Guten Morgen,
es gibt gute Nachrichten aus Indien. Ein Land mit rund 1,4 Milliarden Menschen meldet nur noch 7.579 neue Corona-Fälle. So wenig wie seit anderthalb Jahren nicht. Zum Vergleich: In Deutschland wurden allein gestern über 45.000 positive Tests gemeldet. Die niedrigen Zahlen in Indien sind auffallend, auch weil es gerade zahlreiche Großfeste gab.
Bei einem, dem Lichterfest Diwali, war ich selbst dabei. Ohne Abstand, oft auch ohne Masken wurde gefeiert. In Goa gab es die Nacht der Dämonen: Riesige Figuren, die aussehen wie Monster, wurden verbrannt.
Die Inder feiern den Sieg Krishnas über Narkasur, einen Dämon - stellvertretend für das Böse in Welt. In der Pandemie bekommt das eine ganz besondere Bedeutung, erzählt mir Sahil Velinker, der die furchteinflößende Pappmaschee-Figur bemalt hat: "Der Narkasur-Dämon kann auch das Virus symbolisieren. Viele Leute sehen das so. Und wenn wir ihn anzünden, ist es so, als würde Corona mit ihm verbrennen."
Nach der großen Katastrophe im Mai, als die Delta-Variante die Welt zum ersten Mal in Angst und Schrecken versetzte, arbeitet Indien hart an seinem Comeback. Stolz zeigt man mir im Norden des Landes die boomende Pharma-Industrie. Impfstoffe werden auf Hochtouren fertiggestellt, bald sollen sie auch nach Afrika und Asien exportiert werden. "Es wäre uns eine Freude, die Welt zu impfen", erklärt mir strahlend der Leiter des Impflabors.
Die Impfkampagne in Indien selbst läuft auf Hochtouren, doch viele sind erst einmal geimpft, nicht mal ein Drittel der Bevölkerung vollständig. Warum die aktuellen Zahlen dann trotzdem so niedrig sind im Moment? Studien verweisen auf die hohe Durchseuchung des Landes: Schätzungsweise 70 Prozent der Inder haben sich auf natürlichem Weg infiziert und Antikörper gebildet.
Es ist ein hoher Preis, mit dem der "Dämon" Corona in Indien dieses Jahr bezwungen wurde. Eine Rückkehr will man mit aller Kraft, vor allem mit der Kraft der Impfstoffe, vermeiden.
Mehr zu meinen Eindrücken aus Indien gibts es in der Doku "Indien nach dem Corona-Kollaps" und heute Abend im auslandsjournal.
Kommen Sie gut durch den Tag
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
Was heute noch wichtig ist
Das neue Infektionsschutzgesetz tritt in Kraft: In der vergangenen Woche haben Bundestag und Bundesrat es beschlossen, am Dienstag wurde es im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Unter anderem 3G-Regeln am Arbeitsplatz sowie in Bussen und Bahnen gehören zu den Maßnahmen - auch die Homeoffice-Pflicht wird reaktiviert.
Bundesländer verschärfen Corona-Regeln: In einigen Bundesländern treten strengere Corona-Regeln in Kraft. Was wo gilt, haben wir für Sie zusammengefasst.
Koalitionsverhandlungen auf der Zielgeraden: SPD, Grüne und FDP wollen diese Woche den Entwurf eines Koalitionsvertrages präsentieren. Gibt es heute Antworten auf die Fragen, was die Ampel-Koalition plant und wer Ministerin oder Minister in einer Regierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz wird?
Vorentscheidungen in der Gruppenphase der Fußball-Champions-League: Borussia Dortmund will gegen Sporting Lissabon den Absturz in die Europa League verhindern. RB Leipzig muss beim FC Brügge gewinnen, um mit dem belgischen Fußballmeister gleichzuziehen und noch eine Chance auf den dritten Rang in der Gruppe - und damit den Einzug in die Europa League zu haben. Sie können die Spiele ab 21 Uhr im CL-Liveticker verfolgen. Ab 23 Uhr zeigen wir die Highlights des Champions-League-Spieltags im sportstudio in der ZDFheute App und im TV.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 66.884 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 404,5. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
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Ausführlich informiert
Wie konnte Deutschland in eine so massive vierte Corona-Welle geraten? Was hat die Politik im Sommer versäumt? ZDF-Hauptstadtkorrespondent Thomas Reichart setzt sich in der neuen Inside PolitiX-Folge kritisch mit der Corona-Politik auseinander.
Gesagt
Das soll der an Aids erkrankte Queen-Sänger Freddie Mercury gesagt haben - wenige Monate, bevor er am 24. November 1991 in London an den Folgen einer Lungenentzündung starb.
Weitere Schlagzeilen
- Ex-EU-Kommissare beraten trotz Lobby-Verbots: Das zeigt eine Auswertung der Grünen im Europaparlament, die dem ZDF exklusiv vorliegt.
- EU-Parlament segnet Agrar-Reform ab: Die EU will die Landwirtschaft mit ihren Umwelt- und Klimaschutzzielen in Einklang bringen.
- Erster Japankäfer in Deutschland: Bei Freiburg im Breisgau wurde Anfang November erstmals ein Japankäfer entdeckt. Er gilt als "prioritärer Unionsquarantäneschädling".
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Am Mittwoch bleiben die Wolken nördlich des Mains meist dicht und ganz im Norden kann es Sprühregen geben. Sonst scheint nach Nebel oft die Sonne. Die Temperatur steigt auf Werte von 1 bis 10 Grad.
Zusammengestellt von Jan Schüßler und Martin Krauß
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