Guten Morgen,
immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden via Internet beleidigt, gedemütigt, bedroht. Liv war 13 Jahre alt, als es begann. "Sie nennen Dich Schlampe!“: Bei Frontal21 spricht sie offen über ihre Erfahrungen - heute Abend, um 21 Uhr. Sie habe sich hilflos gefühlt, weil man nichts machen kann, sagt sie: "Sobald es im Internet ist, kann man es nicht aufhalten." Und Corona verstärkt das Problem.
In einer Zeit, in der die Pandemie Kinder und Jugendliche aus den Klassenzimmern zwingt, werden Konflikte noch häufiger in die Chaträume getragen, meint die Psychologin Catarina Katzer. Die Pandemie sieht sie als Brandbeschleuniger für Cybermobbing. "Was Schule, was Menschlichkeit, was Freundschaften betrifft, findet jetzt virtuell statt", erklärt sie im Interview mit Frontal21. "Und das heißt, der Krisenmodus, in dem sich Kinder und Jugendliche befinden, dazu die Frustration und Zukunftsängste, das steigert das Aggressionspotenzial und erhöht Cybermobbing."
Rund 3,5 Stunden verbringen die Deutschen täglich im Netz. Selbst schuld, könnte man also sagen. Wir geben den gar nicht so sozialen Medien schließlich freiwillig unsere Daten preis, lassen sie rein in unsere Smartphones, in unsere Hosentaschen, in unser Leben. Aber die Kinder und Jugendlichen sind in die digitale Welt hineingeboren und über die Risiken meistens nicht genügend aufgeklärt. Und die Opfer von Cybermobbing werden immer jünger.
Laut Umfragen hat jedes zehnte Kind bereits in der Grundschule Anfeindungen im Netz erlitten. In den Niederlanden erließ das Kultusministerium ein Gesetz, dass Prävention vor Mobbing an Schulen verpflichtend macht. In Deutschland bleibt es für Schüler und Schülerinnen hingegen Glückssache, ob ihre Schule dagegen vorgeht - oder sie alleine lässt.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Ilka Brecht, Moderatorin und Leiterin des ZDF-Magazins Frontal 21
Was heute noch wichtig ist
Außenminister der G7-Staaten beraten in London: Die Außenminister der G7-Staaten wollen bei einem persönlichen Treffen in London über aktuelle internationale Konflikte und gemeinsame Herausforderungen sprechen. Bei den bis Mittwoch andauernden Beratungen soll es unter anderem um das Verhältnis zu China und Russland, aber auch um die Konflikte in Syrien und Afghanistan gehen. Wegen der Corona-Pandemie ist es das erste persönliche Treffen der G7-Minister seit zwei Jahren.
Scholz glaubt an gutes Wahlergebnis: SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz zeigt sich im ZDF bei "Was nun?" zuversichtlich, dass seine Partei nach der Bundestagswahl im September die nächste Regierung führen kann. Seine Regierungserfahrung sieht Scholz als Pluspunkt.
Ärztetag berät über Corona-Lehren und Sterbehilfe: Lehren aus dem Corona-Krisenmanagement sind zentrales Thema beim Deutschen Ärztetag. Zur Eröffnung (9 Uhr) erwartet werden eine Grußbotschaft von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Reden von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sowie Ärztepräsident Klaus Reinhardt. Thema sollen auch mögliche Neuregelungen bei der Sterbehilfe sein.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es 3.438.212 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 17.730 dazu. Insgesamt sind 84.082 Menschen gestorben. (Quelle: Risklayer). Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Krise lesen Sie jederzeit in unserem Liveblog.
Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.
Zahl des Tages
1977 kam "Star Wars" zum ersten Mal ins Kino. Und ein Übersetzungsfehler im deutschen Fernsehen stellte 2005 unfreiwillig klar, wann der "Star Wars"-Tag gefeiert wird. Aus der berühmten Grußformel "May the Force be with You" (Deutsch: Möge die Macht mit dir sein) machte der Dolmetscher: "Am 4. Mai sind wir bei Ihnen." Schließlich könnte man "May the Force" im Englischen auch schnell als "May the Fourth", also "4. Mai", verstehen. Wenn Sie also Star Wars feiern wollen, dann wohl heute.
Weitere Schlagzeilen
- Festnahme im Zusammenhang mit "NSU 2.0": Polizisten haben einen Verdächtigen im Zusammenhang mit Drohschreiben unter anderem gegen Politiker festgenommen. Die Schreiben trugen die Unterschrift "NSU 2.0".
- Ziemiak will globale Veränderung in Klimapolitik: CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak will mit klimaneutraler Wirtschaftspolitik vor Mitte des Jahrhunderts sichere Arbeitsplätze schaffen.
- Hertha erkämpft einen Punkt in Mainz: Im Nachholspiel der Fußball-Bundesliga trennten sich die Abstiegskandidaten mit 1:1.
- Dänemark verzichtet auf Impfstoff von Johnson & Johnson: Die Risiken möglicher Nebenwirkungen sind den Behörden in Kopenhagen zu groß
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
So wird das Wetter heute
Am Dienstag Vormittag zeigt sich im Südosten oft noch die Sonne. Sonst ist der Himmel meist grau und von Nordwesten her breitet sich Regen aus. Später geht der Regen im Norden in Schauer über. Dabei weht ein starker Wind mit vielen Sturmböen, im Nordwesten auch schweren Sturmböen. Auf den Bergen treten orkanartige Böen auf. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 10 Grad an der Nordsee und 20 Grad in Niederbayern.
Zusammengestellt von Lukasz Galkowski
Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Wir möchten unser Briefing für Sie noch nützlicher machen. Dafür brauchen wir Ihre Mithilfe: Schreiben Sie uns, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!