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in vier Tagen starten die Australian Open, das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Laut Auslosung soll am Montag auch Tennis-Star Novak Djokovic aufschlagen. Ob es tatsächlich zum Erstrunden-Duell mit seinem serbischen Landsmann Miomir Kecmanovic kommt, bleibt weiterhin unklar.
Denn Australien hat die Entscheidung darüber, ob der ungeimpfte und mit einer umstrittenen Sondergenehmigung eingereiste Djokovic im Land bleiben darf, erneut aufgeschoben. Der Druck auf Einwanderungsminister Alex Hawke ist groß, auch angesichts der vielen Ungereimtheiten in der Causa Djokovic.
So fanden Journalist*innen heraus, dass der QR-Code zu Djokovics PCR-Test vom 16. Dezember erst ein negatives und kurze Zeit später doch ein positives Ergebnis zeigte. Auch die ID des Corona-Tests wirft Fragen auf. Die hohe Nummer deute eher darauf hin, dass der Test vom 26. statt vom 16. Dezember stammt, heißt es Recherchen zufolge.
Neben dem Ärger in Australien könnten den Serben nun auch Probleme mit spanischen Behörden erwarten. Vieles deutet darauf hin, dass Djokovic vor Silvester illegal nach Spanien eingereist ist - ohne Impfausweis und ohne nötige Sondergenehmigung. Die Regierung in Madrid habe die Polizei mit der Einleitung einer Untersuchung beauftragt, berichten spanische Medien.
Als "kläglich" und "unsäglich" bezeichnete der ehemalige deutsche Tennis-Star Michael Stich die Causa bei ZDFheute live. Er kritisierte, dass Djokovic nicht bereit sei, die Verantwortung für sein Fehlverhalten zu übernehmen.
Am Freitag könnte die Entscheidung zu Djokovics Verbleib fallen. Auf eine mögliche Annullierung des Visums soll das Team um Djokovic schon vorbereitet sein - und einen erneuten Einspruch planen, wie australische Zeitungen schreiben.
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Lauterbach für Impfpflicht - wegen Kant: Karl Lauterbach hat zurzeit eine Aufgabe: das Ende der Corona-Pandemie. Er glaubt, das schafft er durch die Impfpflicht. Die Union wirft ihm "Politik der eingeschlafenen Füße" vor. Kristina Hofmann berichtet.
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Zahl des Tages
40: Wie die "Financial Times" berichtet, will EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen einen Gesetzesvorschlag wiederbeleben, der eine europaweite Frauenquote in Aufsichtsräten großer Unternehmen vorsieht. Demnach sollen Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen künftig zu mindestens 40 Prozent mit Frauen besetzt werden. Mit der neuen Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP bestehe Hoffnung, dass Deutschland seinen bisherigen Widerstand aufgebe, sagte die CDU-Politikerin dem Bericht zufolge.
Gesagt
Bisher haben sich viele Kollegen Novak Djokovics zurückgehalten mit direkter Kritik, jetzt distanziert sich der Grieche Stefanos Tsitsipas deutlich vom Vorgehen des Serben. Djokovic spiele "nach seinen eigenen Regeln", kritisierte der Weltranglisten-Vierte.
Streaming-Tipps für den Feierabend
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Auf dem Atom-U-Boot HMS Vigil wird Craig Burke, ein Besatzungsmitglied, plötzlich tot aufgefunden. Die nukleare Abschreckung Großbritanniens muss geheim sein, also bleibt das U-Boot auf Patrouille und Kommissarin Amy Sylva muss an Bord gehen, um zu ermitteln. Das ist der Plot der BBC-Erfolgsserie "Vigil - Tod auf hoher See". Alle Folgen des U-Boot-Krimis können Sie in der Arte-Mediathek sehen. (sechs Folgen, jeweils 54 bis 60 Minuten)
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