Guten Abend,
7,9 Prozent Inflation im Mai - seine erste Schätzung hat das Statistische Bundesamt heute bestätigt. Besonders Benzin, aber auch Speiseöl, Brot und Eier sind teurer geworden und haben die Preissteigerung so stark angetrieben wie seit fast 50 Jahren nicht mehr.
Plus 38,7 Prozent für Speisefette und Speiseöle, plus 16,5 Prozent für Fleisch und Fleischwaren, plus 13,1 Prozent für Molkereiprodukte und Eier, plus 10,8 Prozent für Brot und Getreideerzeugnisse - da merken Verbraucher an vielen Stellen, dass man weniger für sein Geld bekommt oder tiefer in die Tasche greifen muss. Ohne die Bereiche Energie und Nahrungsmittel hätte die Inflationsrate im Mai laut Bundesamt bei 3,8 Prozent gelegen.
Mein Kollege Robert Meyer zeigt in Grafiken, welche Preise besonders stark steigen:
- So teuer wurden Verkehr und Essen im Oktober
Energie und Nahrungsmittel werden immer teurer. Welche Produkte besonders betroffen sind, sehen Sie in unserem Preismonitor.
Im Nachbarland Österreich, wo die Inflation bei acht Prozent liegt, hat die Regierung jetzt ein milliardenschweres Anti-Teuerungs-Paket geschnürt. Geplant ist unter anderem eine Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro für alle Einwohner. Bundeskanzler Karl Nehammer sprach von einem "historischen Schritt".
ZDFheute live geht um 19:30 Uhr der Frage nach, was wir uns noch leisten können - mit dem Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken, sowie Lasse van Aken von Greenpeace.
Was darüber hinaus wichtig ist
Milliardenbetrag von der Bundesregierung für Gazprom Germania: Das Gasunternehmen wird mit einem Milliardenbetrag gestützt, um eine Pleite zu verhindern. Damit solle die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet werden, teilte die Bundesregierung mit. Zuvor hatte Gazprom mitgeteilt, dass die Gas-Lieferung aus Russland gedrosselt wird.
News-Updates zur Lage in der Ukraine erhalten Sie jederzeit in unserem Liveblog zu Russlands Angriff.
Schmähplastik an Wittenberger Kirche darf bleiben: Sie wird als "Judensau" bezeichnet, muss aber nicht entfernt werden, das hat der Bundesgerichtshof heute entschieden. Der Kläger könne nicht die Entfernung verlangen, weil es an einer "gegenwärtigen Rechtsverletzung" fehle, sagte der Vorsitzende Richter des VI. Zivilsenats, Stephan Seiters. Durch einen Aufsteller und eine Bodenplatte habe die Kirchengemeinde die Rechtsverletzung beseitigt.
Trotz Nullzins-Ende - so lohnt sich das Geldanlegen: Vor wenigen Tagen hat die EZB ein Ende der Anleihekäufe beschlossen und die Zinswende skizziert. Was heißt das für Anleger und Sparer? Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.
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Grafik des Tages
In der Corona-Pandemie ist der Anteil der Menschen, die im Homeoffice arbeiten, stark gestiegen. 24,8 Prozent arbeiteten 2021 gelegentlich von zu Hause aus, zehn Prozent der Berufstätigen sogar an jedem Werktag.
Weitere Schlagzeilen
- Özdemir kritisiert Russlands Blockade von Getreidelieferungen: Die Strategie sei "perfide", sagte der Agrarminister im ZDF.
- Steigende Preise beschäftigen auch den Bauerntag: Die gestiegenen Kosten für Energie, Futtermittel oder Dünger machen vielen Betrieben zu schaffen.
- "Beitragstsunami" bei den Krankenkassen droht: Ukraine-Krieg und Inflation könnte die Beiträge 2023 enorm steigen lassen
- Warum Engagement keine Pflicht sein sollte: Kritik an Idee von Steinmeier kommt nicht nur vom Bundesjugendring
- Puhdys-Schlagzeuger Klaus Schafschwerdt tot: 68-Jähriger an Lungenkrebs gestorben
Ein Lichtblick
"Mickey Mouse" gibt es erstmals auf Ukrainisch: Mit dem kostenlosen Sonderheft wolle man einen Beitrag leisten, "um ukrainischen Kindern ein Stück Vertrautheit, Freude und Leichtigkeit in ihrem neuen und noch ungewohnten Alltag in Deutschland zu bringen", teilte der Verlag Egmont Ehapa mit.
Noch ein Lichtblick
Im Yellowstone-Nationalpark in den USA wurde ein Berg nach jahrelangen Protesten von Indigenen umbenannt. Bis vor Kurzem hieß er noch "Mount Doane", benannt nach dem Veteranen Gustavus Doane, der 1870 ein Massaker an einem indigenen Stamm im heutigen US-Bundesstaat Montana verübte. Der neue Name lautet "First Peoples Mountain", in Anlehnung an die Ureinwohner*innen, die bereits vor der Ankunft europäischer Siedlerinnen und Siedler auf dem nordamerikanischen Kontinent lebten.
Zahl des Tages
via social oder fett, keine Muss-Kategorie
Gesagt
Die Schauspielerin Amber Heard beklagt nach dem Prozess gegen ihren Ex-Ehemann Johnny Depp Stimmungsmache in den sozialen Medien. Der mehrwöchige Prozess wurde öffentlich im Internet gezeigt. Im Lauf der Verhandlungen schlugen sich viele Nutzer*innen auf die Seite von Johnny Depp.
Streaming-Tipps für den Feierabend
Mission Schiffsbergung: Wenn die Natur zuschlägt, Schiffe bersten und kentern, sind die Bergungsspezialisten die letzte Rettung. Die Doku-Reihe von ZDFinfo begleitet die besten Bergungsteams bei ihrem Wettlauf gegen Zeit, Wetter und Stürme. (8 Folgen à 44 Minuten)
Eben noch Kontakt und plötzlich Funkstille: Wie kann man damit umgehen, wenn die Freundin oder der Freund nicht mehr mit einem sprechen will? Wie kann man umgehen mit all den Gefühlen, die plötzlich ins Leere laufen? Denn wenn der Freund oder die Freundin sich nicht mehr meldet, ohne ersichtlichen Grund, einfach den Kontakt komplett abbricht, kann es einem den Boden unter den Füßen wegreißen. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass man niemanden zwingen kann, den Kontakt zu halten. Jasmina Neudecker über das Thema "Warum ghosten Menschen?" (17 Minuten)
Wer lieber was Lustiges hätte, kommt vielleicht bei "Smuggling Hendrix - nicht ohne meinen Hund" auf seine Kosten. Die Komödie ist eine Produktion aus Zypern, die von vier Tagen in Nikosia - einer geteilten Hauptstadt - erzählt. Als der griechische Ex-Musiker Yiannis auf der Flucht vor seinen Gläubigern Zypern verlassen will, läuft sein geliebter Hund Jimi weg - ausgerechnet in den türkischen Teil der Insel. Er findet den Hund zwar wieder, sieht sich aber damit konfrontiert, dass Tiere nicht in den griechischen Teil einreisen dürfen. "An dieser Stelle hat der Film seine größten Momente, weil er - mit viel Witz - zeigt, wie widersinnig Gesetzgebung manchmal sein kann", schreibt Verena Schmöller von Kinozeit. (89 Minuten, verfügbar bis 19.6.)
Genießen Sie Ihren Abend!
Katrin Meyer und das gesamte ZDFheute-Team
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