Guten Abend,
alles kostet mehr Geld. Eine Neuigkeit ist das nicht. Doch seit heute ist klar, dass die Inflation im Jahr 2022 wohl so hoch war, wie nie zuvor in der Bundesrepublik. Das geht aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor, die heute in einer ersten Schätzung vorgestellt wurden. Endgültige Zahlen soll es am 17. Januar geben. Insgesamt lag die Jahresinflation demnach im vergangenen Jahr bei 7,9 Prozent.
Im Dezember sank die Teuerungsrate im Gegensatz zum November zwar auf 8,6 Prozent - doch das dürfte die wenigsten aufmuntern, die jetzt schon ihr Geld zusammenhalten müssen. Denn das Niveau bleibt hoch, die Preise auch. Einen Anteil an der gesunkenen Dezember-Inflation hat die Soforthilfe der Bundesregierung. Und trotzdem war Energie im Dezember 2022 noch durchschnittlich 24,4 Prozent teurer als im Vorjahresmonat, Lebensmittel 20,7 Prozent.
Einige Expertinnen und Experten sagen fürs kommende Jahr Entspannung voraus. Fest machen sie das an den gesunkenen Energiepreisen zum Ende des Jahres, das Insitut für Weltwirtschaft etwa rechnet mit einem Rückgang auf 5,4 Prozent. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des gewerkschaftsnahen Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), rechnet laut Reuters damit, dass die "Kehrtwende bei der Inflation" geschafft sei.
Andere sind zögerlicher. "Das Schlimmste bei der Inflation haben wir wohl überstanden", kommentierte der Chefvolkswirt der Berenberg Bank, Holger Schmieding, die Entwicklung. "Aber so richtig durchatmen können wir noch nicht."
Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Inflation und was Energiepreisbremsen und Zinserhöhungen gebracht haben, finden Sie auch in unserem FAQ:
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Folterlager in Charkiw entdeckt: Dort sollen Zivilisten festgehalten und misshandelt worden sein. Nach Angaben der ukrainischen Polizei habe man bisher 25 solcher Lager entdeckt, in dem die russischen Truppen Menschen unter furchtbaren Bedingungen festgehalten und gefoltert haben sollen.
Weiterer Schlag gegen russische Truppen: Bei einem Angriff in der Silvesternacht hat das ukrainische Militär nach eigenen Angaben ein weiteres Manöver gegen die russischen Truppen ausgeführt. Nahe der Ortschaft Tschulakiwka seien demnach 500 russische Soldaten ums Leben gekommen. Erst gestern gab es Berichte über einen Drohnenangriff, bei dem rund 400 russische Soldaten gestorben sein sollen:
Bonduelle dementiert Lieferungen an russische Soldaten: Der französische Gemüsehersteller Bonduelle hat nach eigenen Angaben keine Konserven an die russische Armee geliefert. Das hatten Social-Media-Fotos nahegelegt, die jedoch gefälscht seien, wie das Unternehmen mitteilt. Es gehört zu den wenigen französischen Unternehmen, die ihre Geschäfte in Russland nach dem Krieg fortgesetzt haben.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was darüber hinaus wichtig ist
Zahl der Arbeitslosen gestiegen: Saisonbedingt waren im Dezember 2,45 Millionen Menschen in Deutschland als arbeitslos gemeldet. Das sind 20.000 mehr als im November und 124.000 mehr als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilt. Die Arbeitslosenquote erhöht sich damit auf 5,4 Prozent.
Zwei weiteren jungen Iranern droht Hinrichtung: Sie hatten gegen das Regime protestiert und sind nun offenbar zum Tode verurteilt worden. Der 18-jährige Mehdi M. sei wegen "Korruption auf Erden" schuldig gesprochen worden, der 19-jährige Mohammed B. wegen Brandstiftung und Attacken auf einen Sicherheitsbeamten. Nach eigenen Angaben hat die iranische Justiz mittlerweile elf Todesurteile in Verbindung mit den Protesten verhängt.
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Im Livestream
ZDFheute live: Bleibt Putin nur der Waffenstillstand? Militärexperte über hohe russische Verluste in der Ukraine, 19.30 Uhr
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Zahl des Tages
Die Gelder stammen aus dem nationalen und europäischen Emissionshandel und fließen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF). Schon im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Emissionshandelsstelle einen Rekord verzeichnet.
Gesagt
Schon seit langem sei das Bafög für Studierende zu knapp bemessen, meint Matthias Anbuhl, der Generalsekretär des Studierendenwerks. Und die gestiegenen Lebenshaltungskosten belasten die jungen Menschen besonders stark. "Studierende, die auf das Bafög angewiesen sind, rutschen damit immer tiefer in die Miesen."
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