Update am Morgen: Wirtschaft am Gefrierpunkt

Guten Morgen,

heute um 9 Uhr wird der Vizekanzler versuchen, dem Land Hoffnung zu machen. In seiner Regierungserklärung vor dem Bundestag wird Robert Habeck erleichtert ein "Puh, noch mal gut gegangen" hervorstoßen. Sinngemäß zumindest, denn im Kern ist das heute die Botschaft des Bundeswirtschaftsministers von den Grünen: Es hätte uns viel schlimmer treffen können nach einem Jahr Krieg in Europa! Die deutsche Wirtschaft stand auf der Kippe zur Talfahrt. Es geht zwar bergab, aber mutmaßlich weniger steil.

Der Jahreswirtschaftsbericht für 2023, den Habeck zum Thema hat, ist ja ein Ausblick, man kann auch sagen eine Art ökonomischer Wetterbericht. Demnach wird Deutschland gerade noch über dem Gefrierpunkt liegen. Knapp über Null, das ist die psychologisch so wichtige Prognose. 0,2 Prozent werde das Bruttoinlandsprodukt wachsen in diesem Jahr. Im Oktober hatte die Bundesregierung noch eine Rezession befürchtet – also Minuswachstum.

Dass es wohl nicht so kommen wird, liegt an Vernunft und Einsicht aller im Lande. Vernunft, weil viel sparsamer mit teurer Energie umgegangen wird. Und Einsicht darüber, dass der milliardenschwere Abwehrschirm richtig war, den jeder im Lande mitfinanziert - ehrlicherweise auch diejenigen, die noch nicht geboren sind. Durch Hilfe bei den Heizkosten sind nicht nur Proteste nach Art der Gelbwesten ausgeblieben, sondern kann Kaufkraft erhalten bleiben.

"Wohlstand erneuern" ist wiederum etwas sehr fette Prosa, mit der Habeck seinen Jahreswirtschaftsbericht betitelt. Framing sozusagen, dass doch alles rund läuft. Nein, tut's natürlich nicht. Wie sollte es das auch, wenn die komplette Weltwirtschaft stark angeknackst worden ist durch Russlands Angriff auf die Ukraine?

Das wird noch viel kosten, keine Frage. Hauptsache ist, dass es uns nie das Wertvollste kosten wird: die Freiheit.

Wir werden berichten.

Scholz' Botschaft an Russland: Der Kanzler hat sich endlich für Leopard-Lieferungen entschieden - alles andere wäre auch ein großes Wagnis, meint ZDF heute journal-Chef Wulf Schmiese in einem Kommentar.

USA liefern Panzer an die Ukraine: 31 Abrams-Panzer sind vorgesehen, wie US-Präsident Biden am Mittwochabend deutscher Zeit ankündigte. Die Nachricht kommt kurz nach der Ankündigung der Bundesregierung, Leopard-2-Panzer in das von Russland angegriffene Land zu liefern.

Ukraine zieht sich aus Soledar zurück: Damit sollten die Leben der Soldatinnen und Soldaten gerettet werden, sagt ein ukrainischer Sprecher. Was Russland als Erfolg feiert, könnte sich als Pyrrhussieg erweisen, sagen Experten.

Pistorius' Antrittsbesuch bei der Bundeswehr: Der neue SPD-Verteidigungsminister hat einen Termin mit der Truppe. Auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow soll er Einblicke in die Schieß- und Gefechtsausbildung der Logistiker der Streitkräftebasis und der Panzergrenadiere des Heeres bekommen. Danach sind Gespräche angesetzt.

BGH überprüft Haftstrafe von IS-Rückkehrerin: Jennifer W. wurde 2021 vom Oberlandesgericht München zu zehn Jahren Haft verurteilt. Sie soll tatenlos zugesehen haben, wie ihr ehemaliger Ehemann ein jesidisches Mädchen verdursten ließ. Nun wird über die Revision der Bundesanwaltschaft verhandelt.

Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

Nach der langen Winterpause geht es in der Fußball-Bundesliga jetzt Schlag auf Schlag. Union Berlin grüßt nach dem 2:1 gegen Werder Bremen als erster Verfolger von Tabellenführer FC Bayern, auch Borussia Dortmund konnte mit einem 2:1 in Mainz den zweiten Sieg im neuen Jahr erringen:

Außerdem: Wir präsentieren Zusammenfassungen aller Bundesliga-Partien des aktuellen Spieltags - jedes Tor, alle wichtigen Szenen und strittigen Entscheidungen. Dazu ausgewählte Topspiele der 2. Fußball-Bundesliga. 

Mindestens 500 indigene Australierinnen und Australier sind seit 1991 in Polizeigewahrsam gestorben, wie Amnesty International mitteilt. In Australien wird am heutigen Nationalfeiertag die Ankunft der europäischen Siedler an der dortigen Küste gefeiert. Doch während die einen feiern, üben die anderen scharfe Kritik: Denn für die Indigenen im Land begann mit der Ankunft der Europäer auch eine Zeit der Gewalt und Unterdrückung.

Die US-amerikanische Komikerin und TV-Moderatorin Ellen DeGeneres feiert heute ihren 65. Geburtstag. 1997 outete sie sich als homosexuell - ein Skandal in den damals sehr konservativen USA. In den Jahren danach litt ihre Karriere darunter stark, bevor ihr 2003 das Comeback gelang.

Am Donnerstag gibt es an der Nordsee längere, sonst allenfalls kurze Aufhellungen. Meist bleibt der Himmel bedeckt, örtlich mit Schneegriesel. Vom Hunsrück bis Vorpommern gibt es Niederschläge, teils als Schnee, teils als Regen, vormittags mit Glatteisgefahr. Die Höchsttemperatur liegt zwischen minus 2 und plus 4 Grad, im Nordwesten zwischen 4 und 8 Grad.

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