Guten Morgen,
wenn sich heute die Finanzminister der EU in Brüssel treffen, geht es einmal mehr um viel Geld, genauer gesagt um 750 Milliarden. Diese Summe bemisst der Corona-Hilfsfonds, auf den sich die Mitglieder der EU nach langem Streit und Diskussionen vor ziemlich genau einem Jahr einigten. In den vergangenen Monaten haben die Mitgliedstaaten ihren Hilfsbedarf bestimmt und Pläne erarbeitet.
Denn die milliardenschweren Zuschüsse und Kredite sind an konkrete Bedingungen gekoppelt. Die Antragsteller müssen genau darlegen, wofür das Geld verwendet wird. 37 Prozent der Hilfen für den Klimaschutz, 20 Prozent in Maßnahmen zur Digitalisierung. Erwartet wird zudem eine mit der Kommission abgestimmte Wirtschafts- und Finanzpolitik und außer erkennbarem Reformwillen auch die Konkretisierung von Projekten, wie die Modernisierung von Verwaltungsstrukturen.
Die meisten Hilfen soll das von der Corona-Pandemie besonders hart getroffene Italien erhalten. Der unter Ministerpräsident Mario Draghi erarbeitete Aufbauplan umfasst zahlreiche in Gesetze gefasste überfällige Reformen.
Aufbaupläne aus zwölf Mitgliedsländern, unter ihnen Italien und Spanien, hat die Europäische Kommission nach einer Prüfung bereits freigegeben. Die notwendige Genehmigung heute durch den Rat der Finanzminister gilt als Formsache - danach kann das Geld an diese zwölf Staaten fließen. Ungarn wird dazu aber noch nicht gehören: Budapest muss nachbessern.
Und doch bedeutet der heutige Tag eine wirkmächtige Zäsur in der Geschichte der Europäischen Union. Erstmals darf die Kommission Schulden aufnehmen, um die Hilfen auszahlen zu können. Schulden, für die die Europäische Union als Gemeinschaft bürgt und haftet.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt
Was heute noch wichtig ist
Merkel und Spahn zu Besuch beim RKI: Die Bundeskanzlerin und ihr Gesundheitsminister besuchen heute Vormittag das Robert-Koch-Institut in Berlin. Anschließend soll es eine gemeinsame Pressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler zur aktuellen Corona-Lage geben.
Bundeswehr-Weltraumkommando startet: Kommunikation, Navigation und Positionsbestimmung - das alles ist heute ohne die Nutzung des Weltraums schwer vorstellbar. Die dafür benötigten Systeme zu schützen, ist eine der Aufgaben des Weltraumkommandos der Bundeswehr. Unter Führung der Luftwaffe nimmt es heute im nordrhein-westfälischen Kalkar seinen Dienst auf.
Wie entwickelte sich die Inflation im Juni? Dazu veröffentlicht das Statistische Bundesamt heute Daten. Einer ersten Schätzung zufolge lagen die Verbraucherpreise um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Volkswirte werten die erwartete Abschwächung des Preisauftriebs im Juni aber lediglich als Pause auf dem Weg zu weiter steigenden Inflationsraten.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es 3.744.285 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 800 dazu. Insgesamt sind 91.777 Menschen gestorben. (Quelle: Risklayer). Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
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Ausführlich informiert
ZDFheute live: Welche Corona-Regeln braucht es noch?
Die Delta-Variante breitet sich aus. Dennoch lockert England, während Frankreich verschärfen will. Und Deutschland? (42 Minuten)
Ein Lichtblick
Ein junges Paar, Barockmusik und alte Instrumente: Dass dies kein Gegensatz sein muss, zeigen die Gambisten Fahmi Alqhai und Johanna Rose aus dem spanischen Sevilla. Mit ihren Kniegeigen sind sie heute auf den internationalen Bühnen zu Hause - und hauchen alter Musik neues Leben ein.
Gesagt
Der Fernsehmoderator Günther Jauch feiert heute seinen 65. Geburtstag - und machte erst kürzlich deutlich, dass er "Wer wird Millionär?" nicht ewig moderieren will.
Weitere Schlagzeilen
- Dutzende Tote bei Krankenhausbrand im Irak: Bei einem Brand in einem Krankenhaus im Irak sind mindestens 50 Menschen gestorben. Das Feuer war offenbar auf einer Corona-Station ausgebrochen.
- Neue Warnung für Johnson & Johnson: Die US-Arzneimittelbehörde FDA geht bei dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson von einem "erhöhten Risiko" einer seltenen Nervenerkrankung aus und hat eine Warnung ausgegeben.
- Frankreich verschärft die Corona-Regeln: Impfpflicht für das Gesundheitspersonal, PCR-Tests werden kostenpflichtig.
- Lateinamerika in der Corona-Klemme: Die Menschen in Lateinamerika leben fast wie vor der Pandemie - trotz dritter Welle.
- Eine Impfpflicht für bestimmte Berufe? Das ist die Rechtslage.
- Hackerangriff im Landkreis Anhalt-Bitterfeld: Nur die Telefonanlage funktioniert derzeit
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Dienstag gibt es vor allem im Westen eine extreme Unwetterlage, hauptsächlich durch stundenlange Regenfälle. Im Süden und Südosten werden heftige Gewitter mit Hagel und Sturmböen erwartet. Die Höchsttemperaturen erreichen 17 bis 32 Grad.
Zusammengestellt von Katja Belousova
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