Guten Morgen,
spüren Sie sie auch, diese unkontrollierte Freiheit? Seit Mitternacht sind Deutschlands Corona-Grenzen wieder offen. Aber so recht will sich bei mir kein Reisefieber einstellen, vielleicht lag der Mehltau der Mahnungen zu lange auf Land und Seele. Und wer ins geschätzte Großbritannien reisen wollte, der müsste eh erst einmal zwei Wochen in Quarantäne - irgendwie sehr symbolträchtig.
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Freie Fahrt ans Mittelmeer - mit Auflagen
Strand, Berge, wenig Party: Welche Regeln für Urlauber in den europäischen Ländern gelten - eine Übersicht.
Die Spitzen der EU konferieren heute mit Boris Johnson, die Brexit-Verhandlungen sollen endlich aus der politischen Quarantäne befreit werden. Die Positionen aber liegen weiter auseinander als der Kanal breit ist - und Ende des Monats läuft die Frist für eine Übergangsverlängerung ab. Ohne die EU, so merkt der britische "Observer" an, hätte es auf der Insel während der Pandemie eine Nahrungsmittelknappheit gegeben. Johnson öffne Zoos, Merkel mache 130 Milliarden für Wachstum locker. Ganz zu schweigen von den 500 Milliarden, die Merkel/Macron für die EU einplanen - UK ist dabei außen vor.
Wie verwirrt-selbstzweifelnd die Briten derzeit sind, zeigt sich auch im Kleinen: Die BBC hat jetzt entschieden, die Fawlty-Towers-Folge über "Die Deutschen" aus dem Programm zu nehmen, sie schüre Ressentiments. Einzig: Kaum eine Komödie übt so brillant Selbstkritik an rassistischen Einstellungen. Lieber John Cleese, unsere Grenzen sind offen ...
Einen schönen Tag und viel Spaß beim Weiterlesen wünscht Ihnen
Theo Koll, Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin
Was heute noch wichtig ist
- An Grundschulen in NRW startet der reguläre Unterricht - wie verlief der Unterrichtsstart in Schleswig-Holstein? Der Leiter des ZDF-Landesstudios Schleswig-Holstein, Hermann Bernd, zieht für ZDFheute Bilanz nach der ersten Woche.
- Sipri veröffentlicht Jahresbericht: Die Friedensforscher warnen vor einer neuen Generation nuklearer Waffen.
- Macht Arminia Bielefeld den Aufstieg in die Bundesliga perfekt?: Bielefelds letzter Aufstieg liegt 16 Jahre zurück.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es laut Johns-Hopkins-Universität 187.518 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 260 dazu. Insgesamt sind 8.801 Menschen gestorben. (Stand: 15.6.2020 4:33 Uhr, Quelle: Johns-Hopkins-Universität)
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Krise lesen Sie jederzeit in unserem Liveblog.
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Ausführlich informiert
Die Corona-Krise trifft auch die Modebranche hart. Selbst nach Öffnung der Läden kaufen die Kunden deutlich weniger Kleidung. Am Ende könnte Entsorgen billiger sein als Spenden:
Sehen Sie hierzu die "planet e."-Dokumentation: "Wie die Modebranche leidet".
Zahl des Tages
500 E-Mails an einem Wochenende bekam ein Berliner Tierheim während der Corona-Krise. "Das ist vorher noch nie passiert", sagte die Sprecherin des Tierheims, Annette Rost. Der Deutsche Tierschutzbund führt die höhere Nachfrage nach Tieren aus Heimen auf die besonderen Umstände seit dem Ausbruch der Pandemie zurück.
Ein Lichtblick
Japan ist gut durch die Pandemie gekommen, das liegt womöglich zuletzt auch an der Disziplin der Bürger. In Tokio soll in Kürze das öffentliche Leben wieder hochgefahren werden, die Normalität zurückkehren. Weiterhin will man hier zur Vorsicht mahnen.
Gesagt
Der Bundestags-Vize kritisiert im ZDF-Interview zur Corona-Debatte auch Ausgrenzung in der Wissenschaft und "Einzelhaft" für Ältere.
Weitere Schlagzeilen
- Start am Dienstag: ZDFheute erklärt, wie die Corona-App funktioniert
- Lockerungen im Reiseverkehr: Bahn will Nachbarländer wieder ansteuern
- Armin Laschet fordert: Kanzlerkandidat soll aus der CDU kommen
- Atlanta in Wut: Wieder ein Schwarzer in den USA erschossen
- Warum wir rassismuskritisch denken müssen: Ein Gespräch über Rassismen, die immer noch allgegenwärtig sind
Ausblick in die Woche
Prozessbeginn gegen mutmaßlichen Lübcke-Mörder, Kultusminister beraten über Regelbetrieb an Schulen und ein EU-Gipfel.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
So wird das Wetter heute
Am Montag im Norden und Nordosten viel Sonne. Vor allem in der Südwesthälfte Gewitter und ergiebiger Regen. Unwetter sind dort nicht ausgeschlossen. Im Süden liegen die Höchstwerte zwischen 15 und 20 Grad, im Norden ist es wärmer mit 21 bis 26 Grad.