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Update

Update am Morgen : Aufbruch in die digitale Durchschnittlichkeit

Datum:
Nicole Diekmann

Guten Morgen,

spüren Sie es auch, dieses neue Lebensgefühl? "Di-gi-tal" lautet es. Heute ist nämlich Tag 1. Tag 1 einer neuen Ära. Gestern hat das Kabinett auf seiner Klausur in Meseberg die "Digitalstrategie" verabschiedet. Und nun soll endlich alles gut werden. Oder sagen wir mal vorsichtig: besser. "Deutschland braucht einen umfassenden digitalen Aufbruch" lautet der erste Satz des Kapitels mit der Überschrift "Ausgangslage". Das finde ich erfrischend freundlich formuliert.

Zudem peilt der zuständige Minister Volker Wissing (FDP) an, Deutschland bis 2025 in Sachen Digitalisierung in den Top Ten innerhalb der EU zu platzieren. Das mutet nicht minder sympathisch an, fast schon demütig. Zum Vergleich: Die Vorgängerregierungen haben da noch ganz andere Töne gespuckt; von "Weltklasse" war da die Rede. Was ist passiert? Herrscht eine neue deutsche Bescheidenheit? Ist Understatement jetzt nicht mehr nur in Großbritannien zu Hause?

Nein. Etwas anderes ist passiert: sehr lange sehr, sehr wenig. Das Engagement der Vorgänger-Regierungen in Sachen Digitalisierung stand in krassem Widerspruch zu ihrem Anspruch. Digitalisierung firmierte unter ferner liefen. Die Zuständigkeiten waren zuletzt in der Groko dermaßen breit und unübersichtlich verteilt, dass sich das Organigramm las wie eine Schnitzeljagd für Hochbegabte.

Unzählige LAN-Kabel
Interview

Neue Digitalstrategie der Ampel - Rößner: "Weiterhin Luft nach oben" 

Nun hat Realismus Einzug gehalten. Könnte man meinen. Deutschland liegt auf Platz 13 in der EU, muss also nur drei Plätze hochklettern, gut ist. Nur, ob das wirklich gelingt, ist nicht nur beim Blick in das rund 50-seitige Papier zu bezweifeln. In diesen Seiten finden sich einige Pläne, die bereits in den vergangenen Jahren genannt wurden. Einige sind sogar geschrumpft. Und, nicht ganz unbedeutend: Das Budget für die unterschiedlichen Vorhaben steht noch gar nicht. Kann man dann schon von einer Strategie sprechen, wenn die Finanzierung noch gar nicht geklärt ist?

Ob die zumindest euphorische Einordnung von FDP-Chef Christian Lindner, die Digitalstrategie sei "ein großer Schritt für Deutschland" sich am Ende der Regierungszeit der Ampel nicht als Verstolperer erweist - es ist nicht auszuschließen. Und das ist bitter. Denn Digitalisierung ist nicht die Zukunft, sie ist die Gegenwart. Nur leider nicht hier bei uns in Deutschland.

Ab heute tickt also die Uhr. Die Bundesregierung muss nun zeigen, ob sie ihre Hausaufgaben macht. Und sich an ihren Ergebnissen messen lassen. Ob sie Faxen macht oder ernst. Aber, um die Phrasendrescherei zu komplettieren: Das Glas ist halb voll. Es kann nur besser werden.

Einen guten Tag wünscht Ihnen

Nicole Diekmann, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin

So ist die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg

Wie läuft Plan 1 der ukrainischen Offensive? Die Gegenoffensive der Ukraine in der Region Cherson ist in vollem Gange. Das Militär konnte bisher kleinere Gebiete gewinnen. Warum schnelle Erfolge aber unwahrscheinlich sind, erklärt eine Miltäranalyse.

Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

EMA berät über Impfstoff-Zulassung: Die europäische Arzneimittelbehörde tagt auf einer Sondersitzung zu den Zulassungsanträgen für Auffrischimpfungen gegen die Omikron-Varianten des Coronavirus. Mit einer Entscheidung wird noch in dieser Woche gerechnet.

Energieeinsparverordnung tritt in Kraft: Unter anderem müssen beleuchtete Werbeanlagen von 22 bis 16 Uhr abgeschaltet werden, private Pools dürfen nicht mehr mit Gas und Strom geheizt werden, öffentliche Gebäude dürfen nur noch bis höchstens 19 Grad geheizt werden.

Polen stellt Bericht zu Weltkriegsschäden vor: Das von einer Parlamentskommission erstellte Gutachten soll die Forderungen nach Reparationszahlen von Deutschland untermauern. Die PiS-Regierung will Entschädigungszahlungen für die von Nazi-Deutschland verursachten Schäden.

Russland startet Militärmanöver Wostok 2022: Das Manöver soll bis zum 7. September dauern. Das russische Verteidigungsministerium hat Medienberichte zurückgewiesen, dass die Militärübung der Mobilisierung im Land dienen solle.

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Ein Lichtblick

Im Jahr 2021 sind so wenige Kinder im Straßenverkehr verunglückt, wie noch nie seit der Wiedervereinigung.

Infografik: Historischer Tiefstand bei Verkehrsunfällen mit Kindern

Zahl des Tages

14,2 Milliarden Briefe hat die Deutsche Post DHL Group im Jahr 2021 befördert. Am heutigen Welttag des Briefeschreibens zeigt sich, dass der Trend weiter zurückgeht: 2019 waren es noch 15,9 Milliarden Briefe. Grund für die ausbleibende Post: mehr Kommunikation auf digitalem Weg.

Gesagt

Vor 65 Jahren wurde in der Bundesrepublik Deutschland die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften eingeführt. Die Bundesregierung reagierte damit auf die steigende Zahl von Unfallopfern. Doch nicht alle scheinen von der neuen Regelung begeistert gewesen zu sein:

Die Verpflichtung des Kraftfahrers, sich starr an eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit zu halten, bedeutet eine enorme Belastung für den Verkehrsfluss.
Hans Bretz, ehemaliger Vizepräsident des ADAC

Weitere Schlagzeilen

Die Nachrichten im Video

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So wird das Wetter heute

Am Donnerstag scheint zunächst oft die Sonne, später bilden sich Quellwolken. Einzelne Schauer entwickeln sich an den Alpen und auch an der Ostsee ist bei Seewind etwas Regen möglich. Die Temperatur steigt auf Werte zwischen 19 Grad an den Alpen und 27 Grad am Rhein.

Wetterkarte: Vorhersage für den 01.09.2022
Quelle: ZDF

Zusammengestellt von Anna Grösch

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