Guten Morgen,
Robert Habeck Superstar? Dieses Image wieder aufzupolieren, wird nicht leicht für den Grünen-Politiker heute im Bundestag. In der Haushaltsdebatte muss er reden, muss 13 Milliarden Euro rechtfertigen.
Das ist der Etat des Bundeswirtschaftsministeriums; im Vergleich zum letzten um ein Drittel gestiegen. Vor allem, weil schwimmende Flüssiggasterminals angeschafft werden müssen in den kommenden Jahren. Das ist ein Rieseninvestment, welches versäumt worden ist in 16 Jahren Merkel-Regierung - wider besseres Wissen.
Schon 2007 hatte Angela Merkels damaliger Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sich freundlich staunend auf Spitzbergen die Verflüssigung von Gas zeigen lassen. Aber daheim hatten weder er noch seine Kanzlerin wirkliches Interesse, teure Häfen zu bauen für die Monsterschiffe. Russisches Gas war so schön billig, da bauten sie lieber Nord Stream.
Anderthalb Jahrzehnte später macht die CDU nun Druck auf Habeck. Weil er sich in einer Talkshow zur Gas-Krise verbal verdribbelt hat, als er über mögliche Insolvenzen im kommenden Winter sprach. Geschenkt, auch, dass die Opposition das natürlich in ein Tor verwandeln muss.
Darüber hinaus hat ihm aber der Oppositionsführer "Irrsinn" vorgeworfen. Irre findet Unions-Fraktionschef Friedrich Merz, die letzten Atommeiler nicht regulär weiterzubetreiben, sondern nur als Notreserve. Nun sagen zwar auch Betreiber, dass ein reiner Notbetrieb technisch unmöglich sei. Aber Merz wirbt angesichts drohender Energieknappheit nach dem antigrünen Motto: Atomkraft, ja bitte!
Ist das nicht, sagen wir: wagemutig? Da bangt die Welt um die Sicherheit des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja, weil ihr Tschernobyl und Fukushima noch in den Knochen stecken, und zugleich wird gefordert, deutsche Kernkraftwerke weiterlaufen zu lassen. Klar, die Meiler von Neckarwestheim 2 und Isar 2 liegen in keinem Kriegsgebiet. Noch nicht zumindest. Aber sie waren auch nie von einem Tsunami bedroht. Und trotzdem hatte die Union 2011 das Aus der Atomkraft besiegelt. Angeblich aus Überzeugung.
Ob Habeck daran erinnern wird in seiner heutigen Haushaltsrede? Wir werden berichten.
Kommen Sie gut durch den Tag!
Wulf Schmiese, Leiter heute journal
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
UN besorgt über Verschleppungen aus Ukraine: Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erhebt schwere Vorwürfe gegen Russland.
Selenskyj meldet ukrainische Rückeroberungen: Die Regierung habe "gute Nachrichten aus der Region Charkiw", in mehrere Siedlungsgebiete sei "die ukrainische Flagge zurückgekehrt", sagte Selenskyj.
Ukrainischer Atomkonzern beklagt Verschleppung seiner Mitarbeiter: Der Atomkonzern Enerhoatom wirft den russischen Truppen im besetzten AKW Saporischschja die Verschleppung und Misshandlung von Kraftwerksmitarbeitern vor.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Bundestag will Corona-Regeln beschließen: Die Ampel-Koalition will an diesem Donnerstag im Bundestag neue Corona-Regeln für Herbst und Winter beschließen. Hintergrund der Pläne ist die Erwartung in Wissenschaft und Politik, dass die Corona-Fallzahlen nach dem Sommer wieder deutlich ansteigen könnten.
EZB-Ratssitzung mit Zinsentscheidung: Die Europäische Zentralbank (EZB) berät in Frankfurt am Main auf ihrer Ratssitzung über Maßnahmen gegen die hohe Inflation und die Schwäche des Euro. Nachdem der EZB-Rat im Juli erstmals seit elf Jahren die Leitzinsen erhöht hatte, steht nun wohl eine weitere bedeutende Anhebung bevor.
Wer steckt hinter angeblichem Gazprom-Video? In einem tausendfach geteilten Propaganda-Video wird Europa der Gashahn abgedreht - angeblich stammt es von Gazprom. Doch das stimmt offenbar nicht. Das Team vom ZDFheuteCheck hat sich auf die Spurensuche gemacht.
Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.
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Champions League
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Liveticker und Highlightvideos
Zahl des Tages
771 Millionen - so viele Analphabeten gibt es immer noch auf der Welt. Für die UNESCO ist Bildung der Schlüssel für nachhaltige menschliche Entwicklung und für die Überwindung von Armut. Heute ist der von der Organisation ausgerufene Internationale Alphabetisierungstag. Nach der Pandemie werden fast 24 Millionen Lernende möglicherweise nie mehr zur formalen Bildung zurückkehren, von denen voraussichtlich elf Millionen Mädchen und junge Frauen sind.
Gesagt
Lange gab es kaum Pleiten in Deutschland, jetzt melden erste Firmen Insolvenz an - wie Hakle oder Görtz. Ist das der Auftakt einer ganzen Reihe? Die Auswirkungen der Energiekrise treffen gerade die kleineren und mittelgroßen Unternehmen - auch im Einzelhandel.
Weitere Schlagzeilen
- Zweiter Verdächtiger nach Messerangriffen in Kanada tot: Polizei hatte wenige Stunden zuvor Festnahme bestätigt
- EU-Kommission will Preisdeckel auf russisches Gas: Zudem sollen übermäßige Gewinne von Stromfirmen umverteilt werden. Nun müssen die Länder beraten.
- Apple stellt iPhone 14 vor: Notruf per Satellit bei neuem Smartphone möglich
- Ministerium sieht keine Mangellage bei AdBlue: Die Logistikbranche warnte vor einem Mangel beim Diesel-Reiniger AdBlue und damit vor Engpässen bei der Versorgung.
- Katrin Vernau wird Interims-Chefin beim RBB: Die 49 Jahre alte bisherige Verwaltungsdirektorin vom WDR gilt als kompetent und anpackend.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
So wird das Wetter heute
Am Donnerstag zieht ein Starkregenband mit Gewittern von Südwesten nach Nordosten. Dabei besteht Unwettergefahr. Im Südwesten ist es am Nachmittag schon wieder freundlich. An der Ostsee weht ein stürmischer Ostwind. Die Temperatur steigt auf Werte von 16 bis 24 Grad.
Zusammengestellt von Jan Schneider
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