Guten Morgen,
erinnern Sie sich noch? Am Anfang stand ein einsamer Protest vor dem Reichstag in Stockholm, wo die junge Schwedin Greta Thunberg jeden Freitag für das Klima streikte. Ihre Aktion traf das Gefühl einer Generation. Millionen Schüler*innen schlossen sich ihr an, die Fridays-for-Future-Bewegung eroberte sich rasant Gehör in den Medien und den politischen Foren der Welt. Bestaunt, bewundert oder gescholten - vor allem aber laut und unbeirrt.
In Zeiten der Pandemie, der geschlossenen Schulen und Corona-Auflagen wurde es ruhiger um die Aktivist*innen. Für heute haben sie wieder zu einem weltweiten Klima-Aktionstag aufgerufen, unterstützt von dem Bündnis Churches for Future, wie die evangelische Kirche in Deutschland mitteilte.
Die Dringlichkeit ihres Anliegens ist durch die Trockenheit eines Sommers mit Rekordtemperaturen und weltweiten Wetterextremen dramatisch unterstrichen worden. Und noch etwas ist anders: Demonstriert wird auch für soziale Sicherheit in der Energiekrise. Das ist eine kluge und wichtige Erweiterung. Der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Energieknappheit haben zu einer Preisexplosion geführt, die nicht nur junge Menschen in aller Härte trifft. Auch für Unternehmen ist es eine Herausforderung, bei explodierenden Kosten in Nachhaltigkeit zu investieren.
"Es braucht Lösungen, wo das Soziale und das Klima zusammenkommen", sagt Aktivistin Luisa Neubauer bei ZDFheute live. Die beiden Krisen dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden.
Mehr als 250 Demonstrationen und Aktionen sind allein in Deutschland angemeldet. "Die Klimakrise wartet nicht, bis Kriege entschieden sind und der Friede gewonnen ist", sagte die EKD-Vorsitzende Annette Kurschus. Stimmt. Die Zukunft ist jetzt.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
Scheinreferenden beginnen: In vier weitgehend besetzten ukrainischen Gebieten sind mehrere Millionen Einwohner ab heute dazu aufgerufen, über einen Beitritt zu Russland abzustimmen. Moskau will die Gebiete so annektieren. Weder die Ukraine noch die internationale Gemeinschaft werden die Voten unter der Besatzungsmacht Russland anerkennen.
Politiker fordern Asyl für russische Kriegsdienstverweigerer: Wegen der Teilmobilmachung des Kremls für den Ukraine-Krieg werden Forderungen nach humanitärem Schutz für Russen laut. Wer sich an dem Krieg nicht beteiligen möchte, müsse in Deutschland Asyl bekommen, sagte zum Beispiel die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Bundestag berät über Defizit bei Krankenkassen: Der gesetzlichen Krankenversicherung fehlen nächstes Jahr Milliarden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bringt nun Gesetzespläne ein, die eine Beitragsanhebung um 0,3 Prozentpunkte und einen Bundeszuschuss von zwei Milliarden Euro vorsehen.
Letzter Auftritt für Roger Federer: Der Schweizer spielt heute Abend das letzte offizielle Tennis-Match seiner Karriere, gemeinsam mit seinem langjährigen Rivalen Rafael Nadal. Federer hatte vergangene Woche angekündigt, dass er seine Laufbahn nach drei Knie-Operationen beenden muss. Der 41-jährige Schweizer gewann mehr als 100 Titel und feierte 20 Grand-Slam-Siege.
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Tipps des Tages
Einige Tage haben sich schon so angefühlt, ab heute ist auch kalendarisch Herbst. Ein Grund zum Heizen? Das hängt von den Außentemperaturen ab - aber auch vom Gebäude.
Person des Tages
Nicht nur für Roger Federer, auch für Elton John ist heute ein besonderer Tag: Der britische Popstar gibt heute ein Konzert im Garten des Weißen Hauses - und wird für sein Lebenswerk geehrt. Gastgeber des Abends unter dem Motto "A Night When Hope and History Rhyme" sind US-Präsident Joe Biden und First Lady Jill Biden. Im Publikum sollen engagierte Bürger sitzen, etwa Pflegepersonal, Lehrkräfte oder Menschen, die sich für geistige Gesundheit oder gegen Diskriminierung starkmachen.
Weitere Schlagzeilen
- Impfpflicht schrumpft zur Nullnummer: Die ersten Bundesländer setzen sie nicht mehr vollständig um.
- Corona-Kennzahlen steigen an: Sind das Anzeichen für die nächste Welle?
- Verspätete Wertschätzung für die Nations League: DFB-Elf will heute Abend gegen Ungarn einen Sieg.
- Boeing muss 200 Millionen zahlen: Die US-Börsenaufsicht hat die Strafe wegen der Abstürze der Boeing 737 Max verhängt.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
So wird das Wetter heute
Am Freitag ist es im Osten und Süden noch länger sonnig. Sonst ziehen von Westen her hohe Wolken auf, die die Sonne zunehmend verdecken. Die Temperatur steigt auf Werte von 14 bis 23 Grad.
Zusammengestellt von Kathrin Wolff
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