Das Gute zum Wochenende: Mutmacher in der Energiekrise

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    Das Gute zum Wochenende:Mutmacher in der Energiekrise

    Christian Dezer
    von Christian Dezer
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    Strom direkt aus dem All und Bio-Methangas aus Mikroben - kluge Köpfe forschen gegen die Klima- und Energiekrise an

    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    es ist erstaunlich, wie viele Menschen Woche für Woche intelligente und innovative Lösungen für die Klimakrise suchen und finden. Einer, der mich besonders fasziniert, ist Lars Angenent. Der niederländische Mikrobiologe hat erfolgreich ein Verfahren entwickelt, um erneuerbare Energien zu speichern. Dabei verfüttert er durch Windstrom erzeugten Wasserstoff an Mikroben. Diese winzigen Lebewesen binden zusätzlich CO2 und produzieren als Ergebnis Bio-Methangas, ein Gas ohne fossilen Ursprung.
    Windpark
    02.03.2023 | 29:44 min
    Die Methode liefert gleich mehrere Lösungen. Der Klimakiller CO2 wird reduziert, Methangas muss nicht im umweltschädlichen Fracking-Verfahren gewonnen und von weit her zu uns transportiert werden. Und: Das Biogas lässt sich speichern. Mutmacher wie Angenent treibt ein unerschütterlicher Optimismus an: "Wir haben das Wissen, die Technologien, wir müssen nur schneller handeln!"
    Eine andere Idee stammt aus Kalifornien. Ab Dezember wird dort Solarstrom testweise direkt aus dem All kommen. Forschende des California Institute of Technology haben zehn Jahre daran gearbeitet, Solarfelder ins Weltall zu schicken. Dort bündeln kleine Kacheln Solarstrom und senden ihn in Form von Mikrowellen zur Erde. Jetzt startet der erste Weltraumtest und zeigt, ob die Technologie rentabel und effizient ist.
    Aber auch aus der Tiefe unseres Planeten kommen Lösungen. Denn zum Kühlen und Heizen von Gebäuden lässt sich Grundwasser nutzen, über sogenannte "Aquifere". Das sind wasserführende Schichten in abgeschlossenen Gesteinsformationen tief unter der Erde. Darin bleibt erwärmtes Wasser gut isoliert so warm, dass es im Winter über Wärmepumpen zum Heizen genutzt werden kann. Im Sommer sorgt das kältere Grundwasser umgekehrt dann für Kühlung.
    Mensch in einem Solarpark
    26.10.2022 | 29:41 min
    Eine vielversprechende Alternative, denn eine neue Studie sieht 54 Prozent der Fläche Deutschlands als geeignet an, um "Aquifere" als Wärmespeicher zu nutzen
    Interessiert Sie das Thema Energie? Das ZDF bietet noch viele weitere Informationen: Die ganze nächste Woche zeigen wir im Fernsehen und Online einen Schwerpunkt mit über 50 Magazinbeiträgen und Dokumentationen. Vielleicht ist auch etwas für Ihre persönliche Portion Optimismus dabei. Denn wie sagt der britischen Physiker David Deutsch so treffend: "Der optimistische Gedanke ist der Gestalter der Welt." Für Ihre persönliche gute Nachricht erreichen Sie uns auch unter der Mailadresse: zdfheute-feedback@zdf.de
    Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende und viel Spaß beim Weiterlesen.  
    Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b  

    Was noch gut war diese Woche

    Blut aus dem Labor: Blutkonserven retten Menschenleben, stehen aber oft nicht ausreichend zur Verfügung. Im Rahmen eines britischen Forschungsprojekts wurde an der Universität von Bristol erfolgreich menschliches Blut im Labor entwickelt. Bei zwei Probanden wird nun untersucht, wie der menschliche Körper auf das Blut aus dem Labor reagiert. Die Forschenden erhoffen sich nicht nur eine bessere Verfügbarkeit, sondern auch eine deutlich längere Haltbarkeit der Blutkonserven.  
    Essbare Drohnen: Menschen in Notsituationen können jetzt schnell und unkompliziert mit Nahrung versorgt werden. Dazu haben Forschende aus der Schweiz eine Drohne entwickelt, die man essen kann. Dabei bestehen die Tragflächen aus Puffreis. Die essbare Drohne wird elektrisch angetrieben und hat als Notmaßnahme den Nährwert eines kleinen Frühstücks.
    Grüner Stahl aus Österreich: Die Eisen- und Stahlproduktion ist eine der größten CO2-Verursacher. Der österreichische Anlagenbauer "Primetals Technologies" hat jetzt ein Verfahren entwickelt, Eisen künftig ohne Ausstoß des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids zu produzieren. Dabei verzichtet das Unternehmen auf eine aufwendige Aufbereitung der Eisenerze und setzt Wasserstoff als Reduktionsmittel ein. Für die Methode wurden die Österreicher jetzt ausgezeichnet und wollen in den kommenden Jahren in Großproduktion gehen.

    Was diese Woche die Nachrichten sonst bestimmte

    Warum der Kreml nun deeskaliert: Erst latente Drohungen mit einem Atomschlag, plötzlich mildert Russland seine Rhetorik wieder ab. Was dahinter stecken könnte, hat mein Kollege Oliver Klein aufgeschrieben.
    Eklat um homophobe Aussage von WM-Botschafter: Der ehemalige katarische Spitzenfußballer Khalid Salman bezeichnete Homosexualität während eines ZDF-Interviews als "geistigen Schaden". Sportjournalist Jochen Breyer und Autorin Julia Friedrichs gehen in ihrer Doku "Geheimsache Katar" den Umständen der WM-Vergabe an das Wüstenemirat und der Situation der Menschrechte vor Ort nach:
    "ZDFzeit: Geheimsache Katar": Blick in ein leeres, hell beleuchtetes Fußballstadion. In der Mitte sind die dunklen Umrisse eines Menschen zu erkennen, der dem Betrachter den Rücken zukehrt
    15.12.2022 | 43:26 min
    Worauf es beim Maskentragen ankommt: Forschende haben die Wirksamkeit von Mund-Nasen-Bedeckungen untersucht - und sind zu überraschenden Ergebnissen gekommen. Unsere Autorin Anna-Lisa Gasteier schreibt im Artikel, was sie herausgefunden haben.
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    Zusammengestellt von Christian Dezer und Anna Grösch