Guten Morgen,
so vieles ist in dieser Pandemie - und nicht nur bei den neuen Mutanten - noch immer im Datennebel. Und das, obwohl wir in dieser Woche auf ein volles Corona-Jahr zurückschauen können.
Da, wo Zahlen klar sind, sind sie oft erschreckend eindeutig: Rund 90 Prozent der Corona-Toten sind über 70 Jahre alt. Und über 30 Prozent der Corona-Toten kommen aus den Alten- und Pflegeheimen. Aber gerade diese Risikogruppen werden noch immer nicht ausreichend geschützt. Das Robert-Koch-Institut meldet 900 Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen, obwohl die Gesamtzahl der Neuinfektionen seit dem verschärften Shutdown Mitte Dezember in der Bevölkerung zurückgeht.
Also, ist die bisherige Strategie des gesamtgesellschaftlichen Shutdowns, mit seinen extrem hohen Kosten und überschaubaren Erfolgen, wirklich alternativlos? Meine Kollegin Heike Slansky hat das in einem guten "Berlin direkt"-Beitrag hinterfragt:
Daniel Günter (CDU), Ministerpräsident in Schleswig-Holstein, bestätigte im Interview, dass das bisherige Vorgehen nicht ausreiche. Und er kündigte für die kommende Woche einen eigenen Stufenplan an. Einen Plan, der nicht nur auf Inzidenzzahlen basiert, sondern auch die Auslastung von Krankenhauskapazitäten und die Impfquote zur Grundlage macht. Damit könnten schrittweise Kitas und Schulen, dann der Einzelhandel und am Ende die Gastronomie öffnen. Allerdings - Spoiler - es fiel auch das Wort "Ostern".
Aber hatte wirklich noch jemand an eine unbeschwerte Fastenzeit geglaubt?
Bleiben Sie dennoch heiter.
Theo Koll, Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin
Was heute noch wichtig ist
Klima-Risiko-Index - Extremwetter trifft vor allem arme Länder: Tropische Stürme richten katastrophale Schäden an - 2019 vor allem in Afrika und in der Karibik. Das zeigt der Klima-Risiko-Index.
Aber auch Deutschland leidet unter Extremwetter, berichtet Mark Hugo.
Davos in diesem Jahr digital: Jeden Winter treffen sich die Mächtigen der Welt zum Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos. Wegen Corona wird daraus in diesem Jahr die "Davos Agenda Week". Heute sprechen zum Start unter anderem der chinesische Staatschef Xi Jinping, der US-Virologe Anthony Fauci und EZB-Chefin Christine Lagarde. Das Online-Treffen dauert bis Freitag.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es 2.147.746 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 13.940 dazu. Insgesamt sind 52.783 Menschen gestorben. (Quelle: Risklayer)
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
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Gesagt
Tübingens Pandemiebeauftrage Lisa Federle kritisiert im "heute journal"-Interview, dass die Bundesregierung Schnelltests für zu Hause ablehnt - mit der Begründung, das sei zu unsicher und die Menschen könnten sich in falscher Sicherheit wiegen.
Ausführlich informiert
ZDF.reportage: Impfen bitte! Der harte Kampf gegen Corona (30 Minuten)
Grafik des Tages
Das Robert-Koch-Institut unterscheidet mittlerweile zwischen Risikogebiet und Hochrisikogebiet. Was das für Grenzregionen und Pendler bedeutet.
Weitere Schlagzeilen
- FC Bayern siegt und zieht davon: Mit dem 4:0-Auswärtssieg bei Schalke 04 bauten die Münchner ihren Vorsprung in der Fußball-Bundesliga aus.
- Das sagen Experten zu Antikörper-Medikamenten: Ex-US-Präsident Trump wurde damit behandelt - nun kauft Deutschland zwei neue Mittel gegen Corona.
- Bleiben die Schulen bis Ostern zu? Dieses Szenario hält Thüringens Bildungsminister Helmut Holter für durchaus möglich.
Ausblick in die Woche
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So wird das Wetter heute
Am Montag schneit es in der Südhälfte leicht bis mäßig, am Oberrhein mit Regen. Im Norden zeigt sich auch mal die Sonne und meist ist es trocken. Vor allem an der Nordsee kann es jedoch Schneeregenschauer geben. An den Küsten und an den Alpen weht ein frischer, in Böen starker Wind. Die Höchsttemperatur liegt zwischen -3 und 4 Grad.
Zusammengestellt von Katja Belousova
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