Update am Morgen: Europa und das Gaspreisdeckelchen

    Update

    Update am Morgen:Europa und das Gaspreisdeckelchen

    von Anne Gellinek
    |
    Anne Gellinek

    Guten Morgen,

    Heute beginnt der - gefühlt - sechste oder siebte EU-Gipfel infolge, bei dem die Staats- und Regierungschefs- und chefinnen die galoppierenden Energiepreise besprechen. Klar, jedem und jeder brennt zu Hause die Hütte, nichts fürchten Politiker mehr als unzufriedene Bürger, die ihre Rechnungen nicht zahlen können. Also wandert das Thema von einer Gipfel-Tagesordnung auf die andere - ohne einer Lösung wirklich näher zu kommen.
    Der Grund dafür ist simpel: 27 unterschiedliche Energiemixe. Während die einen auf Atomkraft setzen, hängen die anderen an Gaspipelines, die einen (looking at you, Germany!) schnüren fette Entlastungspakete, die anderen haben die Gaspreisbremse längst eingeführt. Nord- gegen Südeuropa, Marktliberale contra Staatswirtschaftler, Erneuerbare gegen Fossile.
    Eine konkrete Diskussion über gemeinsame Maßnahmen ist so eigentlich völlig unmöglich, aber NICHT drüber reden - geht natürlich auch nicht.
    Und so werden die Chefs auf dem Brüsseler Gipfel ein klitzekleines Gaspreisdeckelchen diskutieren, das in Wirklichkeit gar keins ist. Sondern höchstens ein Prüfauftrag, ob man nicht als Übergangslösung an EINER Gashandelsbörse zu heftige Preissprünge ein bisschen begrenzen könnte. Vielleicht. Und selbst darauf werden sich die Europäer nicht einigen können.
    Mal sehen, ob die deutschen Ministerpräsidenten, die heute ebenfalls zum Thema "wie soll die Gaspreisbremse aussehen" tagen, mehr Einigkeit herstellen können.
    Übrigens, die Zahl der weiblichen Regierungschefinnen auf dem EU-Gipfel ist inzwischen auf drei Premierministerinnen gesunken (Dänemark, Finnland, Estland), auch hier herrscht also ein Nord-Süd-Gefälle.
    Einen ausgeglichenen Tag wünscht Ihnen
    Anne Gellinek, stellvertretende ZDF-Chefredakteurin

    Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist

    Russland erwartet Angriff auf Cherson: Russland bereitet sich auf einen ukrainischen Großangriff in der Region Cherson vor und ruft die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen. In den nächsten Tagen sei der Zutritt zu der Region für Zivilisten verboten, so der russische Verwaltungsschef. Lesen Sie hier unsere Militäranalyse zur Lage in Cherson.
    Russian President Vladimir Putin chairs a Security Council meeting via videoconference at the Novo-Ogaryovo residence outside Moscow, Russia, Wednesday
    Mit dem Kriegsrecht im russisch besetzten Teil der Ukraine wächst die Gefahr, dass Ukrainer gegen Landsleute kämpfen müssen. Werft die Waffen weg, rät ihnen Präsident Selenskyj. 20.10.2022 | 1:32 min
    Ukrainisches Volk erhält Sacharow-Preis: Der Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit wird seit 1988 jährlich vom Europäischen Parlament vergeben. Er zeichnet Persönlichkeiten und Institutionen aus, die sich besonders für Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten, für die Achtung des Völkerrechts und für geistige Freiheit einsetzen.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Regierungserklärung von Kanzler Scholz: Milliardenschwere Entlastungen wegen der hohen Energiepreise sind heute Thema im Bundestag. Zu Beginn der Sitzung gibt Bundeskanzler Olaf Scholz eine Regierungserklärung zum EU-Gipfel ab - zu sehen ab 9 Uhr auf ZDFheute.
    Ministerpräsidentenkonferenz beginnt: In Hannover kommen die Regierungschefinnen und -chefs der Länder zusammen. Im Fokus der zweitägigen Beratungen: der weitere Kurs in der Energiekrise.
    Rohstoffkongress des BDI: Bundeswirtschaftsminister Habeck wird beim Bundesverband der Deutschen Industrie sprechen unter dem Titel: "Zeitenwende und Rohstoffversorgung - wo stehen wir?"
    Truss auf dem Abstellgleis? Die Macht der britischen Premierministerin bröckelt nach dem Rücktritt ihrer Innenministerin. "Ein Scheitern ist nur noch eine Frage der Zeit", schätzt ZDF-Korrespondent Andreas Stamm.
    Innenminister von EU- und Balkanstaaten beraten über Migration: Besonders die steigende Zahl an Fliehenden über die "Balkanroute" soll Thema sein. Migrationsforscher Knaus hält ein Schließen der Route für nicht möglich.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.
    Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.

    Ausführlich informiert

    ZDFheute live: Russland greift immer mehr zivile Ziele mit Kampfdrohnen an. Militärexperte Michael Karl erklärt, wie sich der Krieg damit verändert und wie sich Drohnenangriffe abwehren lassen.

    Zahl des Tages

    6,3 Millionen. So viele Menschen über 50 sind in Deutschland von Osteoporose betroffen. Laut der Weltgesundheitsorganisation gehört Osteoporose zu den zehn häufigsten Erkrankungen weltweit. Frauen haben wegen der höheren Lebenserwartung ein größeres Risiko. 80 Prozent der Osteoporose-Patienten sind Frauen. Besonders häufig erkranken sie nach den Wechseljahren, weil der gesunkene Östrogenspiegel den Knochenstoffwechsel negativ beeinträchtigt. Heute ist Weltosteoporosetag.

    Gesagt

    Ich bin eine Kämpferin und keine Drückebergerin.

    Liz Truss, Premierministerin von Großbritannien

    Trotz massiven Drucks auch aus den eigenen Reihen und Buhrufen von der Opposition hat die britische Premierministerin Liz Truss vor dem Parlament in London einen Rücktritt erneut abgelehnt. 

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden19.04.2024 | 1:45 min

    So wird das Wetter heute

    Am Donnerstag scheint im Nordosten die Sonne. Im Westen verdichten sich die Wolken und zeitweise regnet es. Dabei sind auch Gewitter möglich. Der Wind weht mäßig aus Südost, auf den Bergen und an der Nordsee mit stürmischen Böen. Die Temperatur erreicht in der Nordosthälfte 12 bis 16 Grad, sonst 15 bis 22 Grad.
    ZDFWetter von Donnerstag, den 20.10.2022
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Jan Schneider.
    Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!