Guten Morgen,
Europa wartet auf den Impfstoff - der Vertrag mit Biontech und die positiven Testergebnisse bisher lassen hoffen. Gute Nachrichten sind aber auch dringend nötig. Corona hat Europa wieder fest im Griff.
Auch in Italien, das so früh und so heftig wie kein anderes Land betroffen war, steigt die Zahl der Neuinfizierten wieder rasant. Ärzte schlagen Alarm. Unvergessen die Bilder aus Bergamo, wo Militärkonvois Särge abtransportieren mussten, medizinisches Personal buchstäblich bis zum Umfallen arbeitete. Die damaligen Helden der Pandemie, Ärzte und Krankenschwestern, sind wieder unermüdlich im Einsatz. Viele waren vor allem anfangs von der EU schwer enttäuscht: "Wir in Italien wurden ein bisschen vernachlässigt", sagt Dr. Francesca Mangiatordi vom Krankenhaus in Cremona rückblickend.
Corona hat die EU in ihre bisher tiefste Krise gestürzt. Für die anfangs fehlende Hilfe entschuldigte sich später EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Italiens Tote sind auch Europas Tote - so die späte Erkenntnis. In der Zwischenzeit wurden von Brüssel Milliardenhilfen beschlossen. Können sie die Wunden heilen?
Die ZDF-Korrespondenten in Brüssel, Anne Gellinek und Stefan Leifert, haben für die ZDFzoom-Doku "Der europäische Patient" nachgefragt. Übrigens auch bei Lastwagenfahrern, die auf einmal festhingen, als die Grenzen dichtgemacht wurden, beim berühmten "Baguette-Angler von Lauterbach", der sich an der deutsch-französischen Grenze das Frühstück über den Schlagbaum liefern ließ, und bei den Blumenhändlern in den Niederlanden, die auf ihrer Ware sitzen bleiben: Wenn keine Hochzeiten und Partys gefeiert werden, sinkt der Bedarf rasant.
Das Virus hat Europa verändert. Doch sind wir inzwischen enger zusammengerückt, haben aus der Krise und der ersten Welle gelernt? Nicht nur die Krankenschwestern in Italien sind skeptisch. Gefragt, was ihre größte Hoffnung sei, lautet die Antwort: "Basta pandemia!" - "Schluss mit der Pandemie!" Womit wir wieder bei der Hoffnung auf einen Impfstoff wären ...
Bleiben Sie gesund!
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
Was heute noch wichtig ist
Wie hart trifft die Pandemie die deutsche Wirtschaft? Die Wirtschaftsweisen legen heute ihr Jahresgutachten vor. Um einen Absturz zu verhindern, hat die Bundesregierung 1.350 Billionen Euro bereitgestellt. So viel gab es - gemessen am Bruttoinlandsprodukt - in keinem anderen Land, schreibt ZDF-Wirtschaftsredakteur Frank Bethmann - und wagt eine Zwischenbilanz: Lohnt sich das?
Wie werden Laster klimafreundlicher? Ein großer Teil des CO2-Ausstoßes kommt von Nutzfahrzeugen. Für sie sollen künftig in der EU Grenzwerte gelten, genau wie für Pkw. Bei einem Spitzengespräch von Verkehrsminister Scheuer mit Vertretern der Auto-, Logistik- und Energiebranche geht es heute um effizientere Motoren, synthetische Kraftstoffe und alternative Antriebe.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es laut Johns-Hopkins-Universität 715.693 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 18.340 dazu. Insgesamt sind 11.781 Menschen gestorben. (Stand: 11.11.2020 5:26 Uhr, Quelle: Johns-Hopkins-Universität)
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Zahl des Tages
20 - so viele Fußballnationalspieler fehlen Dänemark heute Abend Corona-bedingt im Spiel gegen Schweden. Der Hoffenheimer Robert Skov wurde positiv getestet, zahlreiche weitere Spieler und der Trainer sind in Quarantäne. Und die England-Legionäre können nicht anreisen, weil sie sonst nach ihrer Rückkehr in Großbritannien in Quarantäne müssten. In Dänemark herrscht besonderer Corona-Alarm, weil das Virus bei Nerzen mutiert ist. Millionen Tiere werden geschlachtet, Einwohner sollen die betroffene Region nicht verlassen.
Weitere Schlagzeilen
- Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Ulf Röller: Der ZDF-Korrespondent wird für seine Berichterstattung aus China in Zeiten der Corona-Krise und aus Hongkong im Zeichen der Massenproteste ausgezeichnet.
- Europas Populisten verlieren Verbündeten: Polens und Ungarns Regierende hätten sich einen Trump-Sieg gewünscht - und wittern Betrug.
- Umstrittener Bundesliga-Gipfel zu TV-Geldern: Vier Vereine müssen bei dem Treffen heute draußen bleiben.
- DFB-Elf in der Bringschuld: Ein Testspiel-Sieg gegen Tschechien heute Abend ist für die deutsche Nationalmannschaft wichtig, um 2021 eine schwere WM-Qualifikationsgruppe zu verhindern.
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch bleibt es meist trübe. Die Chancen auf etwas Sonne sind südlich der Donau, ganz im Osten und ganz im Westen am größten. Die Temperatur steigt auf Werte von 6 bis 16 Grad.
Zusammengestellt von Kathrin Wolff
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