Menschen als liebenswert und schlau gelten, haben Schweine keine große Lobby. Dabei sind sie im direkten Vergleich mit Hunden die geschickteren Problemlöser. Schweine und Menschen können miteinander kommunizieren. Jedes Schwein hat seine eigene Persönlichkeit. Die Borstentiere können sogar Zeitungen apportieren und Wäsche aufhängen, wie planet.e in der Doku "Sauschlau - Die unbekannte Welt der Schweine" zeigt.
Und wenn wir schon bei Schweinen sind: Das kleine Fernsehspiel zeigt "Die letzte Sau": Huber, ein schwäbischer Schweinebauer, will die Welt verändern. Er wehrt sich gegen die Methoden der Agrarindustrie und legt sich als Kleiner mit den Großen an. Mit seinem letzten Schwein zieht er in den Kampf: Er befreit Tiere und schreibt an die Wände "So geht's nicht weiter". Eine Don-Quijote-Geschichte, ein anarchisches Märchen und ein Roadmovie über Freiheit und Unabhängigkeit.
Genießen Sie Ihren Abend und die Pfingsttage!
Jan Schneider und das gesamte ZDFheute-Team.
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